Pakt der Druiden (Filmkritik)

Chloe Severin (Elsa Kikoïne) studiert Archäologie im ersten Semester und hat das zweifelhafte Vergnügen, ihren Professor bei Ausgrabungen im Wald von Broceliande zu unterstützen, in dem früher Druiden ihr Unwesen getrieben haben. Kurze Zeit später treibt ein Mörder auf der Universität sein Unwesen, wobei Chloe irgendwie in die Taten verwickelt zu sein scheint.

Pakt der Druiden Film

Dieser kleine aber feine Horror-Film made in Frankreich aus dem Jahre 2003 wurde inszeniert von Doug Headline. „Pakt der Druiden“ ist der erste Film bei dem der Franzose Regie geführt hat und auch zugleich sein einziger. Zuvor hatte er in erster Linie Dokumentationen gemacht, was ihn zwar nicht direkt für das Grusel-Genre qualifiziert, dennoch macht er seine Arbeit an dieser Stelle überraschend gut. Headline war übrigens, wie bei seinen vorangegangenen Arbeiten auch, selbst für das Drehbuch verantwortlich.

Dass es der Film nie in den englischsprachigen Raum geschafft hat und eine desaströse Bewertung auf der Internet-Movie-DataBase hat, lassen ja eigentlich schlimmes vermuten. Dennoch weiß der Streifen zu gefallen, wenn man ihn denn mit der richtigen Erwartungshaltung betrachtet. Wer einen ernsten Film will ist hier falsch, denn der zieht seinen Charme aus einer gewaltigen Prise mit viel Ironie gespicktem Humor.

Aber noch einmal zurück zum Anfang. Hier begleitet man Chloe an ihren ersten Tagen an der Universität. Sie schreibt sich ein, nimmt an besagter Ausgrabung im Wald von Broceliande (der dem Film im französischen Original seinen Namen spendet) teil und wird kurze Zeit später Zeuge des ersten Mordes. Ein paar Morde später und nach gut zwei Drittel, wird das Ganze dann bereits aufgelöst.

Dann lassen ein paar Verrückte mittels eines Druidensteins ein altes Monster wieder auferstehen. Hatte man es vorher mit einem halbwegs spannenden Krimi zu tun, rutscht der Film mit einem Schlag massiv in die Trash-Kategorie. Dieses Monster (das stellenweise irgendwie wirkt, wie Gollum aus Herr der Ringe nach jahrelangem Missbrauch von bewusstseinserweiternden Substanzen) muss natürlich aufgehalten werden, da die Geschichte sonst an dieser Stelle ja schon wieder vorbei wäre. Am Ende wird natürlich alles wieder gut, auch wenn klarerweise bei weitem nicht alle Charaktere an dieser Stelle noch leben.

Wenn man diese Kategorie Film prinzipiell mag, gibt es eine Hand voll Gründe diesem zumindest eine Chance zu geben. Da wären unter anderem die Inszenierung mit einer gewissen Liebe zum Detail, der bereits erwähnte Humor und (jetzt kommt’s!) die deutsche Synchronisation. Der Film ist in Bezug auf die Logik in sich schlüssig und auch wenn er optisch so gehalten ist, als wäre er gefühlt aus den 80ern, sieht er relativ gut aus.

Humor und die deutschsprachige Synchronisation geben einander die Hand, wobei ich nicht glaube (natürlich kenne ich die französische Fassung nicht), dass die Originalfassung auch nur im Ansatz genauso gut funktioniert. Wenn Protagonisten dann ihre „Bandscheiben zermalen“ oder mit Aussagen um sich werfen wie „Ich schlage keine Frauen – nicht mit Blumen“, ist das in der Situation witzig und zugleich skurril.

Nachdem die Schauspieler wohl eh niemand kennt, werde ich diesen Punkt eher kurz halten. Die spielen nämlich durch die Bank so wie man es erwarten würde und treffen einen Haufen fragwürdiger Entscheidungen (aber wenn es doch so im Drehbuch steht). Elsa Kikoïne als Chloe sticht aus der Menge ein wenig heraus, indem sie ihrem Charakter diesen typischen weiblichen Charme verleiht (unter anderem gibt sie einem Studienkollegen den besten Grund ihr zu helfen!).

Pakt der Druiden bekommt von mir 6/10 den Druiden das Fürchten lehrende Empfehlungspunkte.

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