The Originals (Serienkritik)

Niklaus kehrt zurück nach New Orleans, eine Stadt, die er seinerzeit mitgegründet hat und die als Schmelztiegel für übernatürliche Wesen wie Vampire, Werwölfe, Hexen und Co. bekannt ist. Dort trifft Klaus auf Marcel, einen früheren Schützling und Protegé. Langsam aber sicher treffen auch Klaus‘ Geschwister Rebekah und Elijah ein. Der Grund für ihr Kommen? Die Schwangerschaft der Werwölfin Hayley, die auch in der Hexengemeinschaft Gesprächsthema Nummer 1 ist …

The Originals

Mann, The CW war heuer wirklich fleißig. „The Originals“ ist ein Spin-Off zu einer der erfolgreichsten Shows, die der noch junge Sender derzeit im Programm hat – „The Vampire Diaries“ (abgekürzt TVD). „TVD“ startete als seichtes, übernatürliches Teenie-Drama, was auf der Welle von „Twilight“ mitschwamm, um von dem Hype rund um Vampire und Werwölfe zu profitieren. Und doch schaffte es die Serie sich im Verlauf von 4 Staffeln von dem sehr schmalzigen Ursprungsmaterial zu entfernen und einen ernsteren, ja fast schon erwachsenen, Ton anzuschlagen.

Versteht mich nicht falsch, „TVD“ ist sicher immer noch eine der sinnärmeren Serien, die es derzeit gibt, aber dank eines dynamischen Casts, macht die Serie richtig Spaß. Teil dieses Casts waren die Originals, die ersten aller Vampire, die durch Magie zu den mächtigsten Wesen der Nacht wurden. Showrunner Julie Plec hat das Potential dieser Ur-Vampire erkannt, die in „TVD“ durch eine Vielzahl an Storylines oft nur eine eher kleine Rolle spielten.

Julie Plec schrieb das Pilotskript, welches bei den Dreharbeiten von Chris Grismer inszeniert wurde. Außerdem ist Plec neben Leslie Morgenstein und Gina Girolamo als ausführende Produzentin tätig.

So wurde die immer streitende Geschwisterbande kurzerhand nach New Orleans transferiert, eine Stadt, die sie mitgegründet haben. Niklaus (Joseph Morgan), ein Werwolf-Vampir-Hybrid, kommt erst auf das Anfragen seines Bruders Elijah (Daniel Gillies) in die Stadt, die im wahrsten Sinne des Wortes magisch ist. New Orleans wird neben Menschen auch von Hexen und Vampiren bevölkert. Dort ist ein schwangerer, weiblicher Werwolf namens Hayley (Phoebe Tonkin) aufgetaucht. Wer soll der Vater sein?

Niklaus. Eigentlich können Vampire keinen Nachwuchs zeugen, doch da Niklaus ein halber Werwolf ist, scheint es als ob Bella, ach ups, Hayley bei einem One-Night-Stand von ihm geschwängert wurde. Zur Verstärkung versucht Elijah seine Schwester Rebekah von Mystic Falls nach New Orleans zu holen, doch die Blondine zeigt sich bei der Aussicht auf Familenzuwachs weit weniger begeistert als ihr Bruder Elijah und ziert sich anfangs, ihren Brüdern hinterher zu reisen.

Bei so charismatischen Figuren wie den Originals muss man sich schon sehr anstrengen, eine schlechte Serie rund um sie herum zu gestalten. Dennoch schaffte es der Pilot nicht so ganz meine Erwartungen zu erfüllen. Schon der Back-Door-Pilot in „TVD“ ließ ein wenig zu wünschen übrig. Zuviel Bla-Bla und neue Charaktere, die einfach uninteressant sind. Erzwungene Liebesdreiecke empfinde ich sowieso als anstrengend und ich kann mir partout nicht erklären, warum sie in so vielen neuen Serien vorkommen. Hier wurde eines rund um Rebekah geschaffen, die für ihren Ex Marcel offensichtlich immer noch etwas empfindet. Der wiederum hat jedoch sein Auge auf eine blonde Bartenderin (eine der Figuren, die zum Gähnen sind!) geworfen.

Joseh Morgan als Niklaus ist einer der faszinierendsten Charaktere, die derzeit so über den Bildschirm flimmern. Sein ständiger Kampf seine Menschlichkeit zu unterdrücken, lässt den Zuseher fast vergessen, dass der Hybrid ein psychopathischer Serienkiller ist, dem ein Leben genau gar nichts bedeutet.

Claire Holt als Rebekah hat ebenso wie ihr Bruder Niklaus psychopathische Tendenzen und keine Probleme damit, sowohl Menschen als auch übernatürliche Wesen auszulöschen, wenn sie ihr im Weg stehen. Doch im Gegensatz zu Niklaus, hat sie kein Problem damit Gefühle zu zeigen. Impulsiv und im Herzen immer noch ein Teenie (so scheint es manchmal zumindest), verliebt sie sich mehr als einmal Hals über Kopf.

Daniel Gillies Elijah ist noch der „Normalste“ der sich immer zankenden Geschwistertruppe, denn er ist zu so etwas wie Mitgefühl fähig, etwas, zu dem der Rest seiner Familie schon lange nicht mehr fähig ist. Es macht wahnsinnig viel Spaß den Dreien zuzusehen, wenn sie miteinander interagieren und sich mit vornehmen britischen Akzent die derbsten Beleidigungen und Drohungen an den Kopf werfen.

Neu mit dabei ist Charles Michael Davis (Greys Anatomy), der den Vampir Marcel spielt. Davis hat eine unheimliche Bildschirmpräsenz, ist sehr sympathisch, schafft es aber nur bedingt, einen sehr facettenreichen Vampir zu spielen, der einerseits sehr charmant, aber andererseits ruchlos und brutal ist.

Phoebe Tonkin (Bait 3D) hat schon in den The CW-Serien „The Secret Circle“ und „TVD“ ihre ersten großen Autritte gehabt und vor allem durch ihre Rolle in „The Secret Circle“, als geheimnisvolle, undurchsichtige Hexe mit einem großen Mundwerk, ist sie mir in Erinnerung geblieben.

Fazit: „The Originals“ ist vor allem für Fans von „TVD“ fast schon Pflicht, aber auch Novizen, die nichts gegen Hexen, Werwölfe und Vampire haben, werden hier ihren Spaß haben.

„The Originals“ bekommt von mir 7/10 blutgetränkte Punkte.


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