Central Intelligence (Filmkritik)

Im Jahre 1996 war Calvin Joyner (Kevin Hart) der beliebteste Typ an seiner Schule. Zwanzig Jahre später hat er dann, außer seine High-School-Liebe Maggie (Danielle Nicolet) zu heiraten, scheinbar wenig in seinem Leben erreicht.

Ausgerechnet als sein ehemaliger Assistent zu seinem Vorgesetzten befördert wird und das zwanzigjährige Klassentreffen ansteht, meldet sich sein alter Schulkollege Bob Stone (Dwayne Johnson), der, wie sich später herausstellen sollte, für die CIA arbeitet und Calvins Hilfe für seinen aktuellen Auftrag benötigt.

Central Intelligence

Regie bei diesem Film führt Rawson Marshall Thurber, der die gelungene Komödie mit dem Titel „Voll auf die Nüsse“ inszeniert hat und der zuletzt mit „Wir sind die Millers“ durchaus erfolgreich war. Da es sich beim nächsten Abenteuer der Familie Miller aus derzeitiger Sicht nur um ein Gerücht handelt, nimmt er sich einer anderen Geschichte an und versucht gleichzeitig Dwayne „The Rock“ Johnson zu seinem eigenen, verdienten Franchise zu verhelfen.

Thurber hat an dieser Stelle am Drehbuch mitgearbeitet, was sich im Humor deutlich bemerkbar macht. Er kombiniert den großen Johnson mit dem vergleichsweise kleinen Hart und spielt dabei so gut es geht mit den Erwartungen. Aus diesem Grund ist Hart, der vor allem als Comedian bekannt ist, in einer ziemlich ernsten Rolle zu sehen, während Johnson die meiste Zeit für die lustigen Momente sorgt.

Das funktioniert dann unerwartet gut, was vor allem an der schauspielerischen Leistung der beiden Hauptdarsteller liegt. Hart, der unter anderem in „Ride Along“ durch seine überdrehte Art für die Lacher sorgt, wirkt als Calvin wie ein normaler Typ der mit der aktuellen Situation glaubhaft überfordert ist (ein Umstand der im Trailer meiner Meinung nach etwas überzeichnet wirkt).

Ihm Gegenüber steht Johnson, der in Filmen wie „Furious Seven“ bewiesen hat, dass er actionreiche Rollen problemlos spielen kann. Als Bob ist er dann der große Softie, der früher wegen seines Übergewichts gehänselt wurde und der das noch immer nicht ganz überwunden hat. Diese einzigartige Kombination spielen zu können ist eine Leistung für sich und beweist, dass „The Rock“ einer der besten derzeit tätigen Schauspieler ist.

Die Geschichte kommt einem dann zumindest teilweise bekannt vor. Sie beginnt mit der Abschlussfeier der Klasse 96, in der ein übergewichtiger Bob von seinen Schulkollegen nackt in die Veranstaltung geworfen wird. Calvin gibt ihm seine Jacke und Bob wurde seit diesem Zwischenfall nicht mehr gesehen.

Zwanzig Jahre später meldet sich Bob bei Calvin und weil sich der vor dem Klassentreffen bzw. der Paartherapie drücken will, stimmt er einem Treffen zu. Kurze Zeit später muss Calvin feststellen, dass Bob mittlerweile nicht nur CIA-Agent ist, sondern auch von seinen eigenen Leuten wegen Verrates gesucht wird. Aus diesem Grund weiß Calvin nicht, ob er seinem alten Schulkollegen vertrauen kann und helfen soll.

Die Geschichte hört sich wie eine Variante von „Knight and Day“ an. Der Zuschauer soll sich unsicher sein ob Bob tatsächlich der Böse ist oder nicht. Der Grund, warum man als Zuschauer diese Option zweitweise in Betracht zieht, ist die herausragende schauspielerische Leistung von Johnson, der es innerhalb von Sekunden schafft, von einer lustigen in eine ernste Rolle zu wechseln und umgekehrt.

Die Inszenierung ist durch die Bank gelungen, wobei Sequenzen, in denen Charaktere direkt mit einander kämpfen, etwas verbesserungswürdig aussehen. Der Humor, sofern man etwas damit anfangen kann, ist gelungen und der Film liefert die Pointen im Sekundentakt. Die Geschichte ist dann leider nur begrenzt originell und endet mit einem schrägen Apell gegen Mobbing, der etwas deplatziert wirkt.

Alles in allem ist „Central Intelligence“ eine unterhaltsame Komödie in der sich die beiden Hauptdarsteller die Pointen zuschieben. Kleine Verbesserungsmöglichkeiten gibt es dennoch bei der Geschichte und der Inszenierung. Eine Fortsetzung, die zugegeben aus derzeitiger Sicht unwahrscheinlich ist, kann kommen.

Der Film „Central Intelligence“ bekommt 7,5/10 die Welt gemeinsam schützende Empfehlungspunkte.


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