Lola rennt (Filmkritik)

Lolas (Franka Potente) Freund Manni (Moritz Bleibtreu) hat ein Problem: Eine Geldübergabe ist schiefgelaufen und jetzt hat er noch 20 Minuten Zeit, um 100.000 Mark (ja, so alt ist der Film) aufzutreiben. Als erstes ruft er Lola an und sagt ihr was Sache ist. Dann läuft der Timer.

Und Lola rennt.

Auf ihrem Weg trifft sie (genauso wie Manni) mehrere Entscheidungen und alle haben Auswirkungen auf sie und ihre Umwelt. Meistens keine guten. Aber Lola wäre nicht Lola, wenn sie Manni sterben lassen würde. Oder selbst sterben würde. Denn die beiden haben sich schließlich ewige Liebe geschworen.

Also rennt Lola. Immer und immer wieder.

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Night Book (Game-Review)

Loralyn (Julie Dray) ist Dolmetscherin, schwanger, allein mit ihrem Vater (Mark Wingett) (der psychisch krank zu sein scheint und was von Dämonen schwafelt) in der Wohnung, und legt eine Nachtschicht ein: Sie soll einen von zwei Dolemtsch-Aufträgen übernehmen. Ihr Mann Pearce (Akie Kotabe) ist währenddessen auf einer wunderschönen Insel. Aber nicht zum Spaß, sondern er arbeitet dort und will ein Ferienressort bauen lassen. Loralyns Vater war da auch dran beteiligt, aber als er von der Insel zurückgekommen ist, meinte er „etwas“ wäre ihm gefolgt und wolle nicht, dass man dort baut.

Wie dem auch sei: Loralyn hat einen Job zu erledigen. Und irgendwie scheint sich alles um ein Buch zu drehen, welches in einer alten, auf der oben erwähnten Insel gesprochenen, Sprache verfasst ist. Und wie es der Zufall will kann Loralyn diese Sprach lesen.

Die Frage ist, ob sie daraus hätte vorlesen sollen …

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The Infectious Madness Of Dr Dekker (Game-Review)

Dr. Dekker, Psychiater, wurde ermordet. Seine Klient:innen brauchen aber weiterhin Betreuung und Beratung, also werdet ihr als Nachfolger eingesetzt. Eure Hauptaufgabe: Die guten Leute bei Laune halten und herausfinden, ob sie alle ein wenig „wahnsinnig“ sind, oder ob Dr. Dekker sie vielleicht „wahnsinnig gemacht“ hat.

Oder aber, ihr wollt rausfinden, wer von ihnen Dr. Dekker umgebracht hat. Falls es einer von ihnen war.

Und die ganze Zeit über heißt es aufpassen, damit ihr selbst nicht in Gefahr geratet den Verstand zu verlieren. Ihr müsst euch also gut überlegen, welche Fragen ihr stellt, welchen Aussagen ihr vertiefend nachgeht und ob ihr glaubt, was ihr hört …

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The Witcher: Nightmare Of The Wolf (Filmkritik)

Vesemir (Theo James) ist ein Hexer bzw. Witcher. Er jagt Monster für Geld und er macht das gut und es macht ihm Spaß. Moral oder solche Dingen interessieren ihn eher wenig. Allerdings werden Stimmen laut, dass die Hexer zu gut arbeiten und die Monster immer weniger werden – Gerüchte machen die Runde, dass dies den Hexern nicht passt und sie deshalb selbst Monster züchten oder zumindest die Monster in menschlichere Gegenden hetzen, damit sie weiterhin Geld für ihre Arbeit bekommen können.

Eine von diesen, wenn nicht sogar die Hauptstimme dahinter, ist Tetra (Lara Pulver), ihres Zeichens Zaubererin. Eine der wenigen Gegenstimmen ist Lady Zerbst (Mary MocDonnell), welche eine Vorgeschichte mit den Hexern hat.

