Streets of Blood (Filmkritik)

Detective Andy Devereaux (Val Kilmer) verliert seinen Partner bei einem Einsatz im von Hurrikan Katrina ziemlich verwüsteten Gebiet. Im Einsatzgebiet lernt er den Polizisten Stan Green (Curtis ’50 Cent‘ Jackson) kennen, der bald darauf sein neuer Partner wird.
Gemeinsam kämpfen sie fortan gegen immer brutaler vorgehende Gangs und wandeln dabei ständig im Graubereich zwischen Gesetz und Verbrechen. Nachdem Motto „Zuerst schiessen, dann fragen, dann sich eine übereinstimmende Geschichte ausdenken“ sorgen die beiden Cops für Recht und Ordnung.

Dass dieses Spiel nicht ewig so weiter gehen konnte wird den beiden spätestens dann klar, als die Polizeipsychologin Doktor Nina (Sharon Stone) damit beauftragt wird, ein psychologisches Gutachten von Andy und Stan zu erstellen. Gleichzeitig beginnt der FBI Agent Brown (Michael Biehn) mit seinen Ermittlungen, da er zahlreiche schmutzige Cops in Andy´s Einheit vermutet. Brown sagt, er habe einen Polizisten aus ihrer Einheit bei einer Straftat erwischt, ihn dadurch in der Hand und er sei auch bereit auszusagen. Die Schlinge scheint sich immer enger zu ziehen um Andy und Stan, doch spielt Brown wirklich nach den Regeln oder ist er vielleicht selbst nicht so sauber wie er sich präsentiert?

Streets of Blood Val Kilmer Film

Streets of Blood ist einer dieser sogenannten Copthriller. Wie schon bei Training Day (mit Denzel Washington), Harsh Times (mit Christian Bale) oder Street Kings (mit Keanu Reeves) spielen auch hier Polizisten die Hauptrolle, die das Gesetz nicht ganz so ernst nehmen und auch gerne mal nach ihren eigenen Regeln vorgehen, sich dabei aber immer noch wie Helden vorkommen. Kennt man einen kennt man sie alle möchte man meinen (und das entspricht auch teilweise durchaus der Wahrheit), doch irgendwie schaffen es die Regisseure doch immer wieder interessante Darsteller für dies „Dirty Cop Thriller“ zu begeistern. Warum weiss ich nicht, auf jeden Fall wollte ich auch hier mal reinschauen, obwohl ich kein grosser Fan des Genres bin.

Der Anfang des Films soll wohl gleich einmal den Anspruch der Realitätsnähe vermitteln.
Man sieht zahlreiche echte Aufnahmen aus den Nachrichten, die die von Hurrikan Katrina verursachten Zerstörungen im ganzen Land zeigen. Dazu hört man Teile der Rede vom damaligen Präsidenten Bush. Die Handlung zoomt daraufhin mitten ins Geschehen und man bekommt trotz der Kürze dieser Anfangssequenz einen guten Eindruck welche Wild West- ähnliche Zustände nach dem Hurrikan herrschten. Guter Start also, diese Thematik wird jedoch erst in den Schlussbildern im Abspann wieder aufgegriffen und ist deshalb nicht wirklich wegweisend für die Grundstory.

Der Rest der Geschichte bietet nicht wirklich viel Neues, die schmutzigen Cops kämpfen sich eben in dunklen Gassen durch den Sumpf des Verbrechens und werden dabei selber immer schmutziger. Hier gibt es keinen einzigen Polizisten, der keinen Dreck am Stecken hat. Schnelle Schnitte bei den Rückblenden bei Tatortbesichtigungen, wenn gezeigt wird was wirklich passiert ist, geben teilweise Gas um die Handlung schneller wirken zu lassen.

Alles sieht gut aus und wirkt nie billig, auch in dunklen Szenen behält man immer den Überblick. Die immer wieder hineingeschnittenen Gespräche mit der Polizeipsychologin sind aber der Spannung nicht gerade sehr dienlich, da man nicht einmal wirklich viel Hintergrundgeschichte über die Hauptcharaktere bei diesem ganzen Gerde bekommt, finde ich diese Sequenzen eher wenig sinnvoll.

Die Schauspieler sind in diesem Fall wieder mal der Grund, warum ich den Film für einen Thrillerabend empfehlen kann. Val Kilmer ist herrlich abgebrüht und cool, er wird wohl ewig diesen schlitzohrigen Blick haben gepaart mit dem leicht arroganten Grinsen, egal ob er nun mehr Falten und einen kleinen Bierbauch bekommen hat. Sharon Stone in der Doktorenrolle macht ihre Sache auch gut, es knistert leicht zwischen ihr und Kilmers Charakter, sie wahrt aber immer ihr professionelles Dienstverhältnis und kann dabei ihre unterkühlte Art zu spielen voll entfalten.

Michael Biehn wirkt unsympathisch und das soll er auch sein. Das macht er schon verdammt gut, er sollte nur endlich wieder einmal den Guten spielen dürfen oder zumindestens bessere Rollen bekommen. 50 Cent ist für mich übrigens kein Schauspieler. Für mich hat er einfach kein Talent, er bekommt seine Rollen nur af Grund seines Bekanntheitsgrades als Rapper. Hier ist er nicht so schlecht drauf, doch bleibt er immer zu 100 Prozent austauschbar.

Insgesamt ist dieser Film also gut genug für einen angeblich realistischen Blick in den Polizeialltag, bei dem man keine Helden finden wird und sich daher leider auch mit dem Verteilen der Sympathien etwas schwer tun wird. Großteils guten Darstellern beim Spielen zuzusehen, bereitet mir aber trotzdem immer wieder Freude.

Streets of Blood bekommt von mir 5/10 das Gesetz in die eigene Hand nehmende Empfehlungspunkte.


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