Ghostbusters II (Filmkritik)

Der Ruhm und der Glanz der Ghostbusters ist vorbei. Sie sind zu einer Karikatur ihrer selbst geworden. Egon und Winston machen auf Kindergeburtstagen witzige Auftritte und die anderen sind mehr oder minder in der Versenkung verschwunden. Das alles ändert sich jedoch schlagartig als sich erneut seltsame Vorkommnisse häufen (und ein Fluss aus negativen Schlamm läuft unter New York) und die Ghostbusters zurück auf den Plan gerufen werden.

Dana Barrett (Sigourney Weaver) ist mittlerweile Mutter geworden und es sieht so aus, als würde sich erneut viel (alles) um sie und ihre Rolle in der Rückkehr eines Monsters drehen. Dieses Mal ist es Vigo (vertont von Max von Sydow), der versucht durch den Körper des Babys zurück in diese Welt zu kommen.

Das können die Ghostbuster Dr. Venkman (Bill Murray), Dr. Stantz (Dan Aykroyd), Dr. Spengler (Harold Maris) und Winston (Ernie Hudson) natürlich nicht zulassen …

ghostbusters-2-movie

Das allererste Mal, dass Ivan Reitman einen zweiten Teil zu einem seiner Filme macht. Vermutlich kann man also davon ausgehen, dass auch ihm die Charaktere, das Genre und das neue Drehbuch gefallen haben. Und zurecht. Denn der zweite Teil von Ghostbusters ist mit Sicherheit einer der gelungensten zweiten Teile und die Tatsache, dass es keinen dritten Teil gibt, zeigt schon sehr deutlich, wie sehr alle Beteiligten darauf geachtet haben, keinen billigen oder schlechten Abklatsch zu produzieren.

Dabei unterscheiden sich Teil 1 und Teil 2 nur bei Kleinigkeiten, denn die Grundhandlung – etwas Böses, Übernatürliches sucht sich seinen Weg retour in diese Welt – ist an sich ja genau die gleiche. Die Tatsache aber, dass unser aller liebsten Geisterjäger sich in der Zeit zwischen den beiden Filmen tatsächlich weiterentwickelt haben, macht schon einen sehr positiven Unterschied aus. Vielleicht haben sie sich nicht so eintwickelt, wie wir es gerne gehabt hätten, aber hey – wann hat Peter Venkman schon mal gemacht, was man von ihm erwartet hat? Eben.

Dennoch hat der zweite Teil genug eigenständige Ideen, die ihn wirklich überaus sehenswert und unterhaltsam machen. Zum Beispiel die Idee mit dem Schleim, der Menschen Böse macht – und dem entwickelten Gegenstück der Ghostbusters, was am Ende zu dem grandiosen „By the way – I love you“ von Dr. Stantz führt.

Auch einzelne kurze Momente – als zum Beispiel Rick Moranis Louis glaubt den Schleimschild geknackt zu haben, oder Janines‘ Kussmoment – sind witzig, unterhaltsam und positiv nett geworden. Man wünscht den Damen und Herren einfach, dass alles gut geht und man weiß auch, dass alles gut geht, aber das „wie?“, auf das kommt man üblicherweise nicht. Natürlich bekommt man dann auch ein kultiges Gegenstück zum Marshmallow-Man aus dem Vorgänger vorgesetzt – wenn auch dieses Mal auf Seiten der Guten.

Das Team vor und hinter der Kamera ist wieder gut in Form und der Film sieht auch heute noch halbwegs gut aus. Jahre hinweg gab es immer wieder Gerüchte über einen dritten Teil, aber Dan Aykroyd kam nie mit einem Drehbuch hervor, dass alle überzeugt hat. Vor allem Bill Murray meinte immer wieder, er sei nicht überzeugt davon, es würde sich bei Teil 3 um eine gute Idee handeln und es müssen schon ein hervorragendes Drehbuch sein, um ihn zum Mitmachen zu bewegen.

Tatsächlich bedeutet das, wir haben bis heute keinen dritten Teil, aber eine Art Remake/Reboot mit einer All-Girls-Ghostbusters-Variante, deren Trailer der bis dato am meisten gehasste Trailer im Internet (auf YouTube) darstellt. Und ich kann es nachvollziehen. Sind Ghostbusters und Ghostbusters II zwar Komödien (mit liebenswerten Charakteren), so bietet der Remake-Trailer in drei Minuten bereits mehr schlechte Szenen als beide Ghostbusters-Filme zusammen (die habe nämlich keine). Schade, dass heutzutage keine Komödien mehr gemacht werden, die ihre Charaktere und das Publikum ernst nehmen – nur noch pseudocoole, und unwitziger Slapstick auf seichtem Niveau. Das fällt einem erst so richtig auf, wenn man sich alte Perlen wie „Ghostbusters“ ansieht.

Oder wie es Bill Murray aka Peter Venkman formuliert: „We are the best, we are beautiful and we are the only … Ghostbusters!“

„Ghostbusters II“ bekommt ebenfalls 8 von 10 möglichen, Vigo in den Hintern tretende, Punkte.

[amazon template=multinational&asin=B00004RYUO,B00MH9NEZK]


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.