Best Of Worst Case: Sea Beast – Troglodyte (Filmkritik)

Das Fischerboot „Solita“ wird von einem Sturm überrascht und skipper Will McKenna wird Zeuge als einer seiner Matrosen über Bord geht. Allerdings glaubt er, gesehen zu haben, wie eine Kreatur aus dem Wasser getaucht ist und ihn ins Meer gerissen hat. Als er in den Hafen zurückkehrt, hat er das Gefühl, als wäre das Ding ihm gefolgt. Seine Gedanken sind aber rasch woanders, da die Fischpopulation in der Gegend immer weniger wird und er sich die Leihgebühr für sein Boot nicht mehr leisten kann, was seinen Ruin bedeuten wird. Dazu kommt die Biologin Arden (Camille Sullivan), die das Verschwinden der Fische erforschen will.

Noch dazu ist Wills Tochter ist gerade sehr pubertierend und klaut den Schlüssel ihres Vaters, um mit ihrem Freund auf ein Wochenendhaus auf einer Nachbarinsel zu fahren (soviel zum finanziellen Ruin …). Aber es kommt alles ganz anders, denn Will hat recht: Das Biest ist dem Boot gefolgt und beginnt die Einwohner der Stadt zu dezimieren. Dem nicht genug, ist es noch dazu ein Weibchen und hat seine Brut mitgebracht. Diese befindet sich auf der Insel, auf welcher Wills Tochter glaubt, eine Zeitlang Party machen zu können. Ein Fest, das rasch unterbrochen wird …

Sea-Beast

Das „Sea Beast“ (im Original auf den Namen „Troglodyte“ getauft, übersetzt grob als „prähistorischer Höhlenbewohner“ zu bezeichnen) ist ein Trash-Film, wie er im Buche steht. Das Monster ist eine Mischung aus Seeungeheuer, einem Frosch und den Fähigkeiten der „Predators“ ohne a) deren Coolness oder b) Eherenkodex oder c) überhaupt soetwas wie eine Herkunftsgeschichte zu haben. Kurz: Eigentlich ist es ein Tier (Herkunft unbekannt), das sich scheinbar sehr großzügig fortgepflanzt hat und dennoch über lange, lange Jahre hinweg unentdeckt geblieben ist. Vermutlich deshalb, weil es die Predator-ähnliche Fähigkeit hat, sich unsichtbar zu machen. Warum das Tier gerade jetzt auftaucht, sich bei Wills Schiff anhängt und plötzlich den Drang hat, so viele Leute abzumurksen wird eigentlich nie wirklich erklärt, vermutlich sind die ganzen Jungen eben geschlüpft und nun muss Mami Futter besorgen. Es spielt aber auch im Grunde genommen keine Rolle.

Viel wichtiger ist, dass „Sea Beast“ wider Erwarten Spaß gemacht hat und zwar deswegen, weil Hauptdarsteller Corin Nemec (bekannt aus der alten Parker Lewis-Serie) so spielt, als hätte er wirklich Lust drauf und würd es genießen einfach die Hauptrolle in dieser Art Film zu sein. Er grantelt herum, schaut bedrückt in die Kamera und macht einen auf Held, dass es eine Freude ist zuzusehen. Ganz im Gegenteil leider seine Filmtochter Miriam McDonald, die wohl primär wegen ihres Aussehens anstatt ihrer schauspielerischen Fähigkeiten gecastet wurde. Aber das ist auch nicht so schlimm wie es klingt, da es für Filme dieser Art üblicherweise reicht, wenn ein Teil der Schauspieler die Sache halbwegs ernst nimmt. Was uns zu Camille Sullivan bringt, die ihre Rolle als Meeresbiologin durchaus gut spielt und ebenfalls ein guter Grund ist, den Film weiter anzusehen.

Gleiches gilt für diverse Nebenrollen im Film, die es dann doch schaffen einen gewissen Charme zu verbreiten, wie der Dorfsäufer, der schließlich den Mut findet das „Biest“ herauszufordern (warum er das allerdings mit nacktem Oberkörper tun muss, weiß ich nicht), oder die nette alte Dame, die ihn retten will und dabei ein wenig den Kopf verliert.

Der Film an sich ist sehr unterhaltsam und bietet unter anderem sehr schlechte CGI-Effekte (das Schiff im Sturm als CGI-Effekt … hat in der FX Firma schon mal jemand was von Texturen gehört?) und dann wieder ziemlich guten Effekten, namentlich das Sea Beast und seine Brut, die wirklich gut rüberkommen. Einzig die „Säure“, die das Ding spuckt kommt nicht unbedingt optisch gut rüber, es wirkt viel mehr als würde das Monster die Leute „anscheuzen“. Auch eklig, aber vermutlich weniger tödlich.

Die interne Logik des Films, ist – sofern vorhanden – im besten Fall als löchrig zu bezeichnen und diverse Dialoge sind einfach … wunderbar witzig bzw. irre. So überlegt sich Person A, nachdem er festgestellt hat, dass sie in Sicherheit sind nach zwei Mal nachfragen von Person B, dass es doch besser wäre den sicheren Ort zu verlassen. Oder zwei Drähte, die auf das Blechdach gehalten werden „stromen“ fünf Monster zu Tode. Ja, es ist diese Art von Film.

Auch wenn es immer wieder spannende und (unfreiwillig) witzige Momente gibt: Die Macher wissen, dass der Film nicht zu den „großen“ gehören kann. Dennoch ist es so, dass man dran bleibt, weil „Sea Beast“ einfach Spaß macht. Das Finale ist übrigens überraschend spannend und interessant geworden.

„Sea Beast“ bekommt von mir 6,5 von 10 das Land und die See bevölkernde Monsterpunkte.

Best of Worst Case-Urteil (Trashfaktor: Effekte):
Klassische Monsterstory, dieses Mal halt aus dem Meer – unterhaltsam, kurzweilig und überraschend gut gemacht. Von ein paar Effekten natürlich abgesehen.

Fazit: Unerwartet gut.

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