Luca (Filmkritik)

Luca ist ein Seeungeheuer, welches seit seiner Geburt in seinem Heimatdorf unter dem Wasser lebt. Er ist neugierig auf das Leben über der Oberfläche, aber seine Eltern verbieten ihm das. Dann trifft er auf Alberto, der als Mensch an der Oberfläche lebt, aber eigentlich auch ein Seeungeheuer ist.

Und es dauert nicht lange, da ist auch Luca diesem Leben mit all den Geheimnissen oberhalb des Meerespiegels verfallen. Aber es ist nich ungefährlich dort oben, denn wenn Luca benetzt wird, dann verwandelt sich der nasse Teil in das Körperteil des Fischmonsters.

Und die Leute im Dorf wissen, von den Monstern und machen Jagd auf sie. Aber dann kommt Giulia ins Dorf. Die schräge, aber lebenslustige Tochter eines bekannten Fischmonsterjägers …

Ich bin bei den „neueren“ Pixar-Filmen immer skeptisch. Als die ganze Sache damals anfing mit „Toy Story“, da war jeder Pixar-Film ein Event im Kino. Und jeder war mit so viel Herzblut gemacht – das war jedes Mal eine Freude. Dann kaufte Disney Pixar und irgendwie ging es bergab.

Der letzte Film, der mir richtig gut gefallen hat, war „Inside Out“ oder wie er bei uns heißt: „Alles steht Kopf„. „Rot“ fand ich dann eher bemüht und ja, die anderen Filme habe ich bis jetzt gemieden.

Bis jetzt.

„Luca“ ist mit Sicherheit kein Meilenstein der Filmgeschichte, aber er hat das Herz definitiv am richtigen Fleck. Luca als Person ist wirklich eine richtig liebenswerte Figur, die zwar alle typischen Boxen tickt, aber trotzdem gut funktioniert. Auch sein Freund Alberto ist cool. Richtig den Jackpot hat man aber mit Giulia getroffen. Jede Szene mit der Kleinen ist eine Freude und jeder Interaktion mit ihrer Umwelt ist großartig. Da sprüht und funkt das Leben so richtig.

Auch die anderen Figuren sind gut geworden und die Situationen in die Pixar ihren Helden kommen lässt sind zwar hin und wieder actionreich, aber wirklich spannend ist die ganze Angelegenheit durch die Tatsache, dass Luca eben nicht auf Wasser (oder umgekehrt) treffen darf.

Und falls sich jemand fragen sollte: Ja, es gibt Regen. Und ja, es wird dramatisch.

Aber alles funktioniert. Es funktioniert großartig. Dann gibt es noch die Nebenhandlung von Lucas Eltern, die ihn an der Oberfläche suchen und auch die ist super, witzig und einfach nachvollziehbar.

Ich habe den Film zwar am Rande mal mitbekommen, als er 2021 rausgekommen ist, aber er ging an mir – und auch dem Box-Office – irgendwie vorbei. Es sind auch keine riesengroßen Namen bei den Synchronsprecher:innen dabei, wenn man von Sacha Baron Cohen („Borat“) mal absieht. Naja, auch Maya Rudolph dürfte der Stimme nach dem einen oder der anderen bekannt sein.

Es gibt jetzt gar nicht viel mehr zum Film zu schreiben, außer dass er fantastisch aussieht, die Charaktere alle super sind – der Bösewicht ist genau die Art von Bösewicht, die man am Ende gerne verlieren sieht und die emotionalen Momente sitzen so richtig. Sei es der unvermeidbare Streit zwischen Luca und seinem besten Freund Alberto und was da passiert, genauso wie das Ende und was man für Freunde alles aufgibt.

Am Rande gibt es noch eine ganze Reihe Gags, die man mitbekommt oder nicht, die aber allesamt treffen und witzig sind, sich aber oft auch im Hintergrund oder im Vorbeigehen abspielen und vor allem: Die Message passt. Die Story stimmt. Mit den Figuren verbringt man gerne Zeit und die vergeht wie im Fluge.

Alles in allem, wie bereits erwähnt, kein Meisterwerk, aber für einen verregneten Nachmittag der perfekte Film auch für Kinder. Oh – fast vergessen: Es ist kein Disney-Musical. Für jene, die das interessiert.

„Luca“ bekommt 8 von 10 möglichen, wieder mehr Lust auf Animationsfilme machende, Punkte.


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