Nachdem der gestiefelte Kater (Antonio Banderas) von seinem ehemals besten Freund Humpty Alexander Dumpty betrogen wurde, weil der ihm einen Überfall angehängt hat, ist er auf der Flucht vor dem Gesetz und auf der Suche nach einer Möglichkeit, seine Schuld zu begleichen. Als der Kater von einer Geschichte über magische Bohnen, einem Schloss im Himmel und einer Gans, die goldenen Eiern legt hört, sieht er seine Gelegenheit. Kurzerhand schließt er mit seinem früheren Freund Frieden und gemeinsam mit Kitty Softpaws (Salma Hayek) ,versuchen sie die Gans zu stehlen.
Der gestiefelte Kater feierte 2004 im zweiten Shrek-Teil seinen Einstand und ist seitdem vermutlich neben dem grünen Oger selbst eine der beliebtesten Figuren der Filmreihe. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis der Kater in eigenen Abenteuern zu sehen sein würde und jetzt ist es endlich soweit. Die Regie hat hier übrigens Chris Miller geführt, der (abgesehen von „Der gestiefelte Kater“) sonst nur den viel gescholtenen „Shrek der Dritte“ gemacht hat. Allerdings kann ich hier Entwarnung geben – sein aktueller Film ist in vielerlei Hinsicht besser.
Ursprünglich sollte „Der gestiefelte Kater“ übrigens nach Shrek 2 direkt auf DVD erscheinen. Die Verantwortlichen entschieden sich jedoch um und brachten den Kater dann doch ins Kino. Der Film selbst spielt vor den Ereignissen der Shrek-Serie, aber ist natürlich in dem kunterbunten Oger-Universum angesiedelt. Dass „Der gestiefelte Kater“ auf viele bekannte Elemente, wie z.B. Optik oder Humor setzt, ist in diesem Zusammenhang dann auch wenig überraschend.
Optisch hat DreamWorks Animation mit diesem Film wieder einmal eindeutig bewiesen, dass sie in der obersten Liga der Animationsfilme spielen. Vom titelspendenden Kater bis hin zur Stadt in den Wolken – alles sieht verdammt gut aus und ist mit viel Liebe zum Detail auf die Leinwand gezaubert worden. Der 3D-Effekt sorgt dafür, dass man in das Geschehene hineingerissen wird, auch wenn manche Action-Szenen in diesem Zusammenhang fast eine Spur zu schnell inszeniert sein dürften.
Einen Film für Jung und Alt zu machen ist ja bekanntlich eine Kunst für sich. Auch wenn der gestiefelte Kater eindeutig auf ein jüngeres Publikum zugeschnitten zu sein scheint, kommt auch ein erwachsener Zuschauer regelmäßig auf seine Kosten. Einen wesentlichen Beitrag zum Film leisten übrigens die Sprecher, von daher wie immer meine Empfehlung sich den Film wenn möglich in der Originalfassung anzusehen.
Als Antonio Banderas (The Big Bang) 1998 die Rolle des Zorros angenommen hat, hat er vermutlich nicht gedacht, dass ihn Mantel und Degen noch eine ganze Weile verfolgen würden. Er (und sein spanischer Akzent) verleiht seiner Figur eine gewisse „Geschmeidigkeit“ und den passenden Wortwitz.
Was in Zusammenhang mit seinem Charakter erwähnenswert ist (auch wenn Banderas hier nicht sehr viel dazu beigetragen hat) dass in einem Film über den gestiefelten Kater natürlich auch wieder dessen große Kulleraugen vorkommen, mit denen er nicht nur niedlich aussieht! Des weiteren gehört dem gestiefelten Kater die einzige Rückblende im Film – und seien wir uns ehrlich, wer wollte nicht schon immer wissen, wie der zu seinen Schuhen kam.
Salma Hayek als weiblicher Hauptpart verleiht nicht nur ihrer Rolle der Kitty Softpaws mit ihrer unglaublich sexy klingenden Stimme Leben sondern gibt auch dem Kater saures. Auch wenn (und so viel sei hier verraten) die beiden zu guter Letzt nicht zueinander finden, passen sie toll zusammen und man spürt einfach dass hier die Chemie stimmt. Die letzte Hauptrolle gehört Zach Galifianakis (Stichtag), der seinem Humpty Dumpty die passende schräge Note verleiht.
Alles in allem ist „Der gestiefelte Kater“ ein Film für die ganze Familie, der es schafft seine Geschichte so zu erzählen, dass dem Zuschauer zum Einen nie langweilig wird und dass zum Anderen eine gewaltige Portion Abenteuerfeeling aufkommt. Ich für meinen Teil hoffe auf eine Fortsetzung des Filmes, was aus bisheriger Sicht gar nicht so unwahrscheinlich zu sein scheint.
Der Film bekommt daher von mir 8,5/10 Empfehlungspunkte!