Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2 – Cloudy with a Chance of Meatballs 2 (Filmkritik)

Nachdem Flint Lockwood (Bill Hader) und seine Freunde den von seiner Erfindung, auch FLDSMDFR genannt, hervorgerufenen Sturm aus überdimensionalen und teilweise mutierten Essen überlebt haben und der FLDSMDFR vermeintlich abgeschaltet wurde, ist es an der Zeit, die auf der Insel übrig gebliebenen Speisereste, zu beseitigen.

Zum Glück bietet Flints Held aus Kindertagen und Erfinder Chester V (Will Forte), Gründer der Firma Live Corp an, diesen Teil zu übernehmen und siedelt die Freunde im sonnigen San Franjose an. Doch etwas auf der Insel hat überlebt und daher wird Flint von Chester beauftragt, nach dem Rechten zu sehen. Eigentlich eine geheime Mission, doch als seine Freunde davon Wind bekommen, sind die natürlich sofort mit dabei.

Cloudy with a Chance of Meatballs 2

Als es der erste Teil „Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen“ Ende 2009 in die Kinos schaffte, waren vermutlich alle überrascht. Der Zuschauer zum einen weil Sony Pictures Animation Studios es mit diesem Film schaffte, dem großen Konkurrenten Pixar, was den Unterhaltungswert betrifft, endlich einmal das Wasser zu reichen, und die Verantwortlichen weil der Film tatsächlich finanziell erfolgreich war.

Und so kam es wie es kommen musste und man entschloss sich eine Fortsetzung zu machen. Nun haben Fortsetzungen (gerade bei Filmen die man mochte) oft das Problem, dass sie den Erwartungen nicht gerecht werden und deswegen im direkten Vergleich zum Vorgänger oft verlieren. „Fleischbällchen 2“ hat dieses Problem nicht. Zwar findet sich hier das ehemalige Regisseur-Duo Phil Lord und Chris Miller „nur“ als Drehbuchautoren wieder, aber man merkt vom erstem Moment an, dass die beiden verstanden haben, was ihren Film so unterhaltsam gemacht hat.

Hier jagt stellenweise eine Pointe die nächste und alle treffen sie ins Schwarze. Verschnaufpausen gibt es hier kaum – wem der erste Teil zu anstrengend war, der wird hier beinahe sicher noch mehr Probleme haben. Zudem glänzt „Fleischbällchen 2“ mit einer Fülle an liebevoll platzierten Details – in diesem Punkt kann man es, ohne es eigentlich zu versuchen, mit der Konkurrenz aufnehmen. Hier lacht und/oder staunt man über dermaßen viele Dinge, dass man das Gefühl hat sich den Film noch einmal ansehen zu müssen, weil man garantiert das eine oder andere übersehen hat!

War die Geschichte im ersten Teil die Hauptspeise, hat man bei Teil 2 das Gefühl, des dazugehörigen Nachtisches. Der Film schließt nahtlos an die Geschichte an, um Flint und seine Freunde zuerst in den Alltag und einige wenige Minuten später gleich wieder zurück auf die Insel zu schicken. Im Laufe der späteren Handlung entwickelt sich ein Zwist, bei dem sich Flint zwischen seinen Freunden oder seinem Vorbild entscheiden muss (die Entwarnung vorweg, es ist ein Kinderfilm und er entscheidet sich richtig!).

Die Sprecher machen ihre Sache wie vom ersten Teil gewohnt großartig. Im Speziellen eingehen möchte ich auf den Neuzugang und eigentlichen Bösewicht, der von Will Forte (MacGruber) gesprochen wird. Als Chester V wirkt er ein wenig wie ein schleimiger, böser Zwillingsbruder von Steve Jobs mit Spitzbart und wer den Namen seiner „Live“ Corp rückwärts buchstabiert, weiß eigentlich schon dass Chester nichts Gutes plant (auch wenn es im Zuge der Geschichte auch schon vorher klar war).

Optisch setzt man hier bei „Fleischbällchen 2“ auf Bewährtes. Im Gegensatz zu Teil 1 bekommt man hier jedoch einen Dschungel aus mutiertem Essen zu sehen, der irgendwo zwischen einem optischen Zuckerschock und einfach nur exotisch, schön angelegt ist. Hier konnten die kreativen Köpfe von Sony offensichtlich aus dem Vollen schöpfen und das haben sie auch getan. Mit dabei ist, wie beim ersten Teil auch, der 3D-Effekt, der hier bildgewaltig zur Geltung kommt. Zwar wird man auch ohne bestens unterhalten, dennoch ist „Fleischbällchen 2“ auf jeden Fall den Aufpreis wert.

Ein Kompliment muss ich den Verantwortlichen der deutschen Fassung aussprechen. Hier hat man es geschafft, einen Großteil der Pointen ins Deutsche zu übertragen, ohne dass dabei viel vom Humor verloren geht. Für einen besonderen Wiedererkennungswert sorgt Cindy aus Marzahn, die die Rolle der Primatin Barb zum Besten gibt.

Wie auch Teil eins ist „Fleischbällchen 2“ ein Film für die ganze Familie, denn hier werden sowohl groß als auch klein erstklassig unterhalten. Hier stimmt das Konzept und wer sehen will, wie eine Riesenerdbeere in einem Roboteranzug mit bösen Jungs kurzen Prozess macht, kommt hier ohnehin nicht vorbei. Des Weiteren glänzt der Film durch das gemeinsam-sind-wir-stark-Gefühl, wie kaum ein zweiter in letzter Zeit.

Von mir bekommt der Film „Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2“ 8,5/10 mit Obst und Gemüse gegen das Böse kämpfende Empfehlungspunkte.


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