Zoe (Amelia Haberman) ist hat Zieheltern, diese Sterben unter mysteriösen Umständen. Sie verbrennen nämlich. Von sich selbst aus, wie es scheint. Zoe kommt in Gewahrsam und die Kinderpsychologin Rachel (Monica Engesser) wird von Detective O’Connor (James Ray) auf Zoe angesetzt, denn die Kleine scheint mehr zu wissen, als sie zunächst zugibt. Die Kleine spielt gern mit Puppen und im Gegenzug dafür, dass ihr Rachel ihre Nähkiste aus dem Haus bringt, verspricht sie, ihr zu erzählen, was passiert ist …
Unglaublich. So schlecht, dass es nicht einmal mehr witzig ist – das beschreibt „Krampus – The Reckoning“ wohl am besten. Im gleichen Jahr wie der“Krampus“-Film von Michael Dougherty erschienen ist es wohl nur allzu klar, dass es sich um ein schlecht gemachtes Rip-Off handelt. Die Darsteller sind alle weit unter Durchschnitt, aber nicht auf ein Art und Weise, die unterhaltsam und witzig anzusehen wäre sondern auf einem „Ich sehe meinen Nachbarn beim Schlafwandeln zu“-Niveau. Das tut nicht nur im Hirn weh sondern sogar in den Augen. Ehrlich. Dabei ist der Anfang sogar verdammt gelungen. Und mit Anfang meine ich die ersten fünf Minuten. Der Chorgesang am Beginn des Films und das Hin- und Herschneiden zwischen Vorspann und einem Gespräch von Oma und Enkelin über die Story des Krampus machen wirklich Laune.
Und dann geht die Sache aber sofort sowas von den Bach runter, dass es fast schon peinlich ist.
Monica Engesser (Rachel, die Kinderpsychologin) hat eine Rolle, die sowas von schlecht und unsympathisch geschrieben ist, da ist ihre Interpretation der Rolle schon völlig egal. Während einem Klientengespräch mit einem traumatisierten Mädchen einfach mal mittem im Satz das Telefon abheben. Ganz davon abgesehen, dass Zoe das untraumatisierteste Kinde ist, dass ich je gesehen habe – im Gegenteil: Das Blag ist eine verzogene, ungute und bösartige Göre, der man gleich von Anfang an den Hintern versohlen möchte (und ich bin gegen Gewalt gegen Kinder) und die „Psychologin“ sagt dann noch zum Polizisten: „She is clearly very traumatised“. Nein. Ist sie nicht. Sie ist nur ein kleines Miststück. Das tut nochmals weh.
Der trinkende Bulle O’Connor, gespielt von James Ray, ist noch schlimmer als andere in dieser klischeebeladenen Rolle gefangene Schauspieler und liefert eine Leistung ab, bei der man sich die ganze Zeit über fragt, ob er jetzt tatsächlich völlig betrunken zum Dreh aufgetaucht ist, oder ob er einfach deshalb immer wie ein geschlagener Hund wird, weil er weiß wie schlecht das Drehbuch und der Film sind. Immerhin hat er die beste Zeile im Film. Als Rachel ihm etwas erklärt blickt er sich uninteressiert um und fragt ob sie jetzt endlich gehen können. Worauf Rachel fragt: „Are you in a hurry?“ und er völlig entspannt antwortet: „No, just incredibly bored.“
Das trifft auch auf den Film zu. Er ist langatmig, langweilig, schlecht fotografiert und die Story ist zu einhundert Prozent vorhersehbar, wenn auch – natürlich – kompletter Mist. So stellt sich – Vorsicht, sollte es wen wirklich stören in diesem Fall: SPOILER – am Ende heraus, dass Zoe die Schwester von Rachel ist, die früher vor ganz vielen Jahren das Buch von Großmutter gefunden hat und damit den Krampus an Zoe band. Die daraufhin ewig jung blieb und Rachel hat vergessen, was passiert ist. Klar. Denn sowas vergißt man ja auch. Ganz klar. Ach. Was erkläre ich das eigentlich? Kurze Version: Der Film ist auf so vielen Ebenen Mist, die kann ich nicht einmal alle aufzählen.
Ich weiß nicht, wer beschlossen hat Regisseur Robert Conway Geld für diesen Film zu geben oder wie viel man den Leuten bezahlen musste, dass sie hier wirklich mitspielen, aber man glaube mir: kein Geld der Welt ist es wert in so einem Film gesehen zu werden. Conway hat das Drehbuch geschrieben, Regie geführt und den Film auch geschnitten – wogegen ich ja an sich nichts habe, aber hier wäre vielleicht ein kleiner Blick von außen gut gewesen … Unglaublich: Es ist bereits der siebte Film von diesem Herren. Mir graut davor, daran zu denken wie schlimm die ersten sechs sein könnten.
PS: Bitte, bitte Vorsicht: Der Filmw wird aktuell als „Krampus 2: Die Abrechnung“ verkauft. Als wäre er ein zweiter Teil des sehr gelungenen „Krampus“ mit Adam Scott. Dieser Film hat NICHTS mit dem anderen zu tun. Seid gewarnt!
„Krampus: The Reckoning“ bekommt 2 von 10 möglichen, nicht mal im Ansatz irgendwie unterhaltsam seiende, Punkte.
Best-Of-Worst-Case-Urteil (Trashurteil: Story, Drehbuch, Schauspiel, Effekte, Regie):
An diesem Film ist wirklich nichts unterhaltsam und wie jeder weiß finde ich an fast allen Filmen etwas, was mir gefällt oder mich zumindest zum Lachen bringt. Hier nicht. Weil es einfach nichts gibt. Außer der Musik am Anfang des Films, die auch im Trailer zu finden ist. Ansonsten – nada.
Fazit: Großen Bogen um den Film machen. Das gilt für alle Menschen, Tiere und auch sonstige Lebensformen.
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