Alien 3 (Filmkritik)

Als das Lifepod abstürzt überlebt nur eine einzige Person: Ellen Ripley. Dumm nur, dass sie ausgerechnt auf einem Gefängnisplaneten abgestürzt ist. Auf ganz „Fury“ gibt es zum einen nur Männer und zum anderen sind sie alle Mörder, Vergewaltiger und haben seit ewigen Zeiten keine Frau mehr gesehen.

Aber „etwas“ ist mit Ripley auf Fury gelandet und nimmt die Insassen einen nach dem anderen auseinander. Nur zwei Leute sind mehr oder weniger auf ihrer Seite: Der Stationsarzt Clemens (Charles Dance) und der religiöse Führer Dillon (Charles S. Dutton), welcher auch zugleich versucht ihr die anderen Sträflinge vom Leib zu halten. Aber nicht nur im „außen“ hat Ripley ein Problem. Auch in ihrem Inneren hat sich das Alien leise und heimlich in ihr Leben geschlichen …

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David Fincher. Kaum zu glauben, dass ihn heute alle für ein Genie halten. Nach dem Erfolg zu schließen, den er in den letzten Jahren hatte („Gone Girl„, „Sieben“, Kult-Klassiker „Fight Club“, „Der seltsame Fall des Benjamin Button„), kann man ja fast davon ausgehen, dass der Mann als Genie geboren wurde. Das stimmt allerdings überhaupt nicht. Und wenn man davon ausgeht, wie absolut negativ „Alien 3“ aufgenommen wurde, dann muss man sich fast die Frage stellen, wie es dazu kam, dass der Mann überhaupt jemals wieder einen Film gedreht hat.

Ja, die Gerüchteküche brodelt und brodelt und die Versionen sind verschieden. Mal heißt es, dass die Produzenten sich zu sehr eingemischt haben und Fincher seine Vision nicht verwirklichen ließen. Dann erzählt man sich, dass das Drehbuch während der Dreharbeiten immer wieder umgeschrieben wurde. Andere sagen wieder, dass es die Hölle war mit Fincher zu arbeiten.

Davon kann man halten was man will, aber der Versuch nach „Aliens“ wieder zu den Wurzeln zurück zu kehren und die brachiale Action wieder auf ein einziges Alien zu reduzieren, ist sicherlich ein guter Ansatz gewesen. Höher, besser, lauter, mehr – das wäre wohl nicht mehr gegangen. So ist es auch die einzige logische Konsequenz die Bedrohung von außen und innen kommen zu lassen. Hut ab dafür. Das seltsame Setting auf dem Gefängnisplaneten ist an sich auch eine gute Idee, denn das bedeutet, dass Ripley und Co völlig ohne Waffen mit dem Alien fertig werden müssen.

Hicks, Newt und Bishop aber Offscreen gleich im Vorspann sterben zu lassen – das hat weh getan und den ganzen zweiten Teil eigentlich ab absurdum geführt. Die wohl dümmste Idee überhaupt. Aber getan ist getan und kann wohl nicht ungeschehen gemacht werden. Ich behaupte aber, dass da Fincher nichts dafür kann. Die Idee für Teil 3 stammt ja trotzdem immer noch von Vincent Ward und dass sich gleich drei Drehbuchautoren daran zu schaffen machten, war wohl auch nicht unbedingt hilfreich dabei eine in sich stimmige Welt zu erzeugen.

Dazu kommt, dass das Alien sehr oft mit Computeranimationen zum Leben erweckt wurde und – diese sehen tatsächlich richtig mies aus. Die Stellen an denen eine echte Puppe verwendet wurde, sind dafür super und das Alien-Design ist wieder richtig schleimig geraten. Gratulation dazu. Auch für das Ende muss man sich verbeugen, dann wenn es ein konsequentes Ende gibt, dann wohl das hier.

Interessanterweise gibt es (wie von den anderen Teilen auch, die sind gesammelt in der „Alien Quadrology“-Box) einen Director’s Cut. Bei allen anderen Teilen gibt der Regisseur ein Kommentar zum neuen Schnitt ab – nur Fincher taucht nicht auf und auch sein Name wird nie genannt. Die Erfahrung dieses Drehs war wohl eher traumatisch, weswegen Fincher auch im Vorfeld mehrmals betont hat, dass er mit dem „Director’s Cut“ des Films auch nichts zu tun hat.

„Alien 3“ ist sicher der schwächste Alien-Teil und leider unter einem halbgaren Drehbuch, schlechten Effekten und der Tatsache, dass er zwei Fanlieblinge bereits noch vor dem eigentlichen Beginn des Films sterben lässt. Das ist einfach kein guter Stil.

„Alien 3“ bekommt von mir 6 von 10 möglichen, trotz des tollen Endes nicht wirklich richtig Spaß machende, Punkte.

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