Rusty Griswold (Ed Helms) ist ein Pilot bei einer kleinen Fluggesellschaft. Er hat das Gefühl sich von seiner Frau Debbie (Christina Applegate) zunehmend zu entfremden und auch seine Söhne James (Skyler Gisondo) und Kevin (Steele Stebbins) sieht er zu selten.
Der Besuch bei Freunden bringt dann die zündende Idee: ein Familienausflug muss her. Also packt Rusty seine Familie in ein Leihauto albanischer Herkunft und macht sich auf nach Walley World. Dabei scheint er vergessen zu haben, dass das in der Vergangenheit schon keine besonders gute Idee war.
„Vacation“ ist das Erstlingswerk des Duos bestehend aus Jonathan Goldstein und John Francis Daley. Die beiden sind an dieser Stelle nicht nur für die Regie, sondern auch für die Geschichte der Griswolds verantwortlich. Diese machen nicht zum ersten Mal einen Ausflug, auch wenn dieses Abenteuer nur lose mit den anderen verbunden ist.
Der Film nimmt sich zu Beginn Zeit die Griswolds als vergleichsweise normale Familie zu etablieren. Gut, Rusty scheint das vollständige Verständnis für die Probleme seines älteren Sohnes James zu fehlen und sein jüngerer Sohn zeigt alle Anzeichen eines kleinen Psychopaten. Dennoch ist zeitnahe klar, dass Rusty ein guter Vater und Ehemann ist, der nur das Beste für seine Familie will.
Ein Besuch bei Freunden bringt ihn dann auf die Idee, für einen Familientrip nach Walley World. Also packt er Frau und Kinder in einen Tartan Prancer (ein Meisterwerk albanischer Ingenieurskunst) und macht sich auf den Weg. Alleine das Auto sorgt mit seinen unzähligen sinnlosen Funktionen (wie einer abwerfbaren Stoßstange, einem außer Kontrolle geratenem Navigationsgerät, uvm.) für einige lustige Momente.
Die eigentliche Reise hat diverse Highlights, wie den Abstecher zu Debbies ehemaligem College, einem Ausflug in einen Nationalpark, einen Abstecher bei Rustys Schwester und ihrem (von Chris Hemsworth gespielten) Gatten und noch einiges mehr zu bieten. Dabei erleben die Griswolds eine Panne nach der anderen und der Zuschauer hat dank ausgeprägter Schadenfreude, einiges zu lachen.
Der Humor hat etwas Eigenständiges. Man versucht ein Stück weit ohne Fäkalhumor auszukommen und setzt stattdessen den Dampfhammer an. Da gibt es beispielsweise eine Szene, in der Rusty mit einer Autofahrerin flirtet und diese, als Rusty einen Moment nicht hinsieht, von einem LKW erfasst wird. Natürlich hat Rusty keine Ahnung, was gerade passiert ist (unter anderem weil die vielen Spiegel seines Autos im Weg sind).
Auch wenn das einer der makabreren Momente ist, ist der Humor meist mit Schmerzen der Protagonisten in beliebiger Form verbunden. Dass man dennoch gut darüber lachen kann, liegt an der Einstellungen der Griswolds. Denn die lassen sich trotz aller Probleme nicht unterkriegen und meistern irgendwie auch die schwierigsten Situationen.
Ed Helms (Hangover) legt sich als Rusty voll ins Zeug und kann dank seiner leicht überzogenen Art die Zuschauer für sich gewinnen. Christina Applegate (Up All Night) als Debbie gibt sich eher bodenständig, zeigt aber bei den diversen Gelegenheiten, dass sie auch anders kann. Skyler Gisondo (The Amazing Spider-Man) als James wirkt etwas tuntig, während man es bei Steele Stebbins als Kevin offenbar mit einem kleinen Psychopaten zu tun hat.
Erwähnenswert sind dann noch Chris Hemsworth (Thor), der an dieser Stelle mit seinen körperlichen Vorzügen glänzen will und Chevy Chase (Hot Tub), der als Rustys Vater Clark Griswold eine Verbindung zu den alten Vacation-Filmen herstellt.
Alles in allem ist „Vacation“ ein lustiger Film, der von einem Humor lebt, der unter normalen Umständen massive Schmerzen hervorrufen würde. Dass er dennoch so gut funktioniert liegt daran, dass Familie Griswold nicht nur sympathisch, sondern auch äußerst hart im Nehmen ist.
Der Film „Vacation“ bekommt 7/10 das Ziel erreichende Empfehlungspunkte.
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