The Fantastic Four: First Steps (Filmkritik)

Die Fantastic Four sind so beliebt wie nie zuvor und werden allerorts als Helden gefeiert. Nebenbei kommt auf Reed (Pedro Pascal) und Sue (Vanessa Kirby) gerade ihre größte Aufgabe zu, denn sie bekommen ein Baby. Die heile Welt wird jedoch abrupt durch das Auftreten eines außerirdischen Wesens namens Shalla-Bal (Julia Garner) gestört, das die Ankunft von Galactus ankündigt.

Der wiederum ist eine Kreatur mit gewaltiger Macht, der ganze Planten frisst, um den Schmerz seines schier endlosen Hungers zu stillen. Die FF brechen daraufhin mit ihrem Raumschiff auf, um Galactus zu konfrontieren oder/und mit ihm zu verhandeln, bevor er ihren geliebten Planeten samt jedem einzelnen Lebewesen vernichten kann…

Dies ist der bereits 37te Film des MCU und er leitet die Phase 6 des Marvel Cinematic Universe ein. Neben der vergessenen Version aus den 90er Jahren, den beiden trashig unterhaltsamen Filmen aus den Jahren 2005 und 2007 und der ziemlich verpatzten Version von 2015, ist dies dabei bereits die vierte Inkarnation und gleichzeitig auch der vierte Versuch, die allerste Superhelden-Familie von Marvel, erfolgreich auf die Leinwand zu bringen.

Regie führt hier Matt Shakman, der bereits bei der Wanda Vision Serie Erfahrungen mit Marvel sammeln konnte. Ich finde einige der hier getroffenen Entscheidungen dann richtig gut, andere Dinge haben mich hingegen wiederum gestört. Um darüber Worte verlieren zu können, werde ich ab jetzt spoilern. Zunächst mal zur Optik, dieser retro futuristischen Alternativversion der 60er Jahre. Die ist frisch, unverbraucht und mischt gekonnt nostalgische und zukünftige Technologien miteinander.

Die CGI-Momente sind top und auch Galactus ist schön riesig, bedrohlich und wirkt einigermaßen unaufhaltsam. Von der Story her gibt es dabei eine kurze Anspielung auf einen Kult, der ein Ende durch ihn herbeisehnt und dann ist mir im Schlussspann doch echt etwas passiert, dass mir noch nie in einem MCU-Abenteuer passiert ist, ich habe einen Song gehört, den ich mir dann suchen musste, seitdem schon mehrere male gehört habe und auch anderen vorgespielt habe.

Let Us Be Devoured heißt das gute Stück von Andrea Datzman und es spiegelt für mich perfekt eine Ebene von Nerd-Humor wider, die ich liebe. Schaut euch den Film an und hört danach den Song, wenn ihr den genau so feiert, dann seid ihr mit mir auf einer Wellenlänge. Überhaupt ist der Score von Michael Giacchino (Star Trek) wirklich großartig, im Sinne von Stimmung erhellend und zum Mitsummen anregend.

Neben Optik und Musik ist hier ein dritter fetter Pluspunkt, wie mit Johnny Storm und Ben Grimm umgegangen wird. The Thing war noch nie so herzlich und verkommt nie zum Opfer diverser Scherze. Die Fackel ist dann aber mein charakterliches Highlight. Der ist zwar immer noch am Papier ein Frauenheld, aber auf eine viel verspieltere Art und Weise und neben seinem gewinnenden Auftreten, kann er Leute und deren Emotionen, sehr gut lesen.

Wenn man bedenkt wie anders Joseph Quinn zuletzt in Gladiator 2 gespielt hat, dann kann man eindeutig seine Bandbreite erkennen. Was mich zu den negativen Aspekten führt und da hätten wir Pedro Pascal (der witziger Weise auch bei G2 dabei war). Nein, ich bin nicht auf den „der ist überall dabei, jetzt hassen wir ihn“ Wagen aufgesprungen aber sorry, hier läuft für mich 100 prozentig Pedro Pascal über die Leinwand und nicht Reed Richards. Irgendwie hat er sich einfach wie ein Fremdkörper angefühlt.

Vanessa Kirby (Hobbs and Shaw) als Sue ist besser und es ist nur ihrer Schauspielkunst zu verdanken, dass sie gegen das Girlboss-Disney-Drehbuch ankämpfen kann. Bis sie quasi im Alleingang beim Finale Galactus besiegt, ja genau den, das Gott ähnliche Wesen, dass ganze Planeten frisst. Wer mir jetzt erzählen will, dass das nur ein Metapher sein soll, dass nichts zwischen eine Mutter und ihr Kind kommen kann, dann kann ich nur danke sagen, aber nein danke, das kaufe ich ihnen nicht ab. Die Stärke der Familie als Motiv, funktioniert aber unabhängig davon als heiler Ruhepol in einer bedrohlichen Welt.

Der weibliche Silver Surfer ist mir dafür egal (also auf den Backlash bezogen, weil nicht der männliche gewählt wurde), aber da sie Johnny am Ende um seinen Heldenmoment beraubt, ergibt das in Kombination mit Sue doch einen unnötigen und durchaus langweilig gelösten Moment „for the modern audience“. Die Möglichkeit für ein richtig starkes Gesamtpaket ist somit durchaus spürbar, wird aber durch einige Entscheidungen nach unten gezogen.

Was die Einzigartigkeit des Settings und den Wiedererkennungswert und Funfaktor der Musik betrifft, ist dies somit sicherlich das Highlight innerhalb des MCU der letzte Zeit. Für einen Hit ist es mir dann aber durch die bremsenden Faktoren doch zu wenig, der beste FF-Film der bisher jemals gedreht wurde, ist es dennoch. Auf jeden Fall ist es gut, dass es nun dauert bis Ende 2026, bevor der nächste Film des MCU startet, wobei ein mit nostalgischen und neuen Charakteren überfülltes und hier im Schlussspan auch angekündigtes Mammut-Projekt wie Avengers: Doomsday, wahrscheinlich sowieso ein Hit wird, auch wenn ihn die längere Anlaufzeit, nicht wirklich besser machen sollte.

„Fantastic Four First Steps“ bekommt von mir 7,5/10 wie man von der Außenwelt aufgenommen wird nicht immer lenken könnende Empfehlungspunkte.


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