Über kurz oder lang läuft es darauf hinaus, dass Vesemir gemeinsam mit Tetra angeheuert wird, um der Sache auf den Grund zu gehen und was die beiden entdecken ist ungeheuerlich und wird die Welt für immer verändern. Zumindest für die Hexer …

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In The Earth (Filmkritik)

Martins (Joel Fry) Freundin Olivia (Hayley Squires) ist mehr oder weniger bei einem Forschungsauftrag in den Wäldern verschwunden. In Zeiten einer weltweiten Pandemie vielleicht nicht das dringendste Problem. Trotzdem meldet sich Joel freiwillig, um nach ihr zu suchen. Nachdem er den Corona-Checkpoint durchschritten hat, wird er begleitet von Rangerin Alma (Ellora Torchia). Der Fußmarsch zur Forschungsanlage dauert in etwa zwei Tage.

Aber der Weg dahin ist schwerer als gedacht, denn einerseits passieren seltsame Dinge und bereits nach der ersten Nacht wachen die beiden auf und die Zelte sind zerstört, ihre Ausrüstung gestohlen oder kaputt. Und andererseits sind ihre Schuhe weg. Das ist für Alma kein Problem, aber für Joel schon, denn er ist eben ein Büromensch und querfeldein durch den Wald, nun, das kann schon wehtun.

Und das wird es auch.

Zum Glück treffen sie auf den hilfreichen Einsiedler Zach (Reece Shearsmith) und später auch auf Olivia (Hayley Squires). Tatsächlich ist sie nicht verschollen, sondern einer Entdeckung auf der Spur, die ihre gesamte Aufmerksamkeit auf sich zieht: Ein Monolith inmitten des Waldes. Und er scheint zu sprechen. Im Namen der Welt, der Natur und der Erde.

Oder – was weit logischer erscheint – die gute Dame ist durchgedreht und wer weiß, was sie vorhat …

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Best Of Worst Case: In der Gewalt der Riesenameisen – Empire Of The Ants (Filmkritik)

Marylin Fryser (Joan Collins) will unbedingt reich werden. Also plant sie, das auf einer Insel gelegene Dreamland Shore an einfältige Käufer zu verscherbeln. Zu diesem Zwecke lädt sie zu einer Tour ein. Dan Stokely (Robert Lansing) bringt die illustre Gesellschaft zur Insel und allem Anschein nach läuft ja alles eh ganz gut. Davon abgesehen, dass viele der Gäste nicht minder unsympatisch sind wie Marylin selbst.

Natürlich geht etwas schief. Denn auf der Insel lebt (scheinbar verursacht durch Sondermüll) eine Kolonie von Ameisen, die wirklich, wirklich groß geworden sind. Und die mögen die Eindringlinge so gar nicht …

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Old Men In New Cars – In China essen sie Hunde 2 (Filmkritik)

Harald (Kim Bodina) wird aus dem Gefängnis entlassen und erfährt, dass sein alter Mentor im Sterben liegt. Sein letzter Wunsch: Seinen Sohn Ludvig (Torkel Petersson) wiedersehen. Nur ist dieser im Gefängnis, weil er ein Frauenmörder ist. Harald, tiefentspannt wie immer, heckt also mit seinen beiden Köchen (er betreibt offiziell ein Restaurant) einen Plan aus, wie er diesen aus dem Gefängnis holen kann.

Auf ihrem Weg treffen sie die suizidgefährdete Mille (Iben Hjejle) und die schließt sich ihnen an. Wider Erwarten beginnt Ludvig echte Gefühle für sie zu hegen …

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Best Of Worst Case: PG: Psycho Goreman (Filmkritik)

Mimi (Nita-Josee Hanna) und Luke (Owen Myre) sind Geschwister. Er ist der nette, zurückhaltende, sie ist die überdrehte, abgehobene und durchgeknallte (nicht im netten Sinne) Schwester. An ihrem Bruder lässt sie kein gutes Haar und eigentlich ist sie grundsätzlich ein bisschen ein Tyrann. Und mit ein bisschen meine ich: zu 100%. Sie lässt sich von niemanden herumkommandieren, schon gar nicht von ihren Eltern. Die Mutter (Alexis Kara Hancey) ist ein wenig hilflos, liebt ihre beiden Kinder aber. Und der Vater Greg (Adam Brooks) sieht sich als potentielles Opfer von #metoo, in dem Sinne, dass er die Möglichkeit für etwas verantwortlich gemacht zu werden als Ausrede nimmt, einfach nichts zu tun. Nämlich gar nichts. Weder im Haushalt, noch in der Erziehung, noch sonstwo.

