Ein Jahr ist es her als Lara Croft (Camilla Luddington) dem Übernatürlichen begegnet ist. Seitdem sucht sie Antworten für das was sie erlebt hat und wird dabei ausgerechnet in den Aufzeichnungen ihres Vaters fündig. Die führen sie nach Sibirien, wo sie auf der Spur der Quelle des ewigen Lebens ist. Dabei macht ihr die Geheimorganisation Trinity das Leben schwer, die eigene Ziele verfolgt.
Es ist schon wieder eine Weile her als 2013 das Spiel „Tomb Raider“ erschien. Die Idee war es Lara Crofts Geschichte von Anfang an zu erzählen. Die mauserte sich im Laufe des Spiels von einer überforderten Studentin zu der Abenteurerin, die Spieler so oder zumindest ähnlich von früher kennen.
Der Grund, warum der Vorgänger dann so gut funktioniert hat, war die perfekte Kombination einer gelungenen Geschichte, mit durchdachten Spiel-Elementen und einer perfekten Optik. Tomb Raider (2013) war für mich ein Grund meinem Computer ein umfassendes Upgrade zu verpassen und ich habe jeden einzelnen Augenblick genossen.
Ich hatte auf eine Fortsetzung gehofft, doch das Entwicklerstudio Crystal Dynamics war mit den eigentlich guten Verkaufszahlen des Vorgängers lange Zeit nicht zufrieden. Als man dann doch „Rise of the Tomb Raider“ ankündigte, war im selben Atemzug von einer X-Box Exklusivität die Rede. Die war dann zum Glück nur vorübergehend und schließlich ist Lara wieder dort gelandet wo sie meiner Meinung nach hin gehört: auf dem PC.
Was die Geschichte betrifft war ich dann zu Beginn etwas unterwältigt. Der Einstieg wirkt in etwa so kühl wie die eisige Landschaft in der man sich am Anfang befindet. Doch eine Rückblende später und man ist mittendrin. Die Handlung zieht schnell an und ähnlich wie beim Vorteil hat man auch hier das Gefühl Laras aktuelle Abenteuer hätte, so oder ähnlich, auch gut in Form eines Films funktioniert.
Lara selbst wirkt im Vergleich zum letzten Spiel deutlich erwachsener. Zwar ist sie nicht mehr die ängstliche Studentin, man merkt aber dennoch, dass sie hier noch am Anfang ihrer Karriere steht. Die beiden Antagonisten, die für die Geheimorganisation Trinity arbeiten, passen gut als Gegenpol zu unserer Heldin, während alle anderen Charaktere mehr oder weniger am Rand vorkommen.
Das stört während des Spielens kein bisschen, da mehr Zeit zum Entdecken und Lösen von Rätseln bleibt. Was die Gegner betrifft, scheint es meist nur eine Hand voll verschiedener Handlangertypen zu geben, denen man immer wieder begegnet. Auch das ist im Normalfall egal und wird zusätzlich durch die Tatsache relativiert, dass regelmäßig Situationen ins Spiel eingebaut wurden, in denen man stärkeren Gegnern begegnet und sich etwas überlegen muss.
Um dem Spieler das Leben ein wenig zu erleichtern, kann Lara auch dieses Mal mit Talentpunkten aufwarten. Zusätzlich kann sie Dinge in ihrer Umgebung sammeln und daraus nützliche Gegenstände – wie unterschiedliche Pfeile und vieles mehr – basteln. Zusätzlich gibt es auch die Möglichkeit Teile für neue Waffen zu sammeln und alte zu verbessern.
Diese Mechanik sorgt dafür, dass es in der Regel Sinn macht die Gegend gründlich zu erkunden. Leider wird Lara, wenn der Spieler brav erkundet und sammelt, gegen Ende fast ein wenig zu stark, wodurch die wenigsten Gegner am Schluss des Spiels wirklich eine Herausforderung darstellen. Ist die Geschichte dann abgeschlossen, gibt es prinzipiell noch einiges zu tun.
Während des Spiels begegnet man hier und da Höhlen, deren betreten Gegenstände erfordert, die man noch nicht besitzt. Diese Höhlen sollte man jedoch im Anschluss zur Hauptstory noch einmal besuchen, um sie zu erkunden. Von der technischen Seite kann „Rise of the Tomb Raider“ dann ebenfalls, ganz wie der Vorgänger, überzeugen.
Dass ein Spiel Bilder auf den Monitor zaubert, die für große Augen sorgen, kommt in der heuten Zeit vergleichsweise selten vor. Laras aktuelles Abenteuer hat dieses Kunststück aber dennoch irgendwie vollbracht. Hier hat man eine Welt geschaffen die sowohl lebendig wirkt als auch wunderschön ist. Diese Art der Schönheit hat dann auch ihren Preis.
Während man sich vor einigen Jahre noch fragte, ob man in der Lage ist „Crysis“ mit dem eigenen PC zu spielen, sollte man an dieser Stelle einen leistungsstarken PC besitzen, um das Spiel in all seiner Pracht und in einer „hohen“ Auflösung spielen zu können. So wird bereits für die Full HD-Auflösung eine Nvidia GTX 970 empfohlen und wer an dieser Stelle von 4K träumt, sollte vermutlich bereits jetzt anfangen auf das nächste High End Modell des Grafikkartenherstellers zu sparen.
Ebenfalls positiv erwähnenswert ist der an dieser Stelle verwendete Kopierschutz der Salzburger Firma Denuvo. Der ist zwar schwierig zu knacken, macht sich ansonsten in keiner Weise negativ bemerkbar.
Alles in allem ist „Rise of the Tomb Raider“ eine würdige Fortsetzung. Wie der Vorteil funktioniert auch dieses Spiel dank einer Kombination aus gelungener Geschichte (die wie immer einige schnelle/actionreiche Passagen zu bieten hat), durchdachtem Gameplay und ausgezeichneter technischer Umsetzung perfekt.
Die Fortsetzung kann kommen. Während man sich beim Vorteil scheinbar nicht ganz sicher war in welche Richtung es als nächstes geht, wirkt das Ende von Laras aktuellem Abenteuer so, als hätte man bereits einen Plan.
Das Spiel „Rise of the Tomb Raider“ bekommt 9/10 action- und filmreife Empfehlungspunkte.
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