Die Pute von Panem – The Starving Games (Filmkritik)

In einer dystopischen Zukunft müssen zu Ehren von Präsident Snowballs (Diedrich Bader) jedes Jahr jeweils zwei Teilnehmer aus insgesamt zwölf Bezirken in einer Show um ihr Leben kämpfen, bei der es nur einen Überlebenden gibt. Dieses Jahr wurde Petunia Evershots Name gezogen, doch zum Glück meldet sich ihre große Schwester (nachdem sie sich gefreut hat, dass es nicht sie getroffen hat) Kantmiss (Maiara Walsh) an ihrer Stelle freiwillig. Lasst die Spiele des Wahnsinns beginnen!

The Starving Games

Nachdem sie bereits Superhelden in „Fantastic Movie“, 300 in „Meine Frau, die Spartaner und ich“ und zuletzt Twilight in „Beilight – Biss zum Abendbrot“ (um nur ein paar zu nennen) durch den Kakao gezogen haben, haben sich Jason Friedberg und Aaron Seltzer ein neues Franchise gesucht, über das sie sich lustig machen wollen. Hier ist sie also, die neue Komödie des dynamischen Duos, und wie immer wenn die beiden einen neuen Film machen, sollte der Zuschauer eine wichtige Voraussetzung erfüllen: einen möglichst hohen Alkoholspiegel.

Über was man sich hier lustig macht, sollte auch dem Letzten klar sein und die Tatsache, dass der zweite Teil von „Die Tribute von Panem“ ebenfalls gerade in den heimischen Kinos läuft, ist bestimmt kein Zufall. Wie immer sind Friedberg und Seltzer nicht nur für die Regie, sondern auch für das Drehbuch verantwortlich. Nun stellt sich irgendwie die Frage, ob „Die Pute von Panem“ ein guter Film geworden ist, vor allem da ihre Twilight Parodie bereits drei Jahre her ist. Die Antwort lautet (kleiner Tipp: ein Wort, zwei Buchstaben) ganz klar NÖ.

Immerhin hatte man an dieser Stelle genug mehr oder weniger lustige Ideen um einen Film damit zu füllen, auch wenn der bereits nach 70! Minuten vorbei ist und die Outtakes beginnen. Hier werden neben „Die Tribute von Panem“ alle großen Kinofilme durch den Kakao gezogen, von „Harry Potter„, „Der Hobbit“ über „The Expendables“ bis zu „The Avengers“ ist hier kein großer Blockbuster sicher. Als wenn das nicht genug wäre, finden unter anderem auch die „Angry Birds“ oder „Gangnam Style“ des koreanischen Künstlers Psy ihren Weg in den Film.

Die Qualität der lustigen Momente ist wie bei allen anderen Friedberg/Seltzer Filmen stark schwankend. Zwar gibt es einige Szenen, über die man herzhaft lachen kann, dafür aber umso mehr die einfach nur zu doof sind, um wirklich witzig sein zu können. Allgemein hat man irgendwie das Gefühl, die beiden Regisseure würden ihre Zuschauer nicht ernst nehmen und wenn Präsident Snowball an einer Stelle sagt „I make you watch this video, well, because you are dumb“ hat man das Gefühl, dass der Satz irgendwie an den Zuschauer gerichtet und ernst gemeint sein könnte.

Was die so genannte Handlung betrifft, orientiert sich die „Die Pute von Panem“ im Groben am ersten Abenteuer des großen Vorbildes. Optisch kann man hier erahnen, wie „Die Tribute von Panem“ wohl ausgesehen hätten, hätte den Verantwortlichen nur ein Bruchteil ihres Budgets zur Verfügung gestanden. Klar merkt man, dass man hier mit einem Budget von gerade mal 4,5 Millionen Dollar sein Auskommen finden musste, aber dennoch schafft man es (von den schlechten Witzen abgesehen) auch hier prinzipiell eine stimmige Dystopie zu erzeugen.

Von Seiten der Schauspieler bekommt man wie erwartet keine Glanzleistungen. Die einzige die hier überrascht und das sogar positiv ist Maiara Walsh (Zombieland) als Kantmiss Evershot. Zwar wird die gute mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nie den Oscar gewinnen und spielt auch nicht annähernd so gut wie Jennifer Lawrence (Silver Linings) in eigentlich derselben Rolle, hat aber meine Meinung nach etwas Besseres wie diesen Film verdient.

Während Anna Faris (Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen) in vergleichbaren Filmen immer so perfekt das blonde Dummchen gibt, dass sich die Frage stellt, ob sie solche Rollen überhaupt spielen muss, zeigt Walsh hier tatsächlich Emotionen und hat bei dem Blödsinn auch noch offensichtlich ihren Spaß. Ich hoffe mehr von Maiara Walsh zu sehen, sei es jetzt in einer Serie oder mit einer größeren Rolle in einem „ernstzunehmenden Film“ da ich glaube, dass die Frau nicht nur gut aussieht, sondern auch schauspielerisches Potential hat.

Letztendlich sollte man für „Die Pute von Panem“ gleich mehrere Sachen mitbringen. Zu allererst sollte man ein relativ breit gefächertes Filmwissen haben um zu wissen, was denn hier lustig sein soll. Als Nächstes sollte man einen breit gefächerten Sinn für Humor haben und im Zweifelsfall auch über schlechte Scherze lachen können und zu guter Letzt schadet auch (wie im ersten Absatz erwähnt) ein gewisser Alkoholspiegel nicht.

Der Film „Die Pute von Panem“ bekommt von mir 4/10 ums nackte Überleben kämpfende Empfehlungspunkte (die Hälfte davon sind für die Hauptdarstellerin).


4 thoughts on “Die Pute von Panem – The Starving Games (Filmkritik)

  1. Ich fand das Konzept eigentlich ganz witzig, aber nachdem ich mal kurz hineingezppt hatte, war mir wieder klar, warum ich um diese Sorte Film seit dem ersten „Scary Movie“-Film (den ich großartig fand) einen großen Bogen gemacht habe.

  2. Date Movie hab ich noch gesehen, war aber auch schon mehr blöd als lustig. Fantastic Movie hab ich nach 10 Minuten ausgeschaltet (was ich so gut wie nie mache) und der Rest der Filme des Duos, kann mir auch gestohlen bleiben.
    Wenigstens hab ich einen Freund dazu überredet, seine Spartaner DVD demonstrativ zu vernichten und er hat es nie bereut. Das ist noch das Positivste, dass mir zu diesen dämlichen „Komödien“ einfällt.

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