The King of Fighters (Filmkritik)

Mai (Maggie Q) ist eine der besten Kämpfer und somit Anwärterin auf den King of Fighters – Titel. Hierbei handelt es sich jedoch keineswegs um ein normales Turnier. Mit der Kraft von drei uralten Artefakten werden nämlich spezielle Ohrhörer mit Teleportationsenergie geladen, die die Kämpfer aus aller Welt in eine andere Dimension transportieren, in der ohne echte Gefahr für die teilnehmenden Menschen, die Besten der Besten gegeneinander antreten.

Als der machthungrige Elitefighter Rugal (Ray Park) die Regeln des Turnieres bricht, die Artefakte stiehlt und anfängt Leute in der anderen Dimension zu töten, wird seine immer stärker werdende Kraft bald zu einer Bedrohung für die gesamte Erde. Denn wenn Rugals Plan aufgeht und er beide Welten verschmelzen kann, dann wäre die Kampfebene unsere neue Wirklichkeit und Rugal der unangefochtene König aller Dinge. Zusammen mit einigen Vertrauten und Kyo (Sean Faris), der als letzter seines Clans eine Schlüsselrolle zu haben scheint, macht Mai sich daran den verrückten Kerl aufzuhalten.

The King of Fighters Film

Die The King of Fighters Erfolgsstory begann 1994 mit dem ersten gleichnamigen Beat them Up – Spiel, es folgten bisher zwölf Games für unterschiedliche Konsolen, es wurden auch einige Comics, Animeserien und Soundtracks produziert. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis ein „kreativer“ Regisseur auch dieser Franchise eine Realverfilmung gönnen möchte und sich damit sämtliche Fans zu Feinden macht. Ich kenne zwar die Fighters-Serie nur am Rande bzw. gar nicht, ich erkenne aber ganz gut einen „objektiv“ schlechten Film und diese Verfilmung ist so einer geworden.

Man muss hier ja im Prinzip nur auf die Zeichen achten, die für einen schlechten Film sprechen. 1) Es ist eine Computerspielverfilmung. 2) Der Film war bereits im Jänner 2009 fertiggedreht, kommt aber nun erst im Februar 2011 bei uns auf DVD heraus. 3) Hat sich wer den Trailer angeschaut? 4) Hat wer die Beschreibung der Filmhandlung gelesen??

Natürlich gab es auch hier im Vorfeld Zeichen der Hoffnung. Uwe Boll hat nicht Regie geführt. Gordan Chan ist ein chinesischer Actionprofi was seine Regiearbeiten angeht. Ein Film, der mit einer Duschszene von Maggie Q beginnt, kann doch gar nicht so mies sein, oder? Leider machen neben Herrn Boll auch andere Filmschaffende unterdurchschnittliche Filme, Gordan Chan darf nach 27 Filmen ruhig auch mal einen Aussetzer haben und bei Maggies Duschszene sieht man vor lauter Dampf überhaupt nix. Tja liebe Zuschauer, da haben wir leider Pech gehabt.

Der Film verbringt nämlich viel zu viel Zeit damit, seine ach so interessante und natürlich für den Filmgenuss essentielle Story dem Zuseher näher zu bringen. Hallo? So einen lächerlichen Schwachsinn ersnthaft verkaufen zu wollen funktioniert eben nur prima in einem Spiel, für eine Prise Glaubhaftigkeit bzw. mehr Verständnis sorgt diese Herangehensweise bei einem solchen Film aber sicherlich nicht. Hier wäre eine minimale Redezeit und eine maximale Ausdehnung der Martial Arts-Sequenzen erwünscht gewesen.

Actionszenen gibt es zwar einige, doch wirken alle ziemlich zahm, was nicht nur an dem eindeutigen Einsatz von Seilen liegt. Jeden einzelnen hier gezeigten Move, hat man woanders schon mal besser gesehen. Es fehlt jeglicher WOW-Effekt, höchstens ein „WOW ist das peinlich und schlecht“ kam mir ein paar Mal über die Lippen. Es wäre auch ratsam, für einen Kampffilm wenigstens nur Schauspieler zu verwenden, die auch privat kämpfen können. So würde bei den Fights verhindert werden, daß man hier sofort erkennt, wer seine Bewegungen nur für die Kamera erlernt hat.

Die Effekte sind schlecht, die Dialoge wenn sie ernst gemeint sind (was zu oft passiert) am dämlichsten und die Musik ist streckenweise doch eher nervig. Spass hatte ich hier nur deshalb, weil Maggie Q trotz gewöhnungsbedürftigem Kostüm es sogar hier schafft cool und sexy zu wirken, daß sie dabei auch immer gut aussieht, dürfte ja sowieso klar sein. Für weitere heitere Stimmung sorgt neben den häufigen Momenten der unfreiwilligen Komik vor allem „Darth Maul“ Ray Park, der sichtbare Freude hatte mit seiner Bösewichtrolle. Er overracted gewaltig und wirkt dabei so unberechenbar kraftvoll, daß er seinen Gegnern ständig eindeutig überlegen wirkt (was er ja auch ist). Sean Faris hingegen hat mich wirklich geärgert mit seiner Performance, der wirkte lustlos und irgendwie völlig deplaziert.

Dies ist somit ein weiterer eindeutiger Beweis, daß nicht Computerspiele sonderen deren Verfilmungen die Fans abstumpfen und aggressiv werden lassen. Den Regisseur will man nach Genuss des Filmes auf jeden Fall dringend verprügeln.

The King of Fighters bekommt 4/10 nur durch Maggie Q und Ray Park unfreiwillig erträglich werdende Empfehlungspunkte.


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