Fair Game (Filmkritik)

Kurz vor Beginn des Irak-Krieges schickt die CIA den Experten Joseph Wilson (Sean Penn) dorthin um zu recherchieren, ob der Irak möglicherweise Massenvernichtungswaffen besitzt. Der findet jedoch keine Hinweise in diese Richtung und berichtet dies auch seinen Auftraggebern. Als wenig später Präsident Bush in seiner Rede zur Lage der Nation behauptet, dass sich Saddam Hussein Uran besorgt habe, veröffentlicht dieser einen Artikel, in dem er dem Weißen Haus eine Verdrehung der Tatsachen vorwirft. Die Reaktion folgt anders als erhofft und so wird von offizieller Seite behauptet Wilson habe nie für den CIA gearbeitet, wohl aber seine Frau Valerie Plame (Naomi Watts), für die diese Offenlegung das Ende ihrer Karriere bedeutet.

Fair-Game

Man kann den Durchschnittsamerikanern viele böse Dinge nachsagen, aber immerhin sind sie Patrioten bis zum letzten Atemzug. Daher ist es auch kein Wunder, dass ein Film der die eigene Regierung kritisiert und in einem nicht ganz so netten Bild zeigt, nicht wirklich eine Chance an den amerikanischen Kinokassen bekommen hat und gerade einmal so seine Produktionskosten von 22 Millionen Dollar wieder einspielen konnte.

Da hilft weder die Tatsache, dass es sich um die Verfilmung einer wahren Begebenheit handelt, noch dass der Regisseur des ersten Bourne-Filmes hinter der Kamera stand. Zudem fällt die Action in diesem Streifen wie erwartet sehr gering aus und die Tatsache, dass man die Geschichte aus einer bedrückend, in erster Line aber emotionalen Situation heraus erzählt, dürfte nicht Jedermanns Sache sein.

Die Geschichte wirkt, auch wenn sie sehr einseitig erzählt wird, sehr authentisch. Ständig begleitet man die Protagonisten, beinahe wie bei einer Dokumentation, bei ihrem Kampf um das eigene Recht. Das funktioniert auch neben diversen Einspielungen alter Nachrichten vor allem durch die optische Ähnlichkeit von Naomi Watts mit der echten Valerie Plame – ganz zum Schluss wurde sogar ein Originalausschnitt verwendet.

Die Charaktere sind so unterschiedlich angelegt, wie es nur irgendwie möglich ist, und das verleiht der Geschichte zum großen Teil ihren Charme. Einerseits Naomi Watts, der als langjährige CIA-Agentin in erster Linie die Arbeit wichtig ist und die keinerlei politische Ambitionen hat und andererseits Sean Penn, der bis zum bitteren Ende um die Wahrheit kämpft – beide bewältigen sie auf ihre Weise die Verschwörung die ihre Familie zu zerstören droht.

Fair Game ist so spannend wie ein Film über Bürokraten und deren Verschwörungen nur sein kann. Nichts desto trotz ist es ein Teil einer Geschichte, die die Verantwortlichen selbst vermutlich gerne unter den Teppich kehren würden – alleine schon deshalb ist der Film, wie ich finde, einen Blick wert.

Von mir bekommt er 7,5/10 Empfehlungspunkte.


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