Kubo: Der tapfere Samurai – Kubo and the Two Strings (Filmkritik)

Kubo (Art Parkinson) verdient Geld damit, dass er den Menschen in seiner Heimatstadt fantastische Geschichten erzählt und lebt ansonsten gemeinsam mit seiner kranken Mutter (Charlize Theron) ein sehr bescheidenes Dasein. Als er aus Versehen nach dem Sonnenuntergang im Freien ist, werden dunkle Gestalten auf ihn aufmerksam…

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Über diesen Film bin gestolpert, nachdem ich hörte, er sei im Gespräch für den Oscar für den besten Animations-Film. Natürlich war da sofort mein Interesse geweckt, unter anderem auch, weil ich noch nie etwas von „Kubo and the Two Strings“ gehört hatte.

Verwendet wurde für diesen Film die 3D-Stop-Motion-Technik, auf die sich das Filmstudio Laika spezialisiert hat. Vielen mag dieses Studio ein Begriff sein, hat es doch schon durch Filme wie „Coraline“ und „ParaNorman“ auf sich aufmerksam gemacht.

Leider kann man „Kubo and the Two Strings“ trotz allgemein guter Reviews als kommerziellen Flop bezeichnen, da er bei einem Budget von 60 Millionen US-Dollar nur 68,8 Millionen einspielte. Somit war dieser Film der bis dato am wenigsten erfolgreiche Film von Laika.

Ich kann mir auch nicht ganz erklären, warum der Film nicht erfolgreicher war/ist, denn er kann vielleicht nicht ganz mit den extrem hochklassigen und detailverliebten Animationen von Pixar und Disney mithalten, trumpft aber mit viel Herz und einer innovativen Geschichte auf. Im Vergleich: „Finding Dory“ hatte ein Budget von 200 Millionen Dollar. Nichts desto trotz kann sich „Kubo and the Two Strings“ optisch durchaus sehen lassen, und lobend ist zu erwähnen, dass er sich hier deutlich von der Konkurrenz abhebt und in diesem Bereich eine ganz eigene Note hat.

Warum ist die Geschichte innovativ? Sie wirkt einzigartig und es fühlt sich an, als ob man bis jetzt nichts ähnliches gesehen hätte, was ja in der heutigen Zeit keineswegs selbstverständlich ist. Wenn ich über etwas nörgeln muss, war das die Vorhersehbarkeit, die einige Plot-Twists nicht wirklich überraschend machte. Wenn 2 Figuren offensichtlich dieselbe Synchron-Stimmen haben, kann man sich ja denken was Sache ist. Aber, wir sprechen hier von einem Kinder-Film, also will ich mal nicht ganz so streng sein.

Weiters war man wirklich mutig, denn der Film bricht deutlich mit dem für Kinder-Filme typischen Happy End, wenngleich man trotzdem mit einer schönen Botschaft und nassen Augen den Kino-Saal verlässt.

Als Synchronsprecher konnte man einige sehr bekannte Schauspieler gewinnen, was mich ein wenig wunderte, aber wohl dafür spricht, dass jemand großes Vertrauen in diesen Film hatte. So sprechen Charlize Theron (The Huntsman: Winter’s War), Matthew McConaughey (Interstellar), Rooney Mara (Carol) und Ralph Fiennes (Spectre) die Hauptrollen.

Kubos Fähigkeiten sind sehr außergewöhnlich und geben Grund zum Staunen. Wenn er Origami Figuren zum Leben erweckt sieht das optisch einfach toll aus. Wirklich gruselig waren die 2 Schwestern, die von Rooney Mara gesprochen wurden. Mit Porzellan-Masken wirken sie emotionslos, wozu auch die fantastische Synchronisation von Mara beiträgt.

McConaughey spricht einen Käfer-Samurai-Hybriden, der sein Gedächtnis verloren hat und sich nur selten und flüchtig an seine Vergangenheit erinnern kann. Stellenweise erinnerte er mich ein wenig an Dory aus „Finding Dory“ die ja auch ein, sagen wir mal schlechtes Gedächtnis hat.

Der Score untermalt den Film perfekt und ist deutlich von asiatischer Musik beeinflusst.

Fazit: Mit diesem Film ging Laika eindeutig ein Risiko ein, was sich allerdings leider nicht bezahlt machte. Dennoch kann ich „Kubo and the Two Strings“ wärmstens empfehlen.

Dieser Film bekommt von mir 8/10 animierten Punkten


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