XXX: Die Rückkehr des Xander Cage – XXX: Return of Xander Cage (Filmkritik)

August Gibbons (Samuel L. Jackson), seinerseits der Leiter des XXX-Programms, versucht gerade einen neuen Agenten anzuwerben, als unmittelbar neben ihm ein Satellit abstürzt und beide tötet. Kurze Zeit später stehlen ein paar außergewöhnlich gut ausgebildete Person, unter der Leitung von Xiang (Donnie Yen), „Pandoras Box“, mit der es möglich ist jeden Satelliten zu kontrollieren und auch kontrolliert abstürzen zu lassen. Um die Box zurückzubekommen, wird Xander Cage (Vin Diesel) in der dominikanischen Republik aufgespürt. Nur gut, dass Cage eh gerade langweilig ist.

Als der Film „XXX“ 2002 in die Kinos kam, konnte er mit atemberaubenden Actionszenen und einer dazu passenden Geschichte überzeugen. Für „The Next Level“ aus dem Jahr 2005 wurde dann sowohl ein neuer Regisseur als auch Hauptdarsteller engagiert und das Ergebnis hatte nicht mehr viel mit dem Vorteil gemeinsam. Nun ist es endlich soweit und Xander Cage ist wieder da.

Es hat auch lange genug gedauert. Immerhin hatte Vin Diesel diesen Film bereits 2006 angekündigt. Zu Beginn war die Rede davon Rob Cohen, den Regisseur des ersten Teils, wieder zurück zu bringen. Zwischenzeitlich hat sich einiges getan und am Ende sollte es D.J. Caruso (I Am Number Four) sein, der hier die Regie übernimmt.

Gleich vorab stellt sich wieder einmal die Frage, was man die letzten knapp zwölf Jahre getrieben hat. Eigentlich sollte das Konzept einfach umsetzbar sein. Seichte Action, die unterhaltsam inszeniert wird und Spaß machen soll, wird zusammengehalten von einer dazu passenden Geschichte. So ähnlich wie der erste Teil, nur eben unter Verwendung der aktuellen technischen Möglichkeiten.

Leider erinnert der Film dann mehr an den zweiten als an den ersten Teil. Die Rekrutierungsszene zu Beginn, mit CGI-Effekten die etwas cartoonhaftes haben und mit Einblendungen zu den jeweiligen Charakteren, die auf eine sehr seichte Art witzig sind, verrät dem Zuschauer dann auch relativ konkret, was ihn in den kommenden Minuten erwartet.

Xing klaut „Pandoras Box“ und aus einer gewissen Not heraus wird Xander Cage aus dem Ruhestand geholt. Cage sorgt, als man ihn das erste Mal sieht, dafür, dass die Menschen in der dominikanischen Republik fernsehen können. Ansonsten ist ihm scheinbar langweilig, weil er bereits überall war und scheinbar alles gesehen hat.

Nachdem Cage später sein Team zusammengestellt hat, macht er sich auf die Spur von Xing und seinem Team um die Box zurückzuholen. Cage muss jedoch bald feststellen, dass ihn und Xing etwas verbindet und später müssen alle Beteiligten zusammenarbeiten. Die Geschichte, auch wenn sie angemessen klingt, dient in Wirklichkeit nur dazu die coolen Momente halbwegs zusammenzuhalten.

Hier passieren dermaßen viele Dinge nur deshalb, weil sie im Drehbuch stehen. Sein Gehirn soweit herunterzufahren, dass es nicht weiter ins Gewicht fällt, ist, zumindest im nüchternen Zustand, schwierig. Der Umstand, dass die Geschichte keinerlei Priorität hat, wird dann bewusst, wenn man sich vor Augen hält wie unwichtig der eigentliche Bösewicht ist.

Der kommt nämlich nur am Rande vor, seine Beweggründe werden nicht erklärt und dann wird er zur Hälfte des Films ausgetauscht. Hier steht die Action im Vordergrund. Die entsprechenden Szenen sind dann auch so cool wie sie mit einer Menge CGI und nachkonvertiertem 3D sein können, nur leider gibt es nichts was sie zusammenhält.

Ebenfalls nicht ganz verständlich ist Xanders Team. Man versteht als Zuschauer, dass ein Scharfschütze im Team eine gute Idee ist. Einen guten Fahrer zu haben kann auch ganz praktisch sein. Aber ein DJ? Für die anschließende Fete vielleicht, aber während der eigentlich Mission is so jemand maximal als Kugelfang nützlich.

Doch zuerst zurück zu Xander Cage. Vin Diesel (The Last Witch Hunter) spielt seine Rolle, in der er mehr Sex hat wie ein durchschnittlicher Bond sein ganzes Leben lang, mit einem permanenten Grinsen im Gesicht und regelmäßigen One-Linern auf den Lippen. Leider steht im beides nicht besonders gut.

Der Umstand, dass er die Welt einmal gerettet hat und scheinbar von allen angehimmelt wird, wirkt ebenfalls vergleichsweise künstlich. Vielleicht hat er noch das eine oder andere Wunder vollbracht, aber davon weiß man als Zuschauer nichts. Abgesehen davon könnte man eigentlich davon ausgehen, dass andere Triple-X Agenten zwischenzeitlich vergleichbares geleistet haben.

Was Cages Team betrifft, sticht vor allem Ruby Rose (Orange Is the New Black) als Adele Wolff heraus. Als die Frau mit dem Scharfschützengewähr ist sie nicht nur theoretisch cool, sondern kann auch tatsächlich in einigen Szenen von sich überzeugen. Donnie Yen (Rogue One) als Xing wirkt sympathisch und kann gleichzeitig mit seinem Martial-Arts Können überzeugen.

Yen ist dabei so gut in dem was er tut, dass er es für diesen Film langsamer tun musste, damit es die Kamera überhaupt einfangen konnte. Ebenfalls mit dabei, wenn auch nur sehr kurz, ist Ice Cube (22 Jump Street), der hier erneut Darius Stone zum Besten gibt.

Alles in allem ist „XXX: Die Rückkehr des Xander Cage“ ein Film der ausschließlich von seinen Actionsequenzen lebt. Die Handlung ist nicht existent und die Dialoge und der damit verbundene Humor sind des Öfteren peinlich.

Der Film „XXX: Die Rückkehr des Xander Cage“ bekommt 6,5/10 alles in die Luft jagende Empfehlungspunkte.


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