Best of Worst Case: Killer Ants – Invicta (Filmkritik)

Cory (Jessica Gardner) ist eine arme Frau, die mehr oder weniger gegen ihren Willen aufs Land gezogen ist, weil ihr Ehemann Evan (Matt Tramel) sich das so eingebildet hat. Sie hat auch einen „leichten“ Groll gegen Olivia (Dawn Erin), eine alte Jugendflamme ihres Mannes, da sie sich einbildet, dass diese noch immer Gefühle gegenüber Evan hat.

Nach dazu gibt es da eine seltsam mutierte Rasse an Feuerameisen, die sich ein wenig ungewöhnlich verhält und einen (ungustiösen) Forscher, für den Olivia zu arbeiten scheint.

Killer-ants

2009 wurde „Killer Ants – Sie kommen um dich zu fressen“ unter dem Namen „Invicta“ produziert und 2010 bei uns unter seinem aktuellen Titel veröffentlicht. Es wird als Horrorfilm verkauft. Als Tierhorrorfilm. Das Cover von „Killer Ants“ ist ja nicht unbedingt das, was man im Allgemeinen als „subtil“ bezeichnen würde. Dennoch dürften Leute, die sich den Film ansehen und auf „echten“ Tierhorror hoffen ziemlich enttäuscht sein. Die Ameisen fresse übrigens den ganzen Film über niemanden. Sie versuchen es nicht einmal wirklich.

Gründe dafür liegen klar auf der Hand – „Killer Ants“ ist so sehr ein Tierhorrorfilm, wie „Herr der Ringe“ ein Werbevideo für Neuseeland ist. Also bis zu einem gewissen Grad natürlich schon, aber im Summe eigentlich was anderes.

So hat Carolyn Banks, die für das Drehbuch und die Regie verantwortlich ist, klar den Fokus auf ihre Figuren gelegt und damit auch auf das Liebesproblem, welches das Pärchen Evan und Cory zu durchleben haben. Das funktioniert auch eine Weile lang, vor allem, da dieses Dilemma auch wirklich mit den Ameisen einher geht, denn Cory ist sehr rasch von den Ameisen infiziert, bekommt Geschwulste am Körper aus denen immer wieder Feuerameisen herausbrechen.

Irgendwann spielt das aber keine Rolle mehr, denn der Fokus wird auf die Ameisen gerichtet, da diese eine große Bedrohung darstellen … könnten. Denn so richtig kommt das nie rüber. Die kleinen Biester sind wirklich gemein und was Cory alles passiert ist nicht nett und man versteht, dass sie langsam dadurch in den Wahnsinn getrieben wird.

Das wirklich große Manko ist der Bösewicht, der aufgrund der Inszenierung sehr rasch als ebendieser zu erkennen ist und auch das „Liebesdreieck“ von Cory, Evans und Olivia ist sehr rasch zu durchschauen und allein die Art und Weise, wie es erzählt wird, macht bereits von Anfang an deutlich, dass Cory nicht lange Teil der Gleichung sein wird.

Die Geschichte wechselt auch rasch ihren Fokus von Cory, die trotz ihrer schlimmen Situation eher als negativ rüberkommt, auf Evan, den „Helden“ der Geschichte, wobei die eigentliche Heldin namens Olivia erst sehr spät ins Spiel kommt.

Positiv ist dem Film anzumerken, dass die Schauspieler und –innen alle aussehen wie normale Menschen. Hier gibt es keine Supermodels, bei denen die Frisur immer richtig sitzt und mit perfekten Körpermaßen. Auch die Männer sind absolute Durchschnittstypen. Das finde ich super.

Die Ameisen selbst sind meistens echte Ameisen und nicht wirklich bedrohlich. Gegen Ende des Films tauchen dann die typischen Klischees auf (irrer Wissenschaftler, mutierte Ameisen, eine Königin, die alle anderen beherrschen soll, etc) und die Chose geht (vor allem auch effekttechnisch) den Bach runter. Sieht fast so aus, als würde es sich um zwei verschiedene Filme handeln – der eine ein Psychothriller, in welchem eine Frau durchdreht und deren Symptome auch symbolisch für die Angst vor dem Verlust ihres Mannes und dem Gefühl der „Hässlichkeit“ einher gehen könnten, der andere ein Film über einen irren Wissenschaftler, der Monsterameisen züchten will. Das hätte (mit mehr Budget und erfahrenem Team) sicher auch funktionieren können, in diesem Fall aber leider nicht.

„Killer Ants – Sie kommen um dich zu fressen“ bekommt von mir 3 von 10 möglichen, nicht wissen, was es für ein Film sein sollende, Punkte.

Best of Worst Case-Urteil (Trashfaktor: Machart):
Klar ein Amateur/Billigfilm, der es insofern richtig macht, als das anfangs auf die Charaktere gesetzt wird, aber leider gegen Ende versucht ein Tierhorrorfilm zu werden, was aufgrund der schlechten Effekte in die Hose geht. Für Trashfans nimmt der Film sich zu ernst und für einen ernsten Film ist er einfach zu schlecht gemacht, so werden leider beide Zielgruppen verfehlt und ich weiß nicht wirklich, für wen dieser Film gemacht wurde.

Fazit: Ignoriert das Cover, hier geht es um ein Beziehungsdrama, der Tierhorror ist nicht mal nebensächlich.

PS: Wer einen wirklichen guten Ameisenhorrorfilm sehen mag (oder eher Sci-Fi-Film), sollte sich „Phase IV“ zulegen.

[amazon template=multinational&asin=B00MI6DJXE,B00MI6DIA8]


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.