Oldies but Goldies: Dornröschen – Sleeping Beauty (Filmkritik)

Nach langem Warten und Sehnen bekommen König Stefan und seine Frau eine Tochter. Sie nennen sie Aurora. Ausgelassen wird die Geburt der kleinen Prinzessin gefeiert, doch plötzlich taucht Malefiz auf. Die böse Hexe ist nicht zur Feier eingeladen worden und verflucht Aurora daher, sich bis zu ihrem 16. Geburtstag an einer Spindel zu stechen und zu sterben. Zum Glück kann der Fluch von einer guten Fee abgeschwächt werden. Anstatt zu sterben, soll sie in einen tiefen Schlaf fallen, aus dem sie erst der Kuss ihrer wahren Liebe erwecken kann…

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Die Produktion von „Dornröschen“ begann 1951 nach dem großen Erfolg des Films „Cinderella“. Eigentlich sollte „Dornröschen“ schon 1955 veröffentlicht werden, doch durch eine Entscheidung von Walt Disney verzögerte sich der Filmstart signifikant. „Dornröschen“ basiert auf einem französischen Märchen namens „La Belle au Bois Dormant“ (Die schlafende Schöne im Walde) des Autors Charles Perrault und spielt im 14 Jahrhundert.

„Dornröschen“ wird von vielen als einer der besten animierten Filme aller Zeiten genannt, nicht nur dank der vielen Errungenschaften die dieser Film darstellt. Mit einem Budget von 6 Millionen Dollar überzog der Film sein Budget um einiges. Das Einspielergebnis von ca 3 Millionen war sicherlich beachtlich und machte ihn zum für damalige Zeiten erfolgreichsten Disney-Film, doch zunächst brachte „Dornröschen“ so nicht einmal Profit ein.

Der Film wurde für die Ausstrahlung in dem Technirama 70 Breitbandverfahren konzipiert, ein sehr breites Bildformat, das allerdings nur wenige Kinos korrekt ausstrahlen konnten. Dieses Format sollte unter anderem auch der Verbreitung von Fernsehern ein wenig entgegenwirken, die dieses Format natürlich ebenfalls nicht korrekt wiedergeben konnten.

Wodurch sich „Dornröschen“ stark von den filmischen Vorgängern abhebt, sind die detailverliebten Hintergründe von Eyvind Earle, der sich stark von gotischen Gemälden inspirieren ließ und so jeden Zentimeter der massiven Bildschirmbreite nutzte. Interessant ist, dass nie etwas unscharf ist, sondern immer das ganze Bild im Fokus ist, wodurch man zB bei den Szenen im Schloss oft tatsächlich das Gefühl hat, in einem Gemälde gelandet zu sein. Zu den klaren Linien, die Earle bevorzugte, wollten die in Disney-Filmen bisher immer sehr rundlich gezeichneten Charaktere nicht so recht passen, daher bekamen die Figuren in „Dornröschen“ mehr Ecken und Kanten verpasst.

Die Animateure drehten als Vorlage einige Szenen mit Schauspielern. Das Zeichnen der einzelnen Bilder war sehr zeitintensiv. So brauchte man für ein Bild einen Tag, also waren 24 Tage harte Arbeit nötig um eine Filmsekunde zu animieren. Und diese Liebe zum Detail fühlt man auch den ganzen Film hindurch.

Die Handlung ist für mich ein wenig zu abgehackt und gerne hätte ich zB etwas über die Kindheit von Aurora erfahren. Warum Frauen in den klassischen Disney-Filmen sich immer schon beim ersten Treffen so unsterblich verlieben können, um sofort von Heirat zu reden, gar nicht erst zu reden. Am interessantesten ist Malefiz, die noch immer einer der besten animierten Bösewichte ist und ihr ikonisches Outfit hat nach wie vor einen hohen Wiedererkennungswert. Im Original wird sie von Eleanor Audley gesprochen, die zuvor auch schon für die schaurige Stimme von Cinderellas Stiefmutter verantwortlich war.

Mit Dornröschen verbringt man als Zuseher eigentlich recht wenig Zeit. Anfangs ist sie ein Baby und letzten Endes verschläft sie noch einen guten Teil des Films. Daher liegt der Fokus über weite Teile auf den guten Feen, die ebenso tollpatschig, wie liebenswert sind. Im Prinzip sind sie die wahren Helden des Films, denn ohne sie wäre Prinz Phillip wohl Drachenfutter gewesen.

Fazit: „Dornröschen“ ist nicht unbedingt mein Lieblingsfilm, aber nichts desto trotz wunderschön anzusehen.

Dieser Film bekommt von mir 7,5/10 überhaupt nicht schläfrigen Punkten und ist ab sofort als Nummer 15 der Disney Classics als DVD oder Blu-ray im Handel erhältlich.

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(Szenenbild: © Disney Home Entertainment)

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Neben dem Film in gewohnt hochwertiger Bild- und Tonqualität, bietet die Blu Ray durch einige interessante Extras Einblicke in den Entstehungsprozess von „Dornröschen“, unter anderem durch einen Bild in Bild-Kommentar von Pixar-Produzenten John Lasseter, Disney-Animator Andreas Deja und dem Filmhistoriker Leonard Maltin. Bei dem Feature „Wissenswerte Kleinigkeiten über Prinzessinnen“ werden während dem Film allerhand interessante Fakten eingeblendet.

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