Das Schwergewicht – Here Comes the Boom (Filmkritik)

Scott Voss (Kevin James) ist 42 Jahre alt und Biologielehrer an einer Highschool in Boston, Massachusetts. Vor zehn Jahren war Scott Lehrer des Jahres, inzwischen jedoch hat er es aufgegeben, den Kindern etwas beibringen zu wollen. Als die Schule auf Grund von Budgetkürzungen einige Aktivitäten, unter anderem das Musikprogramm, streichen will, beschließt er das notwendige Geld zu sammeln. Da er keine andere Idee hat und durch die Kampfgagen motiviert, versucht er sich als Mixed-Martial-Arts-Kämpfer, was sich aber als schwieriger heraus stellt, als erwartet.

Here-Comes-the-Boom

Die Regie bei diesem Film führte Frank Coraci, der sich über die Jahre darauf spezialisiert hat, Komödien (meist mit Adam Sandler – wie „The Waterboy“, „Klick„) zu inszenieren. Seine Arbeit hier hat mich sehr positiv überrascht, denn Coraci liefert an dieser Stelle eine optisch erstklassige Inszenierung ab, die man eigentlich kaum besser machen könnte. Egal ob es die ruhigen, die schrägen oder die actionreichen Momente sind, hier wird alles so in Szene gesetzt, wie man es optimaler Weise erwartet.

Mixed-Martial-Arts und Musik – Ob diese Kombination funktionieren kann? Nun inhaltlich wollte man sich scheinbar nicht hundertprozentig festlegen und daher dürfen beide Elemente auf angenehme Weise koexistieren. Während zu Beginn die Musik den Takt angibt, vor allem um dem Zuschauer klar zu machen, warum Scott dafür im wahrsten Sinne des Wortes durch die Hölle geht (Zitat: Without music, life would be a mistake!), geht es später mehr und mehr ans Eingemachte und die musikalische Komponente tritt dezent in den Hintergrund, ohne jemals ganz zu verschwinden. Dabei hat man für den Film ein paar tolle Songs ausgegraben (unter anderem passend zum Filmnamen „Boom“ von P.O.D.), die Lust darauf machen sich den Soundtrack zu organisieren.

Von Seiten der Action schafft man es nicht nur die Kämpfe (bei denen Scott verständlicherweise oft aufs Maul bekommt) sauber und verhältnismäßig spannend in Szene zu setzen, sondern auch die Stimmung rundherum einzufangen. Man könnte meinen dabei würde der Spaß etwas kurz kommen, denn immerhin will „Das Schwergewicht“ als Komödie durchgehen. Der Film punktet aber immer wieder durch mehr oder weniger schräge Momente, die die Geschichte zwischendurch auflockern.

Kevin James (Hitch – Der Date Doktor) ist an dieser Stelle nicht nur in der Hauptrolle zu sehen, sondern war auch am Drehbuch beteiligt. Die Rolle des (nicht mehr ganz so) Dicken mit dem großen Herz passt daher auch perfekt zu ihm. Als Scott Voss kämpft er mit ganzem Körpereinsatz als jemand, der maßlos unterlegen ist (dieser Part erinnert entfernt an „Real Steel„) für die gute Sache und legt dabei eine Verbissenheit und Willenskraft an den Tag, die ihn problemlos für einen „Green Lantern“ qualifizieren würde.

Henry Winkler (zuletzt gesehen bei „Royal Pains“) als leidenschaftlicher Musiklehrer Marty und Scottys Sidekick hat so gar keine Ahnung vom Kämpfen, unterstützt seinen Kollegen und Freund aber bestmöglich, wodurch sich auch so manch lustiger Moment ergibt. Bas Rutten ist ein waschechter Experte wenn es um Kampfsport geht. Als Niko gibt er den Trainer mit Migrationshintergrund, der alles unterrichtet, was auch nur annähernd mit körperlicher Ertüchtigung zu tun hat, er hat dabei sichtlich seinen Spaß und kann im Zweifelsfall auch über sich selbst lachen.

Um dem Film wenigstens ein bisschen weiblichen Touch zu verleihen rundet Salma Hayek (Der gestiefelte Kater) das Team ab. Zwar ist sie deutlich weniger zu sehen als ihre männlichen Kollegen, überzeugt dafür aber erstklassig in der Rolle der etwas schrägen Krankenschwester. Alle anderen (unter anderem Greg German oder Reggie Lee) kommen zwar kurz vor, haben aber relativ wenig zu tun, da die Geschichte auf das Kernteam ausgelegt ist.

Wie haben es bereits die Toten Hosen gesungen: „Steh auf wenn du am Boden bist“!

Der Film „Das Schwergewicht“ bekommt daher von mir 8/10 bis zum Schluss kämpfende Empfehlungspunkte.

Zitat:
Marty: You can quit right now and everything we worked for would have been accomplished!

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