Best Of Worst Case: Jurassic Predator – Xtinction: Predator X (Filmkritik)

Nach zwanzig Jahren Abwesenheit von ihrer Heimat kehrt Laura La Crois (Elena Lyons) wieder nach Hause zurück, denn ihr Vater wird vermisst. Natürlich trifft sie im Zuge ihrer Rückkehr ihre alte Jugendliebe Sheriff Richards (Lochlyn Munro) wieder. Aber auch ihr Ex-Mann Dr. Charles LeBlanc (Mark Sheppard) ist noch immer vor Ort, hat allerdings seinen Lehrerjob verloren, weil er verbotene Experimente durchgeführt hat und mittlerweile das gesamte Umland des Sumpfes aufkauft. Auch Lauras Grund will er kaufen.

Um finanziell Überleben zu können führt Laure das Geschäft ihres Vaters weiter – sie macht Bootstouren durch den Sumpf. Und just bei ihrer ersten Bootstour ertappt sie zwei Hinterwäldler, die einen alten Mann in den Sumpf werfen – aber es sind nicht die Alligatoren, die den Mann fressen. Es ist ein 50 Fuß großer Pliosaurus. Wie kam der nur in den Sumpf? Hm ..

Predator X

Was den Fan bei „Jurassic Predator“ erwartet, oder bei „Xtinction: Predator X“, wie er im Original heißt, ist genau die Art von Trashfilm, die das Genre definiert haben. Eine billige, vorhersehbare Story. Schauspieler, die man eigentlich aus anderen Filmen besser kennt und mag (Mark Sheppard ist immerhin Crowley in Supernatural), austauschbare, hübsche Frauen (Lacey Minchew, Elena Lyons), die zwar beide nicht spielen können, aber bitte, wer erwartet das? Effekte, die der Computer auf den Bildschirm gezaubert hat und so genannten „Plot-Twists“, die man schon kennt, bevor der Film noch begonnen hat. Das ganze dann noch kräftig durchschütteln und rühren und schon hat man „Jurassic Predator“.

Ein unterhaltsames Filmchen mit der richtigen Erwartungshaltung. Bereits in den ersten fünfzehn Minuten wird klar, dass der einzig wirkliche Schauspieler in der ganzen Riege Mark Sheppard ist (dass der Mann was kann, ist ja nicht unbekannt) und der Rest eigentlich einfach nur, um Text vom Stapel zu lassen. Größte Enttäuschung (sofern man etwas anderes erwartet hat) ist in diesem Fall klar Elena Lyons, die bei den ersten Szenen wirkt, als würde sie mit der Wand reden und der man kein einziges Wort von dem was sie sagt auch nur ansatzweise glaubt. Lochlyn Munro ist einer von jenen Schauspielern, die man aus ganz ganz vielen Filmen vom Gesicht her kennt, aber immer nur dir zweite, dritte oder siebzehnte Geige spielen – trotzdem kennt man sein Gesicht einfach und er macht seine Sache auch halbwegs ordentlich. Nur, dass er eigentlich nichts zu tun hat. Und ich meine damit nicht, dass er als Schauspieler nicht gefordert wird (bitte, wir wissen ja, welche Art Film wir sehen), sondern dass einfach mitten im Film mal auf einem Baum landet und dort dann ganz, ganz lange bleibt.

Dazu kommt, dass „Jurassic Predator“ auch mit seinem Monster geizt. Die Prämisse ist scheinbar, dass die wahren Mosnter die Menschen sind, aber auch das wird wenig glaubhaft vermittelt, denn auch wenn die beiden Bösen scheinbar eine junge Frau vergewaltigen (zumindest sagen sie Sachen wie „We had our fun with her“, während sie mit verschmiertem Makup und aufgeknöpften Hemd am Boden liegt), kommt die Bedrohung nie wirklich rüber. Sicher, ihre Taten sind böse, sie sind brutal, aber die beiden kommen einfach zu unfreiwillig witzig rüber, als dass man ihnen das ankauft. Und da das vermutete Opfer nicht wie ein Opfer wirkt (sie wirkt wie eine Frau, die wie ein Opfer geschminkt wurde, wirklich – das geht) und die Insenzierung derart seicht ist, dass generell wenig Emotionen rüberkommen. Das Biest selbst ist ebenso – wie bereits erwähnt – nur selten zu sehen und auch weniger bedrohlich als es hätte werden können.

George M. Kostuch, der das Drehbuch geschrieben hat (mit vier anderen) ist auch mehr bekannt für seine Hondo-Werbespots als für gute Filmideen, genau das gleiche gilt für Amir Valinia, der am ehesten noch durch den Film „Lockjaw“ jemanden ein Begriff sein könnte.

Alles in allem ist „Jurassic Predator“ ein unterhaltsamer, kleiner, netter Zeitvertreib, der als Zwischenfutter ganz okay ist, sich aber leider zu wenig auf sein Monster verlässt und ansonsten nichts bieten kann. Im Vergleich mit Genrekollegen wie „Swamp Shark„, „Dinocroc“ oder gar „Dinoshark“ kann er aber nicht im Entferntesten mithalten.

„Jurassic Predator“ bekommt von mir 5,5 von 10 möglichen, durch den Sumpf gefüttert werdende Punkte.

Best of Worst Case-Urteil (Trashfaktor: Spezialeffekte, Drehbuch):
Witzig, weil bemüht. Mark Sheppard macht immer Spaß (Hallo, Crowley!) und dank der Unfähigkeit der Hauptdarstellerin ein Genuß!

Fazit: Nett, aber belanglos. Andererseits höre ich Mark Sheppards Stimme einfach gern (im Original).

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