Alles ändert sich (haha, genau), als Mimi und Luke einen Edelstein finden, der sich als Kontrollinstrument für ein uraltes, universelles Böses herausstellt. Natürlich erwacht dieses Übel und fängt gleich mal an, die Menschen in nächster Nähe zu dezimieren. Aber es hat die Rechnung nicht mit Mimi gemacht, denn als die Kleine entdeckt, dass sie den Dämon mit dem Edelstein kontrollieren kann, prallen Welten aufeinander. Und kurz gefasst: Mimi gewinnt.

Aber nicht nur Mimi und ihre Familie bemerken, dass da etwas im Busch ist, sondern auch der gelaktische Rat, der den Dämon damals verbannt hat. Und jetzt, wo er wieder erwacht ist, gilt es einzuschreiten und ihn ein für allemal zu stoppen. Vielleicht auch mit Methoden, die genauso bestialisch sind wie seine, aber hey – immerhin macht man es aus der richtigen Motivation heraus.

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This Changes Everything – Das ändert alles (Filmkritik)

Stell dir vor, du lebst in einer Welt voll von endlichen Ressourcen. Stell dir vor, in dieser Welt würde es Menschen geben, die diese Ressourchen ausbeuten und sich nicht darum kümmern, irgendjemand die Lebensgrundlage zu rauben. Dann stell dir noch vor, diese Menschen würden das alles tun, um ein paar Zeilen Code zu bekommen.

Der Code befindet sich in Transaktionen. Diese werden in Börsen oder Banken gemacht. Und der Sinn dahinter ist, immer mehr einer imaginären Sache namens „Geld“ zu bekommen. Weil Geld ja alles rechtfertigt.

Dann stell dir noch vor, es gibt Menschen, die sich dagegen wehren von ihrem eigenen Land vertrieben zu werden und der Staat in welchem sie leben, lässt sie durch die Polizei verjagen, um einem anonymen gesichtslosen Konzern zu erlauben ganze Wälder abzuholzen und Trinkwasser zu vergiften.

Und stell dir vor: Du lebst in genau dieser Welt.

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Promising Young Woman (Filmkritik)

Cassie (Carrie Mulligan) ist Kellnerin in einer Café-Bar. Sie hat aufgrund eines Vorfalls mit ihrer Freundin Nina ihr Jurastudium abgebrochen und jobbt jetzt so vor sich hin. Sie lebt bei ihren Eltern und zeigt auch rund um ihren 30. Geburtstag keine Ambitionen, daran etwas zu ändern. Allerdings hat sie ein etwas ungewöhnliches Hobby: Nachts putzt sie sich raus und spielt eine einsame, verlorene und vor allem extrem betrunkene Seele, wartet darauf von „netten Jungs“ nach Hause gebracht zu werden und sieht, wie weit diese bei einer betrunkenen, hilflosen Frau gehen würden, obwohl diese deutlich „Nein“ sagt. Und dann konfrontiert sie die Typen damit, dass sie weder betrunken ist noch hilflos.

Allerdings weiß das nicht wirklich jemand.

Und dann tritt auf einmal Ryan (Bo Burnham) in ihr Leben. Er ist ein alter Studienkollege und findet offensichtlich Gefallen an ihr. Und irgendwie scheint es, als ob Cassie ihren Weg zurück finden könnte in ein normales Leben, denn Ryan ist ein extrem netter Typ. Aber sie hat nunmal einen Plan, der lautet: Jene, die beim „Vorfall“ mit Nina dabei waren mindestens mit ihren Taten oder ihrem Schweigen zu konfrontieren …

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