Himmel und Huhn – Chicken Little (Filmkritik)

Seit Hühnchen Junior (Zach Braff) mit dem Läuten der Alarmglocke die gesamte Stadt in Panik versetzt hat, nur um dann zu behaupten, ein Stück vom Himmel sei ihm auf den Kopf gefallen, ist er der Witz in der gesamten Stadt. Sein Vater schämt sich für ihn und aktuell wird sogar ein Film über seine Aktion gedreht. Um seinen Vater zu zeigen, dass er doch stolz auf ihn sein kann, tritt er schließlich der Baseball-Mannschaft bei.

Junior verhilft dabei unerwartet seinem Team im letzten Moment zum Sieg. Nun kann sein Leben endlich normal weiter gehen, das Vergangene ist vergessen. Er singt und feiert und plötzlich fällt ihm genau in seinem Zimmer, erneut ein Stück vom Himmel auf den Kopf. Kann er gemeinsam mit seinen Freunden Susi Schnatter (Joan Cusack), Ed von Speck (Steve Zahn) und Luigi Forelli das Geheimnis hinter diesem Fundstück lösen?

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Das im Jahr 2005 erschienene Animations-Abenteuer Himmel und Huhn, ist der dritte und letzte Film von Regisseur Mark Dindal, der sich seitdem aus Hollywood zurückgezogen hat. Zuvor führte er beim ganzheitlich gelungenen Ein Königreich für ein Lama Regie und sammelte Erfahrungen als Effekt-Spezialist unter anderen bei Aladdin und Arielle. Sein finales Werk ist dabei nicht ganz so gelungen wie die eben genannten Filme, jedoch schafft er es auf jeden Fall für kurzweilige, rasante Unterhaltung zu sorgen.

Die Grundaussage ist wie bei so vielen Filmen aus dem Hause Disney eine schöne und leicht nachvollziehbare. Es geht um den Zusammenhalt von Freunden, darum auch als Außenseiter sich selbst treu zu bleiben und sich gegen die ach so mächtige breite Masse zu wehren. Ebenfalls ein großes Thema ist hier die Beziehung zwischen Vater und Sohn und wie wichtig es ist, miteinander zu reden und sich und den anderen ernst zu nehmen. Liebe ist nämlich nicht etwas, das man sich verdienen muss.

Das alles klingt jetzt furchtbar ernst, ist es jedoch nur ansatzweise. Der ironische, teilweise auch sarkastische und an Film-Nerds gerichtete Humor, ist dabei sicherlich nicht für jedes Kind verständlich und richtet sich daher streckenweise klar an Erwachsene. Anspielungen auf Star Wars oder Indiana Jones lass ich mir unter Umständen noch einreden, aber ich hoffe doch, dass keinem jungen Menschen die Alien-Filme gezeigt werden und sie somit mit einem auf diese Filme bezogenen Scherz, nichts anfangen können.

Das macht den Film jetzt nicht unbedingt schlechter, doch wurde der Wechsel zwischen „an die Kinder oder an deren Eltern gerichtet“, in anderen Abenteuern mit einem wesentlich weniger deutlichen Schnitt gelöst. Gelungen sind auch die kleinen Anspielungen auf den Zeitgeist, denn auch vor über zehn Jahren haben Jugendliche sobald der Lehrer ums Eck verschwunden ist, sofort ihr Handy in der Hand gehabt. Die Charaktere rund um Hühnchen Junior, gehören dann auch klar zu den Highlights im Film.

Mein Liebling ist Luigi Forelli, der schweigsame Fisch, der mit seinem mit Wasser gefüllten Taucherhelm durch die Gegend rennt und für einige witzige Aktionen sorgt. Ein echt aufgewecktes kleines Kerlchen. Ebenfalls zum Schmunzeln ist das „hässliche Entlein“ Susi, mit all ihren Frauen/Enten-Zeitschriften und dem psychologischen Wissen, dass sie daraus gewonnen hat. Nicht zuletzt sorgt das korpulente Schwein Ed mit den bereits erwähnten Film-Zitaten und diversen Phobien für Spaß und Hektik.

Wären alle die Probleme mit dem Erwachsen werden noch nicht genug, kommen dann auch noch Aliens ins Spiel, was zu einem chaotisch rasanten Finale führt. Insgesamt daher ein Film, der nur selten ernstere Töne anschlägt und diese dann auch wieder schnell ironisch abfängt, weil er vor allem eines sein will und das ist unterhaltsam. Das ist er dann auch, da stört dann die Tatsache nicht, dass nicht alle Gags zünden und etwas die individuellen Merkmale fehlen, die dieses Hühnchen, über die breite Masse hinaus heben würden.

„Himmel und Huhn“ bekommt von mir 7/10 überdreht pubertierende Empfehlungspunkte und ist ab sofort als Nummer 45 der Disney Classics als DVD oder Blu-ray im Handel erhältlich.

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(Szenenbild: © Disney Home Entertainment)

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Auf der DVD finden sich abgesehen von ein paar Trailern, auch drei Musikvideos, die perfekt den Schwung der gesamten Inszenierung widerspiegeln und zum Mittanzen und Singen einladen. Für Interessierte gibt es dann noch drei alternative Filmanfänge und ein informatives Making Of mit dem bezeichnenden Namen: Hühnchen Junior schlüpft aus dem Ei.

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