Resident Evil: Apocalypse (Filmkritik)

Nach dem (bitteren) Ende von Teil 1 wacht Alice im Krankenhaus auf, ist allein und auf sich gestellt – die Stadt leer, alles ist verwüstet. Und es dauert nicht lange, bis die Sachlage völlig klar ist: Das Virus ist aus dem „Hive“ entkommen und die gesamte Stadt ist infiziert.

Das Militär hat alle Ausgänge blockiert und tötet alles und jeden, der oder die zu fliehen versuchen. Alice sammelt eine Gruppe Überlebender (darunter die aus den Spielen bekannte Figur Jill Valentine) und sucht einen Weg nach draußen, während die Umbrella Corporation einen Übermutanten im Rahmen des „Projekt: Nemesis“ zu Testzwecken auf die Stadt loslässt. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt …

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Teil zwei der Reihe wurde erneut von Paul W. S. Anderson geschrieben, den Regiestuhl hat er aber Alexander Witt überlassen, dessen bis dato einzige Arbeit als Hauptregisseur. Primär hat Witt als Director Of Photograhpy oder Regiesseur der zweiten Filmunit bei großen Projekten (Gladiator, Fluch der Karibik, Casino Royale, X-Men: First Class) gearbeitet und ich verstehe ehrlich gesagt nicht, weshalb der gute Mann nicht mehr als diesen einen Film gemacht hat, denn eines ist „Resident Evil: Apocalypse“ auf jeden Fall: Ein verdammt gut gelungener Action-Streifen.

Für viele ist Teil 2 noch immer der beste Teil der Reihe, was vermutlich an ein paar Dingen liegen mag: Zum einen taucht die beliebte Jill Valentine auf (verkörpert von der lieblichen Sienna Guillory), wurde die Geschichte des Franchises ähnlich dem der Spiele weitererzählt (die Stadt wird infiziert, Nemesis wird zum Leben erweckt) und – vermutlich durch den Erfolg von Teil 1 in ihrem Ansinnen bestätigt – der Action-Anteil wurde weiter nach oben getrieben. „Resident Evil: Apocalypse“ ist kein Gruselfilm mit Actioneinlagen mehr, sondern ein Actionfilm mit Monstern (also das, was das Resident Evil 6 Spiel auch mittlerweile geworden ist), bei dem es darum geht, den Hauptcharakter Alice (wieder Milla Jovovich) möglichst cool diverse Stunts durchführen zu lassen und immer schon einzufangen, was sie für eine hübsche Frau ist. Die dir gleichzeitig den Hinter aufreissen kann, wenn du ihr blöd kommst.

Und als „Alice-Show“ betrachtet macht der Film alles richtig. Die Farbgebung des Films erinnert an die „Underworld“-Reihe (alles in kühlem Blau gehalten) und die einzelnen Szenen sind zu einem wirklich großen Teil ziemlich cool geworden. Egal ob die Licker-Szene in der Kirche, der Faustkampf am Friedhof, die Verfolgungsjagd mit Nemesis oder der Bergablauf an der Hochhauswand – Resident Evil: Apocalypse macht vom Actionfilm-Faktor her alles richtig.

Fanboys waren trotzdem nicht sehr wertschätzend, denn Jill Valentine in Ehren: Wo ist Leon S. Kennedy? Warum kommt Nemsis jetzt schon vor? Warum kämpft Alice gegen Nemesis und wer soll diese Alice überhaupt sein? Und warum NOCH mehr Action und weniger Grusel?

Fragen über Fragen, die im Rahmen der Filmhandlung eigentlich überhaupt nicht wichtig sind – wer die Story der Spiele in seinem Kopf abschalten und sich darauf einlassen kann, dass dies hier eine neue/andere Version der Geschichte rund um Umbrella und Racoon City darstellt, hat mit „Resident Evil: Apocalypse“ viel Spaß. Dass der Film Logiklöcher in der Handlung hat, möchte ich nicht einmal als Argument zählen lassen, denn wenn Filme wie „Avatar“, „Matrix Reloaded“ oder „Pirates of The Caribbean: Dead Man’s Chest“ diesbezüglich nicht gescholten werden, brauchen wir über das Thema gar nicht mehr zu reden.

Wenn das Ziel war mit dem zweiten Teil den Action und Coolness-Faktor zu erhöhen, dann hat Witt das problemlos geschafft und spätestens seit diesem Film durfte sich Milla Jovovich Actionstar auf ihre Fahnen schreiben. Ich wette, dass hat ihrem Ehemann, der mittlerweile auf den Namen Paul W. S. Anderson hört, auch gut gefallen.

„Resident Evil: Apocalypse“ bekommt von mir 8 von 10 möglichen, Zombies mit Kung-Fu und Action durch die Stadt treibende Punkte


2 thoughts on “Resident Evil: Apocalypse (Filmkritik)

  1. Für mich ist Teil 2 immer noch der beste Film der Reihe.
    Der macht einfach von vorne bis hinten Spaß und unterhält verdammt gut.
    Dass die Damen auch noch super in Szene gesetzt sind macht die Sache jetzt natürlich auch nicht schlechter 😉

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