Walter Weed (Tom Berenger) ist ein ganz normaler FBI Analysator, der die meiste Zeit seines ruhigen Lebens vor seinem Computer und seinen Akten verbracht hat und nun kurz vor der wohlverdienten Penionierung steht. Mit der Ruhe ist es jedoch schnell vorbei, denn aus bisher ungeklärten Gründen wurde ein hohes Kopfgeld auf Weed ausgesetzt.
Wer ihn beginnend am folgenden Tag innerhalb von 24 Stunden tötet, der kassiert 3 Millionen Dollar.
Eilig wird eine FBI Spezialeinheit damit betraut Weed den nächsten Tag über in einer kleinen Stadt in einem unter einem Jazzclub versteckten Schutzbunker zu verbergen.
Dies ist auch bitter nötig, denn die hohe Kopfgeldsumme lockt irre Killer aller Arten an, unter ihnen auch Leute wie Finbar „der Chirurg“ McTeague (Vinnie Jones) und Kaitlyn „AK-47“ Tremor (Autumn Reeser) und ihre degenerierte Familie.
Bühne frei für einen Ball der Killer mit dem FBI als Tanzpartner, möge der Beste überleben bzw. vielleicht sogar gewinnen.
2006 erschuf Regisseur Joe Carnahan den ersten Smokin‘ Aces Film für´s Kino, damals durften Stars wie Ryan Reynolds, Ray Liotta, Alicia Keys und Andy Garcia auf einander schiessen und auch hier hatten sämtliche Killer nur ein gemeinsames Ziel.
2010 enstand nun die Vorgeschichte in Form der DVD Fortsetzung Smokin‘ Aces 2: Assassins‘ Ball, natürlich mit anderem Regisseur, kleinerem Budget und um einiges weniger bekannte Namen unter den Darstellern.
Die Aces Filme haben für mich interessanterweise beide das gleiche Problem.
Obwohl es in beiden Teilen wirklich tolle Sequenzen gibt die ich mir nicht besser vorstellen könnte, hat man trotzdem irgendwie das Gefühl, dass hier irgendetwas fehlt und das Ganze noch besser gegangen wäre. Das Gefühl einen in sich stimmigen Film gesehen zu haben fehlt für mich einfach.
An den Schauspielern liegt dies aber definitiv nicht. Hier kann man einen herrlich eiskalten, amoralisch agierenden und trotzdem charismatischen Vinnie Jones als „den Chirurgen“ bewundern. Die mir bisher unbekannte Martha Higareda kann als wunderschöne Giftkillerin Ariella Martinez voll überzeugen und setzt dabei auch ihre erotische Ausstrahlung und ihre optischen Reize voll ein.
Maury Sterling darf seine Rolle des Lester Tremor aus dem ersten Teil wiederholen, er und seine beiden Brüder (gespielt von Captain Kirk Chris Pine und Kevin Durand) gehörten ja damals schon zu den ausgeflipptesten und daher interessantesten Figuren. Diesmal darf sich aber vor allem die bis jetzt eher auf nette Rollen abonnierte Autumn Reeser als mordgeile Schlampe Kaitlyn Tremor so richtig schlecht benehmen.
Auch Tommy Flanagan als „gesichtsraubender“ Killer Lazlo Soot ist nach Teil 1 hier wieder mit dabei und noch immer löst sein Erscheinen leichtes Unwohlsein und Gänsehaut aus.
Dass hier die sogenannten „Guten“ etwas untergehen obwohl sie ihre Sache ebenfalls gut machen dürfte angesichts des Titels „Assassins Ball“ wohl allen klar sein, hier sind eindeutig die Auftragsmörder die Hauptdarsteller, auch wenn sie allesamt zu bald sterben und zu wenig zu tun bekommen.
Dies ist dann auch der einzige echte Kritikpunkt den ich beim Namen nennen kann.
Die Figuren der Killer sind interessant genug um mehr von ihnen erfahren zu wollen und dann sind sie auf einmal tot. Man bekommt nur einen Hauch ihrer Persönlichkeiten mit und ärgert sich, dass sogenannte Profis so schlecht auf ihre eigenen Leben aufpassen können.
Ansonsten ist filmtechnisch alles sehr gekonnt und straff komponiert, die Musikstücke bei emotionalen Szenen oder Actionsequenzen sind ausgezeichnet gewählt und treiben dem Zuseher das Adrenalin in die Adern.
Durch die sichtliche Freude aller Beteiligten, die irre Grundstimmung, die Kameratricks und einige tolle Szenen, die mir noch länger im Gedächtnis geblieben sind, verzeihe ich dem Film auch gerne den seltsamen Nachgeschmack beim Ansehen. Dass man hier eindeutig mehr aus den Figuren herausholen hätte können ist für mich völlig klar, hier wurde leider einiges an Potential auf Grund der schnellen Inszenierung verschenkt.
Smokin‘ Aces 2: Assassins‘ Ball bekommt von mir 7/10 mordsmäßig tanzbegabte Empfehlungspunkte.