Best Of Worst Case: Adaline (Filmkritik)

Als Daniela (Jill Evyn) ein Haus erbt, weiß sie noch nicht, was da alles auf sie zukommt. Der leicht beschränkte junge Mann Marvin (Jeremy Walker) ist ja noch nett, aber ein wenig schräg. Der neue Nachbar John (Lane Townsend) ist auch ein netter und ist sogar – so wie sie – ein bisschen künstlerisch veranlagt.

Dann taucht ihr gewalttätiger Ex auf, ihre beste Freundin und ehemalige WG-Kollegin stellt sich als Anti-Kupplerin heraus und außerdem hat sie Visionen und Träume, die sie bis in die Gegenwart verfolgen. Und wenn dann schon einmal ihr Psychotherapeut Bilder von ihr zeicht, wie sie nackt ausgepeitscht wird und dabei breit grinst, dann kann das alles nicht gut ausgehen …

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„Adaline“ ist der erste lange Spielfilm von Bidisha Chowdhury. Davor hat er zwei Kurzfilme gemacht und als nächstes steht ebenfalls wieder ein Kurzfilm auf dem Programm. Das ist vermutlich sogar besser so. Denn „Adaline“ krankt an so vielen Stellen, man kann es kaum in Worte fassen. Das Drehbuch ist vorhersehbarer als eine Tom & Jerry-Folge, die Effekte sind … nun ja, egal und alles in allem macht der Film insofern sehr viel falsch, weil er einfach nur langweilig ist.

Ich gestehe am Anfang geglaubt zu haben, ich bin im falschen Film gelandet, denn in der allerersten Szene sehen wir das Gesicht einer Frau, der ein Messer über das Gesicht streicht. Dann wird es ihr in die Brust gerammt (mit grauslichen Soundeffekten) und ihr wird das Herz herausgerissen und dann zerdrückt. Das klingt schrecklich, sieht schrecklich aus und die Soundeffekte machen das ganze ziemlich grenzwertig anzusehen.

Dann geht es steil bergab. Zum einen ist der Film danach jugendfrei. Was ja völlig okay ist. Aber viel schlimmer: Die beste Schauspielerin im Film ist die Frau am Anfang. Ihr Blick drückt Angst aus und ich glaubte ihr, dass sie sich wirklich, wirklich fürchtet. Danach … nun, danach sind halt Leute dabei, die eben tun was im Drehbuch steht.

Was erneut schade ist, denn auch wenn mir Lane Townsend völlig egal ist (der Mann spielt unter anderem in „San Andreas Quake“ mit), bei dieser Rolle tat mir der Schauspieler leid: Wenn das Drehbuch einen netten Fremden einführt, der kurz zum Liebhaber der Hauptdarstellerin wird, mehrere Leute sterben – und er ist nie wirklich in der Nähe – dann kann man davon ausgehen zu wissen, wer am Ende des Films der Bösewicht ist. Dass dieser dann von einem geistig beeinträchtigten Afroamerikaner aufgehalten wird (weil er Zeichen aus dem Jenseits bekommt) und beide von der besten Freundin gerettet werden, die sich kurz zuvor mit der Hauptdarstellerin zerstritten hat … nun, ja es ist DIESE Art von Film.

Tragischerweise ist der Film nicht schlecht genug um witzig zu sein. Dazu nimmt er sich zu ernst und ist zu … banal gemacht. Da gibt es keine schlechten Gore-Effekte, keine überdrehten Szenen, keine Ironie und keinen Irrsinn – noch nicht mal Overacting (und glaubt mir – das hätte dem Film absolut gut getan). Es hätte vielleicht ein guter Film sein können mit viel Budget und einer großspurigen Überarbeitung des Drehbuchs. Aber so leider nicht.

Aber ich find es doppelt schade für Jill Evyn, die der Hauptgrund ist/war, weshalb ich mir den Film dann doch bis zum Ende angesehen habe, denn die Frau ist erstens auf eine natürliche Art und Weise sehr, sehr hübsch und noch dazu kann sie (zumindest diese Rolle) halbwegs gut spielen (außerdem spielt sie in Axe Giant mit, den ich mir aber erst noch geben muss). Ich weiß nicht, ob sie deshalb positiv auffällt, weil die anderen so schlimm sind oder nicht, aber das tut auch nichts zur Sache. Wer kein hohes Schmerzlevel hat sollte sich ohnehin von dem Film fernhalten.

„Adaline“ bekommt von mir 3 von 10 möglichen, nur von der Präsenz von Jill Evyn lebende, Punkte.

Best Of Worst Case-Urteil (Trashfaktor: Drehbuch):
Effekte sind okay, Kamera geht als gut durch und das Schauspiel ist genau so wie man es sich vorstellt. Leider ist der Film einfach langweilig und extrem vorhersehbar. Schade.

Fazit: Bis auf Jill Evyn gibt es hier nichts Positives zu berichten.


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