Equals (Filmkritik)

In der Zukunft sind menschliche Gefühle zum Wohle aller ausgemerzt, denn erst ohne lästige Zustände wie Ärger, Wut, Angst und Liebe, kann man sein wahres Potential entfalten. Doch eine Krankheit, die die Menschen wieder fühlen lässt, greift um sich und schließlich infiziert sich auch der Illustrator Silas (Nicholas Hoult) damit. Zuerst weiß er nicht wie ihm geschieht, denn auf einmal fühlt er sich zu seiner Kollegin Nia (Kristen Stewart) hingezogen…

equals

Langweilig. Dieses kurze Wort beschreibt diesen Film eigentlich schon so weit, dass ich gar nicht mehr schreiben müsste. Bereits am Anfang ist klar wie dieser Film enden wird, denn jeder der einmal einen der Young Adult Filme gesehen hat, die in letzter Zeit das Kino förmlich fluten, hat etwas ähnliches schon einmal gesehen.

Der Plot von „Equals“ erinnert mich ein wenig an den Film Equilibrium, nur das er qualitativ bei weiten nicht an diesen heranreichen kann. In beiden Filmen sind Emotionen etwas Böses, das unbedingt ausgemerzt werden muss. In „Equals“ sind Menschen grundsätzlich emotionslos, können aber durch eine Krankheit namens S.O.S. (switched-on-syndrome) Emotionen entwickeln.

Optisch wirkt der Film einfach nur farblos. Man hat fehlende Emotionen mit einer Aversion für Farben gleich gesetzt, denn eigentlich hat fast jeder im Film nur weiße Sachen an, was dazu führt, dass alles gleich aussieht, denn auch die Umwelt (Möbel, Häuser) kommt ähnlich monochrom und öde daher.

Ich bin jemand bei dem es schon lange braucht, bis Kamera-Arbeit unangenehm auffällt, doch hier war es soweit. Die Aufnahmen sind durchwegs wackelig und selbst wenn mit Großaufnahme auf ein Gesicht gefilmt wird, hüpft das Bild hin und her wie ein kleines Häschen.

Kristen Stewart (American Ultra) sieht in diesen Film einfach nur ungesund aus. Ich möchte nicht grundsätzlich auf ihrem Aussehen herum reiten, doch hier hatte sie eine blasse, fleckige Haut und dunkle Augenringe. Wenn eine Freundin von mir so aussähe, würde ich mir sofort denken, dass etwas nicht stimmt. Als Nia muss sie ihre Schauspielerei gut dosieren, denn auch wenn Nia nach außen hin wie ein kalter Roboter wirkt, sieht man immer wieder einmal in kurzen Momenten wie ihr Emotionen entkommen, bevor sie sie wieder kontrollieren kann.

Nicholas Hoult (X-Men: Apocalypse) spielt Silas, der sich mit S.O.S. angesteckt hat. Brav meldet er sich auch sofort um eine Behandlung dafür zu erhalten. Viele Infizierte begehen Selbstmord und auch Silas hat mit seiner Diagnose zu kämpfen. Ebenso wie Stewart zeigt Hoult über weite Strecken eine emotionslose Fassade, nur um diese dann in besonders emotionalen Momenten fallen zu lassen.

Leider entschädigten mich diese emotionsgeladenen Momente nicht für die vielen quasi ereignislosen Filmminuten. Die Chemie zwischen Stewart und Hoult ist kaum spürbar und eine heiße Affäre ist daher fast unglaubwürdig. Es ist halt schwierig ein langsames Erwachen von Gefühlen (nicht nur Liebe) nicht langweilig erscheinen zu lassen. Der Score will stellenweise so gar nicht zu den gezeigten Bildern passen und wirkt einfach nur seltsam.

Silas und Nia sind nicht die einzigen sogenannten „Defects“. In kleineren Rollen sind die australischen Schauspieler Guy Pearce (Iron Man 3) und Jacki Weaver (Silver Linings Playbook) zu sehen, die ihre Sache sehr gut machen.

Fazit: Fad!

Dieser Film bekommt von mir 4/10 monochromen Punkten.


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