A Beautiful Mind (Filmkritik)

John Nash (Russell Crowe) gilt als mathematisches Genie, aber auch als etwas eigen. An der Universität lernt er die hübsche Alicia (Jennifer Connelly) kennen und blüht ein Stück weit auf. Die beiden heiraten und bekommen einen Sohn. John entschlüsselt im Auftrag der amerikanischen Regierung sowjetische Codes – zumindest glaubt er das, denn John hat Schizophrenie entwickelt….

a beautiful mind

„A Beautiful Mind“ basiert auf der wahren Geschichte des Mathematikers John Forbes Nash Junior, der ein absolutes Genie war, aber in jungen Jahren Schizophrenie entwickelte und sich durch die Mathematik quasi bei Verstand hielt und so unter anderem die „Game Theory“ entwickelte.

„A Beautiful Mind“ ist ebenso Fakt wie Fiktion, denn wie immer nimmt man es in auf wahren Geschichten basierenden Filmen nicht ganz so genau mit den eigentlichen Fakten. Da ja mit der Geschichte Zuseher ins Kino gelockt werden sollen, wird ein wenig herumgedoktert, was in diesem Fall dazu führte, dass die Familie von Nash mit der Darstellung im Film äußerst unzufrieden war. Einige Fakten wurden schlicht weg gelassen, um den Charakter sympathischer erscheinen zu lassen (Affäre, außereheliches Kind, homosexuelle Abenteuer, Scheidung..)

Bisher gelang es nur in wenigen Filmen eine psychische Erkrankung so treffend darzustellen, denn das schwierige Thema will vorsichtig angegangen werden. Regisseur Ron Howard (Apollo 13) schaffte es die Verzweiflung, Verwirrung, Aggressivität, Angst und Hilflosigkeit einzufangen und so ein Bild über das Leben mit dieser Krankheit zu zeichnen. Mit fanzinierenden Bildern bekommt man einen beklemmenden Einblick in die Gedankenwelt von Nash und kann anhand der Bilder erkennen, wie er sich immer weiter in seine paranoiden Vorstellungen und seinen Verfolgungswahn hinein steigert.

Da der Film nach „The Sixth Sense“ in die Kino kam, gabs natürlich auch den obligatorischen Twist, wenngleich der nicht das Level von „I see dead people“ erreicht. Interessant ist dann auch, was wirklich hinter den Halluzinationen von John steckte, wie hier die Realität seinem Wahn weichen musste. Unausweichlich war leider das zuckersüße Ende à la Hollywood, dass mit der Realität nicht mehr allzu viel zu tun hatte.

Von dem abgehärteten, muskulösen „Gladiator“ ist nicht viel übrig geblieben, denn Russel Crowe transformiert sich komplett und man merkt, dass ihm wohl viel an der Rolle des John Nash lag. Crowe ist ja ein sehr talentierter Schauspieler, wenngleich derzeit die wirklich großen Rollen ausbleiben. Eine seiner letzten Rollen war die des leiblichen Vaters von Superman. Als Nash springen seine Emotionen förmlich vom Bildschirm und lösen beim Zuseher ein gewisses Maß an Beklemmung, Mitgefühl und Fassungslosigkeit aus. Wenn Nash manchmal die unpassendsten Bemerkungen von sich gibt, vergisst man momentan dass es ein Film ist, weil es so glaubwürdig wirkt.

Jennifer Connelly (Winter’s Tale) als Alicia Nash stand Crowe um nichts nach und zeigte deutlich was in ihr steckt. Als starke Frau an der Seite eines antisozialen/schizophrenen Ehemanns kann sie überzeugen und man kann gar nicht anders, als Alicia ein Stück weit für ihre Stärke zu bewundern. Obwohl Alicia und John oberflächlich gesehen so gar nicht zusammen passen, funktioniert die Beziehung zwischen ihnen zumindest stellenweise sehr gut. Crowe und Connelly harmonieren gut miteinander. Kein Wunder, dass Connelly für ihre Darstellung von Alicia Nash den Oscar gewann (Beste Nebendarstellerin).

1994 gewann Nash den Nobelpreis in der Kategorie Wirtschaftswissenschaften. John Nash und seine Ehefrau Alicia starben beide dieses Jahr (2015) bei einem tragischen Autounfall, bei dem sie beide aus einem Taxi geschleudert wurden. John wurde 86 und Alicia 82 Jahre alt.

Fazit: Ein mitreißender Film, der zwar nicht unbedingt für gute Laune sorgt, aber sicher vielen ein bisschen besseres Wissen über psychische Erkrankungen eingebracht hat.

Dieser Film bekommt von mir 9/10 errechneten Punkten.

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