Best Of Worst Case: Hell’s Labyrinth (Filmkritik)

Die werte Kate Walker ist auf der Flucht, hat eine Autopanne und wird prompt von einem unbekannten Verfolger k.o. geschlagen und entführt. Als sie in einem sehr, sehr engen Raum erwacht, ist der erste Gedanke: Lebendig begraben! Aber dann öffnet sich das Ding und sie findet sich in einer Art Höhlensystem wieder. Und sie ist nicht allein. Abgesehen von den Mitgefangenen, die sich allesamt als Menschen herausstellen, die etwas „angestellt“ haben, befindet sich noch Etwas da unten … Etwas, dass Hunger hat …

Hells-Labyrinth

Um es gleich los zu werden: „Hell’s Labyrinth“ ist sogar für hartgesottene Best-Of-Worst-Case-Fans nicht so leicht verdaulich. Und wer nicht weiß, worauf er/sie sich einlässt, der/die wird den Film hassen. Um es kurz zu machen, der Film spielt zu 90% vor dem Greenscreen und in den Credits sind gut 60% der Arbeiten unter einem Namen zu verzeichnen. Also kann man sich als geneigter Zuseher bereits ausmalen, was für ein Film das hier wird. Und genau das ist es dann auch.

Drew Maxwell hat das Drehbuch geschrieben, die Regie gemacht und ein paar weitere Dinge beigesteuert – und wer auch immer die Special Effects zu verantworten hat sollte sich mal gut überlegen, wie das passieren konnte. Ich formuliere es mal so: Kennt ihr das wirklich, wirkliche alte Spiel DOOM (das jetzt NICHT mehr auf dem Index ist)? Da gibt es diese braunen Dämonen auf zwei Beinen im Spiel. Genau so sehen die Dämonen hier aus. Vom Design, genauso wie von der Grafik her. Eckig, kantig und 2D ins Bild gepoppt.

Das Drehbuch ist so lala, hab schon Schlechteres und Schlimmeres gesehen, aber was ich mich während des Ansehens oft gefragt habe ist: Wie kam dieser Film auf DVD raus? Wen haben die bestochen und wie konnte das passieren? Wenn es jemand weiß – bitte mir sagen, damit ich das dann auch machen kann.

Auch wenn die Jungs und Mädels hinter dem Projekt wirklich alles gegeben haben werden 90% der Leute die den Film gesehen haben, ihn hassen – schon aus Prinzip. Warum? Nun, zum einen die permanenten Computergrafiken als Hintergrund, die man sicher als Stilmittel sehen kann, aber dennoch eher anstrengend für die Augen sind und nach dazu mitunter ein Grund, weshalb der ganze Film (bis auf die paar Szenen am Tag, gleich am Anfang) ziemlich dunkel gehalten ist. Zum anderen die wirklich schlecht gemachten Dämonen. Genauso wie die restlichen schlechten Effekte und Schnitte. Das muss man gesehen haben, damit man es glaubt.

Und was ich ganz spannend finde: Da wird z.B. jemand geköpft und der Kopf wird als Standbild(!) eingeblendet, der mit (vermutlich) Photoshop auf blutig gepinselt(!) wurde. Das muss man sich mal trauen. Ich wiederhole: Standbild. Photoshop.

Die darstellerischen Leistungen sind den Umständen entsprechend nicht mal so schlecht – immerhin ist vor dem Green Screen spielen nicht einfach, ich würde aber jetzt nicht sagen, dass gute „Schauspieler“ am Werk waren – das trifft es nämlich auch nicht wirklich.

Alles in allem kann man „Hell’s Labyrinth“ nur als Amateurfilm verstehen, der irgendwo von einer einzigen Person im Keller mit Freunden gemeinsam gemacht wurde. Anders gibt es das fast nicht. Das dieses Teil auf DVD rauskam … ich weiß nicht, woran es liegt, will es auch nicht wissen, aber wer auch immer diesen Film ansehen will bzw. unter dem Originaltitel „Carnivorous“ ansehen möchte – und nicht weiß, dass es auf YouTube bereits besser gemachte Filme als diesen hier gibt, der/die wird herbe enttäuscht sein.

Von mir bekommt „Hell’s Labyrinth“ 4 von 10 Punkten, und den einen Punkt Unterschied zu Bong Of The Dead gebe ich nur deshalb, weil ich mich bei „Hell’s Labyrinth“ zumindest amüsiert habe und ein mieserer Film als Bong noch nicht gedreht worden sein kann.

Best of Worst Case-Urteil (Trashfaktor: alles):
Es gibt nur einen Grund, sich diesen Film anzusehen: Man glaubt sonst nicht, dass es sowas auf DVD im Handel erhältlich gibt. Doch. Tut es. Der Beweis ist weiter unten zu finden.

Fazit: Witzlos. Tragisch. Schade.

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