Fallen – Engelsnacht (Filmkritik)

Lucinda Price (Addison Timlin) wird nach einem mysteriösen Vorfall auf ein Internat geschickt. Dort fällt ihr sofort Daniel Grigori (Jeremy Irvine) auf, der sehr geheimnisvoll wirkt. Luce ist sich sicher, ihn schon einmal gesehen zu haben….

Ja, es war mir schon im Vorhinein klar, dass dieser Film kaum Oscarverdächtig sein wird, dennoch bin ich ein (großes) Stück weit enttäuscht, denn so unmotiviert wie diese Buchverfilmung daher kommt, kann einfach kein Spaß beim Sehen aufkommen.

Gleich zu Anfang fragte ich mich, wie man die Story, die sich über vier Bücher der Autorin Lauren Kate erstreckt, in 1,5 Stunden Film zufriedenstellend zu Ende bringen will. Tatsächlich hält man sich nur an die Handlung des ersten Buches, was einen riesigen Cliffhanger zur Folge hat. Taktisch befinde ich es schon mal für einen groben Fehler zur Zeit der YA-Flut darauf zu vertrauen, dass alle Bücher verfilmt werden. Da wäre es meiner Meinung nach gescheiter, die Handlung schon im ersten Teil halbwegs zufriedenstellend abzuschließen, denn obwohl ich den Film nicht gut gefunden habe, wollte ich doch wissen, wie die Handlung ausgehen wird.

Dann zur Handlung. Gefühlsmäßig passiert die 1,5 Stunden hinweg so gut wie nichts, was zu gepflegter Langeweile meinerseits führte. Davon ganz abgesehen, dass man über die eigentliche Mythologie nicht viel erfährt. Die meiste Zeit schmachten sich die Hauptcharaktere an, wodurch natürlich keine Zeit bleibt, dem Publikum die Sache mit den Engeln ordentlich zu erklären.

Die Engelsflügel sehen ja halbwegs okay aus und man kann erkennen, dass eine gute Idee dahinter steckt, doch die Animation selbst ist nicht besonders gut. Die Kampfszene in der man die Flügel so richtig zu sehen bekommt, ist so schlecht geschnitten, dass man nicht wirklich erkennen kann, wer hier nun gerade wen verkloppt, weil man oft nur aus der Ferne zusieht und man die Engel nur schwer unterscheiden kann, wenn es gerade finster ist.

Addison Timlin (Zero Hour) als Hauptcharakter Luce wirkt fast wie eine 1 zu 1 Kopie von Kristen Stewart und legt in ihrer Rolle als Luce kaum Charisma an den Tag. Ihre Vorstellung von Schauspielen scheint daraus zu bestehen, ihren Text möglichst leise und monoton zu sprechen.

Jeremy Irvine (Woman in Black 2) als Daniel und Harrison Gilbertson (Need for Speed) als Cam sind zwar beide hübsch anzusehen, doch man kauft keinem von ihnen auch nur eine Minute ab, in Luce verliebt zu sein. Schon gar nicht Irvine als Daniel, der sie ja angeblich schon seit tausenden Jahren liebt und ihr immer wieder beim Sterben zusieht.

Joely Richardson (Emerald City) hier zu sehen überrascht mich, denn eine erfahrene und talentierte Schauspielerin hat in Filmen wie diesem eigentlich nichts zu suchen. Hier wirkt es, als ob sie wirklich nur wegen dem Geld hier ist und null motiviert war.

Lola Kirke (AWOL) als Penn hat etwas, das ihren Kollegen fehlt, nämlich natürliches Charisma. Hier kommt aber noch ein großes ABER, denn sie ist geschätzte 10 Jahre zu alt für diese Rolle, was übrigens bei so gut wie allen Schauspielern in diesem Film auffällt. Chris Ashby (New Tricks) schafft es ebenfalls positiv aufzufallen. Sein Charakter ist sofort sympathisch, wenngleich es unwahrscheinlich ist, dass der gute Knabe auf dem Schul-PC eine Gesichtserfassungssoftware umprogrammiert und zum Laufen bringt.

Fazit: Spart euch den Frust. Falls ein gewisses Verlangen nach YA Content besteht, kann ich nur „Twilight“ empfehlen. Immerhin wurden hier alle Teile verfilmt.

Dieser Film bekommt von mir 3/10 aus dem Himmel fallende Punkte.


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