Der junge Waise Raizo (Rain) wurde als Kind von der Strasse aufgelesen und seit dem in einer geheimen Ninjaschule zur erbarmungslosen Killermaschine ausgebildet.
Die einzige Liebe, die er erfährt, kommt von der Kunoichi (einer weiblichen Ninja) Kiriko, die jedoch wegen einer versuchten Flucht von Raizo´s Erzrivalen Takeshi (Rick Yune) öffentlich hingerichtet wird. Als Raizo nach seinem ersten blutigen Auftrag ein weiteres, dem Clan untreu gewordenes Mädchen umbringen soll, verletzt er statt dessen seinen Meister Ozunu (Sho Kosugi) im Gesicht und stellt sich damit gegen seine eigenen Leute.
Schwer verletzt kann er flüchten und führt seither ein unruhiges Leben im Untergrund, bei dem er sich nie sicher sein kann, wie nahe ihm die Mitglieder seiner „Exfamilie“ wirklich auf den Fersen sind.
Jahre später untersucht die Europol Agentin Mika Coretti (Naomi Harris) eine Reihe von politischen Morden, die allesamt zu den lautlosen Killern des Ozunu Ordens führen.
Schnell landet Mika mit ihren anfänglich belächelten Nachforschungen auf der Abschussliste der Ninjas, kann von Raizo jedoch in letzter Sekunde gerettet werden. Gemeinsam begibt sich das ungleiche Team auf die Flucht und entwickeln einen Plan, wie sie Ozunu und seine Bande entgültig vernichten können.
Dieser Film ist durch die Zusammenarbeit einiger der interessanteren Köpfe im Filmbusiness entstanden. Das Drehbuch stammt unter anderem von „Babylon 5“ Autor J. Michael Straczynski, als Produzenten fungierten die Köpfe hinter den drei „Matrix“ Filmen, die Wachowski Brüder und Regie führte James McTeigue, der nach „V for Vendetta“ hier erst seinen zweiten eigenen Film abliefert, obwohl er schon bei zahlreichen Projekten wie etwa „Dark City“, „Star Wars: Episode II“ oder der „Matrix“ – Triologie als Second Unit Director gearbeitet hat.
Herausgekommen ist der blutigste Ninja Film, den ich jemals gesehen habe, dafür wahrscheinlich auch der stylishte. Auf eine komplexe Handlung wurde freilich völlig verzichtet, ich würde das Erlebnis am ehesten mit einer überlangen Videosequenz in einem optisch überwältigendem Computerspiel vergleichen.
Eigenartig kam mir aber vor allem die Art und Weise vor, wie das Blut animiert wurde.
In einem Film, wo ständig Körperteile durch die Luft fliegen und der rote Lebenssaft in Strömen durch die Gegend spritzt, sollte man doch wirklich darauf achten, dass die ganze Sache auch echt wirkt bzw. authentisch rüber kommt.
Was man als Zuseher aber sieht, ist eine nicht klar definierte Mischung aus Kunstblut und CGI Effekten, was insgesamt die Freude beim Zusehen zwar nicht schmälert, doch anfangs etwas gewöhnungsbedürftig ist. An den Martial Arts Szenen hab ich dafür nichts auszusetzen, die sind geschmeidig choreografiert, akrobatisch inszeniert und werden nicht von zu schnellen Schnitten in ihrer Flüssigkeit gestört.
Hauptdarsteller Rain, der in Korea ein Superstar der Musikszene ist, kannte ich bisher nur aus dem Film „I´m a cyborg, but that´s ok“. Dass er auch kämpfen kann wenn er genug trainiert, dass sieht man bei Ninja Assassin ganz deutlich. Im Gegensatz zu amerikanischen Filmen, wo man doch merkt wenn ein Schauspieler Kampfsport nur für eine Rolle geübt hat, sieht man Rain nicht an, dass er in Wirtklichkeit kein Martial Arts Künstler ist. Als Actionheld wirkt er sehr überzeugend, sogar differenzierte Emotionen konnte ich von seinem Gesicht ablesen.
Ihm zur Seite steht Naomie Harris, die als Herz (Achtung, Insidergag) des Filmes fungiert und nach den beiden „Fluch der Karibik“ Fortsetzungen, darf sie hier endlich mal ihre nicht wild überschminkte Schönheit zeigen. Als Böswicht Ozunu kann man Altstar und Martial Arts Legende Sho Kosugi bewundern, sein eiskaltes Auftreten und seine erbarmungslose Art lassen ihn als einen völlig unmenschlichen Mann erscheinen. Rick Yune geht dabei etwas unter, sein diabolisches Grinsen ist aber doch bösartig genug, dass man ihm einen schnellen Filmtod wünscht.
Insgesamt also ein optisch überwältigender Film, mit tollen Martial Arts Einlagen, sehr passend besetzten und mit Spielfreude agierenden Darstellern, jedoch mit gewöhnungsbedürftigen Spezialeffekten. Und nicht vergessen: unbedingt Hirn ausschalten und ein reines Instanterlebnis erwarten, bei dem die Gegner wie bei einem Spiel reihenweise ausgeschaltet werden, dann wird man hier ein grosses, brutal unterhaltendes Filmerlebnis bekommen.
Ninja Assassin bekommt von mir 7,5/10 überstylt blutrünstige, computerspielartige Empfehlungspunkte.