Legend of the Bog (Filmkritik)

Sogenannte „Bog Bodies“ sind Körper von Menschen, die überall im Norden Europas aber vorwiegend an den Grenzen zu Irland und Dänemark vergraben wurden. Diese Menschen lebten vor über 2000 Jahren und waren meist Opfer von Verbrechern, die sie auf diese Weise einfach in der Wildnis beseitigt haben. Eine Legende besagt, dass diese Körper nie Ruhe gefunden haben und weder in den Himmel noch in die Hölle kommen konnten.
Man sollte daher ihren temporären Frieden lieber nicht stören, es sei denn man möchte gerne ihren Zorn auf sich bringen.

2009. Bei Bauarbeiten an der irländischen Grenze wird ein uralter Körper gefunden, der von der Besitzerin des Grundstücks der Einfachheit halber einfach ein paar Meter weiter ins Wasser geworfen wird. Der ruhelose Körper erwacht und bahnt sich daraufhin einen Weg durch die Wälder. In der Zwischenzeit hat sich eine bunt zusammengemischte sechsköpfige Gruppe von Menschen, die sich alle aus unterschiedlichen Gründen verirrt haben, in einer anscheinend einsamen Hütte mitten im Waldinneren zusammengefunden.
Sie ahnen nicht in welcher Gefahr sie schweben, doch ein erfahrenere Jäger namens Hunter (Vinnie Jones), der Besitzer der Hütte, ist nicht fern.
Er wird die Gruppe schon retten können, oder etwa nicht?

Legend-of-the-Bog

Legend of the Bog ist eine Lowbudget Produktion, nein eher schon eine No- budget Produktion. Der ganze Film hat nur 1,600,000 Dollar gekostet, was angesichts von utopischen Kinofilmbudgets wirklich fast schon lächerlich wenig ist. Umso gespannter war ich auf das Endprodukt.

Der Film sieht wirklich nicht billig aus und hat auch auf schauspielerischer Seite ein paar bekannte Gesichter zu bieten. Wo man dann gespart hat? Nun, natürlich bei den Effekten.
Statt schlechte CGI Effekte passiert hier aber angenehmerweise viel Offscreen, so spart man sich den schwierigsten Teil des Spezialeffekts und kann sich gleich auf die anschliessende Szene konzentrieren, in der die Maskenbildner dann ihre (blutige) Arbeit präsentieren können. Besonders gelungen ist dabei ein abgetrennter Kopf, der frisch abgeschlagen noch ein letztes Mal einatmet und dabei ein ziemlich ungesund klingendes Geräusch macht.

Und der Film selber? Der nimmt sich teilweise sehr ernst und dann kommt sofort wieder eine schräge Szene, die den ganzen Schrecken wieder vergessen macht. Zum Beispiel wenn Hunter mit einer Dämonin ums Überleben kämpft, ihr dabei eine Hand abhackt, dabei aber einen Stiefel verliert mit dem sie im Sumpf untertaucht. Hunter schreit ihr dann nach, er will seinen Stiefel wieder. Und was tut sie? Sie wirft ihn ihm zu und er gibt ihr dafür ihre Hand zurück, die sie mit ihrer verbliebenen Hand fängt und ihm dann auch noch zum Dank (zweihändig, haha) winkt.

Auch der Hauptbösewicht fällt in die Kategorie der „gemischte Gefühle auslösenden Filmzutaten“. Der Bog Body Darsteller ist nämlich ein riesiger Typ mit einer Glatze und einer Vielzahl von debilen Gesichtsausdrücken und Grunzgeräuschen. Vor ihm hat man eigentlich nie richtig Angst, dafür ist er dann doch zu unbeholfen und nicht selten auch zu dämlich. Nett sind aber solche Szenen, in denen er in ein Autowrack einsteigt und von der Hupe so erschreckt wird, dass er anfängt wütend auf das Auto zu schlagen und es daraufhin mit einem triumpfierenden Blick einfach umwirft.

Von den Darstellern sind vor allem zwei hervorzuheben. Vinnie Jones ist wieder mal herrlich grantig und extrem cool, auch wenn er nur sich selbst spielt, das kann er mittlerweile wirklich perfekt. Nora-Jane Noone bekannt aus The Descent oder Doomsday versprüht als anfänglich unnahbare Einheimische ihren herrlich zickigen Charme und kann am Ende des Films mit einer tragischen Geschichte aus ihrer Kindheit auch noch schauspielerisch punkten.

Wer sich also auf diesen Horrortrip – der ständig zwischen lustig/ernst und unfreiwillig komisch hin und her pendelt – einlassen will, der wird hier gut unterhalten werden.
Für mich auch aus den oben genannten Budgetgründen interessant, da haben schon einige teurere DVD Premieren viel schlechter ausgesehen. Im Original werden die Ohren übrigens von netten irischen und englischen Akzenten verwöhnt, sowas mag ich.

Legend of the Bog bekommt von mir 5/10 durch die Wälder schlurfende Empfehlungspunkte.


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