Payback – Zahltag (Filmkritik)

Als jemand mehrere Kugeln aus Porter (Mel Gibson) holt, hat dieser einen schlechten Tag. Von Umständen wie diesen lässt er sich aber nicht davon abhalten, sich 70.000 Dollar wieder zu holen. Um dieses Geld hat ihn Val Resnick (Gregg Henry) betrogen, der ihn nach dem dazugehörigen Überfall zum Sterben zurückgelassen hat. Leider hat Resnick das Geld in eine Verbrecherorganisation, die sich „Das Outfit“ nennt, investiert. Kein Problem für Porter, der festentschlossen ist, sich sein Geld wieder zu holen.

Payback

Regie bei diesem Film führt der Autor Brian Helgeland. Obwohl Helgeland auch an den Drehbüchern einiger bekannter Filme wie „Robin Hood“ mitgearbeitet hat, sollte den meisten Zuschauern seine Arbeit bei „Ritter aus Leidenschaft“ ein Begriff sein, bei dem er ebenfalls Regie geführt hat. Ein gutes Jahr vorher feierte er allerdings mit „Payback“ sein Debut als Regisseur bei einem Spielfilm.

Die Geschichte selbst basiert lose auf dem Roman „The Hunter“ des Autoren Donald E. Westlake, der im Jahr 1962 erschien und sechs Jahre später unter dem Titel „Point Blank“ als Spielfilm adaptiert wurde. Helgeland hatte mit ihr anscheinend das eine oder andere Problem. Obwohl er als Regisseur des Films genannt wird, war seine Vision dem Studio zu düster.

Um den Film einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, wurde das Drehbuch umgeschrieben und immerhin dreißig Prozent aller Szenen von Produktionsdesigner John Myhre, der Helgelande ersetzte, neu aufgenommen. Das Ziel war es die Figur des Porters für den Zuschauer zugänglicher zu machen. Helgelands ursprüngliche Fassung sollte dann 2006 als „Payback: Straight Up“ das Licht der Welt erblicken.

Der Film beginnt mit Porter, der sich ein paar Kugeln eingefangen hat und sich „behandeln“ lassen muss. Dass Porter kein netter Mensch ist wird dann gleich im Anschluss klar. Er versaut, quasi im Vorbeigehen, mehreren Menschen den Alltag. Irgendwie leid tut einem dann auch der Anzugträger, dessen Bankkonto er innerhalb kürzester Zeit eingeebnet hat und dessen Identität er benutzt, um eine Waffe zu kaufen.

Als Val Resnick ihm vorschlägt die chinesischen Triaden um ein paar Dollar zu erleichtern, ist er schnell überzeugt. Was folgt ist einer der coolsten, wenn auch kürzesten Überfälle der Filmgeschichte. Resnick hintergeht Porter womit der Anfang erklärt wäre.

Nach einer fünfmonatigen Genesungszeit ist Porter wieder auf den Beinen und fest entschlossen sich seinen Anteil, 70.000 Dollar, zu holen. Plötzlich sind unterschiedliche, zum Teil schräge, Personen involviert. Da gibt es korrupte Polizisten, die einen Stück vom Kuchen wollen, eine Domina die mit Resnick „befreundet“ ist und das Outfit, dass ein Problem damit hat Porter sein Geld zu geben und deswegen seine Mitarbeiter schickt.

Im Laufe der Geschichte, die scheinbar immer schräger wird, muss Porter mehrfach beweisen, dass er nicht nur wieder aufsteht wenn er am Boden liegt, sondern auch schlauer ist als alle anderen. Er ist der coolste in dieser Geschichte und dennoch ist das nicht der Grund, warum man ihm wünscht, dass er am Ende gewinnt.

Dieser Umstand hängt vielmehr mit der von Maria Bello (Prisoners) gespielten Rosie zusammen. Durch Rosie wird dem Zuschauer klar, dass Porter auch eine menschliche Seite hat. Er mag kein netter Mensch sein, aber ein Freund auf den man sich verlassen kann. Mel Gibson (Get the Gringo) ist nicht nur hervorragend in dieser Rolle sondern in Höchstform und spielt alle Aspekte großartig.

Um eine Optik zu erreichen die zur Geschichte passt, wurde der Film gebleicht. Das Ergebnis besticht mit blassen Farben und passt ausgezeichnet zu den zum Teil surreal wirkenden Bildern.

Alles in allem besticht „Payback“ durch eine schräge Geschichte und einen Hauptdarsteller, der sein Können zeigen kann. Dieser Film zählt mit zu den besten Filmen mit Mel Gibson und wer ihn nicht gesehen hat, sollte ihn schleunigst nachholen.

Der Film „Payback“ bekommt 8,5/10 sich das Geld holende Empfehlungspunkte.

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