Sarah Tyler (Isabella Calthorpe, „New York für Anfänger“) kehrt aus dem Ausland zu ihrer Familie zurück, tief in der Einöde und wirklich abgelegen. Ihr Vater ist allein gelassen, die Mutter hat ihn scheinbar betrogen und ihr Bruder kifft und besäuft sich mit Freunden in der Scheune, die auch als Garage dient.
Als ein Sturm einen Stromausfall verursacht marschiert die Truppe ins Haus, um sich dort einzurichten – aber etwas ist mit dem Sturm gekommen. Etwas Hungriges und Grauenvolles, dass einen nach dem anderen auseinander nimmt. Immer vorausgesetzt, die Gruppe erledigt sich vorher nicht selbst gegenseitig, denn Spannung herrschen vor …
Was Jonathan Glendening uns da vorsetzt ist nicht ohne. Der Mann, der bei „The Twilight Werewolf“ Regie geführt hat (der Film hieß bei seiner ersten Veröffentlichung „13Hrs“ und bei seiner zweiten „Night Wolf“ und bei uns heißt er „The TWilight Werewolf“), ist der gleiche, der es geschafft hat ein so geniales Konzept wie „Strippers vs. Werewolves“ in den Sand zu setzen. Wobei die Masken bei letztgenanntem Film immerhin cool anzusehen sind. Und witzig.
Das kann ich von „The Twilight Werewolf“ jetzt leider nicht allzu sehr behaupten, denn der Film nimmt sich zu 100% ernst und hat auch einen ernsten, brutalen Tonfall drauf, der mit Blut und Eingeweiden oftmals nicht spart. In diesen Szenen ist er auch gut und funktioniert, wo er jedoch immer wieder daneben schlägt sind die Szenen in denen uns die „Charaktere“ näher gebracht werden sollen, denn da bla-bla der Truppe juckt keinen und allesamt sind unsympathisch. Das ist vielleicht auch so geplant, weil so Sarah sympathischer rüberkommen soll. Tut sie aber nicht.
Die erste Zeit voll von Dialogen ist mühsam und zäh, bemüht witzig und letztlich belanglos. Wenn dann das Biest endlich auftritt, dann sieht man es so gut wie nie und oftmals sieht man nur aus dessen Blickwinkel (was nichts anderes heißt, als dass das Bild rot eingefärbt ist) und die Spannung hält sich insofern in Grenzen, weil sich eben alles nur in dem Haus abspielt und eigentlich sehr schnell klar ist, was Sache ist, bzw. wer oder was das Tier ist.
Sicher gibt es ein paar gute Einfälle (zB eine Szene in der ein Mitglied der Truppe ein anderes unbeabsichtigt erschießt) und die eine oder andere Szene ist spannend geraten, aber in Summe zieht sich die ganze Chose einfach mit den immer gleichen Zutaten zu lang hin und da man ohnehin schon weiß, wie das alles enden wird, ist das dann auch leidlich spannend. Das Ende soll ein unerwarteter Twist sein, führt aber eher zu einem Gähnen. Wie sich Tom Felton (Draco Malfoy aus Harry Potter) in diesen Film verirrt hat, ist mir ein Rätsel. Aber andererseits war er beim wirklich seichten „The Apparition“ ja auch dabei. Hauptdarstellerin Isabella Calthorpe macht ihre Sache an sich gut, kann aber aus einer belanglosen Rolle auch nichts rausholen. Einzig Gemma Atkinson ist mir positiv aufgefallen. Ob das aufgrund ihrers Aussehens oder aufgrund ihrer Schauspielkunst war, kann ich euch jetzt auch nicht mehr sagen. Ich glaube das Aussehen wars (wie kann „Mr. Bean“ so eine Tochter haben …?).
Schade. „Night Wolf“ hat ein paar sehr gute Ansätze und ein paar nette Drehbuchideen, die leider in der Inszenierung der Szenen und der Szenenfolgen einfach untergehen. So weiß man zwar, was passiert, ist aber emotional nicht dabei. Und um witzig zu sein, ist der Film zu ernst und erlaubt sich eigentlich vom technischen her keinen wirklichen Faux-Pas. Das einzige, was man „Night Wolf“ aka „13Hrs“ wohl vorwerfen kann ist die Beliebigkeit der Inszenierung und seine Vorhersehbarkeit.
„Night Wolf“ aka „13Hrs“ aka „The Twilight Werewolf“ bekommt von mir 6 von 10 möglichen, eine Gruppe jung-alter Schauspieler durch ein Herrenhaus jagende Punkte
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