Project: Almanac (Filmkritik)

David (Jonny Weston) ist ein begabter Ingenieur und wurde an der Elite-Uni MIT aufgenommen. Da das dazu eigentlich notwendige Stipendium fehlt, versucht David mit Hilfe seiner Schwester Chris (Virginia Gardner) und seinen Freuden Adam (Allen Evangelista) und Quinn (Sam Lerner), in den Habseligkeiten seines verstorbenen Vaters, etwas Wertvolles zu finden. Sie entdecken die Pläne für eine Zeitmaschine mit dem Codenamen Almanac und das Abenteuer beginnt.

Project Almanac Film

Regie bei diesem Trip-Film führt der bisher unbekannte Dean Israelite. Produziert wird das Ganze von niemand geringeren als dem Meister der Explosionen Michael Bay (Transformers) und das MTV Logo zu Beginn lässt bereits erahnen, wo die Reise hingehen dürfte. Der Film war ursprünglich geplant für die erste Hälfte des Jahres 2014, nur um später auf den Jänner des Folgejahres verschoben zu werden.

Dieser Umstand konnte „Project: Almanac“ leider in keinster Weise helfen und so ging der Film sang und klanglos an den Kinokassen unter. Zwar war der Film mit einem Budget von gerade einmal 12 Millionen Dollar quasi ein Schnäppchen für amerikanische Verhältnisse und konnte 32 Millionen Dollar wieder einspielen, dennoch dürfte eine Fortsetzung vom Tisch sein – zum Glück wie ich finde.

Nun könnte man vermuten, mir habe der Film möglicherweise nicht gefallen und zugegeben sind Found-Footage Filme in der Regel nicht mein Ding. In diesem Fall jedoch hat man das Konzept genutzt, um mit dem bereits erwähnten geringen Budget eine interessante Idee doch irgendwie passend umzusetzen – wenn man von der einen oder anderen kleinen Schwäche absieht.

Zu Beginn werden David und seine Freunde als Technikfreaks eingeführt. David wird am MIT angenommen und da sowohl das Geld als auch das passende Stipendium fehlt, beschließt dessen Mutter das Haus zu verkaufen. David durchsucht mit seiner Schwester und seinen Freunden also die Habseligkeiten seines verstorbenen Vaters und findet eine Videokamera, mit den Aufzeichnungen seines siebten Geburtstages.

Zu seiner Überraschung sieht er in einer Spiegelung sein erwachsenes Selbst, geht der Sache nach und findet die Pläne für eine Zeitmaschine zusammen mit ein paar Bauteilen. Das Ding wird mit einer ausgeschlachteten X-Box und einem Handy verbunden, mit passenden Batterien bestückt und dann gibt es auch schon den ersten erfolgreichen Testlauf.

Die erste halbe Stunde beschäftigt sich damit, die Maschine zum Laufen zu bringen und irgendwie hat man das Gefühl, das einzige was die dynamische Gruppe daran hindert aufzugeben, ist die Gewissheit, dass es funktionieren muss (immerhin hat man den Videobeweis). Da Projekt Almanac sehr viel Energie benötigt, sind zu Beginn nur kurze Zeitsprünge möglich.

Man einigt sich darauf, dass niemals jemand alleine springt und das alles aufgezeichnet wird (wie würde es auch sonst später zur Aufnahme kommen). Am Anfang setzt man die Fähigkeit in der Zeit zurück zu reisen für relativ unspektakuläre Dinge ein. Da wird schon einmal eine Prüfung so lange wiederholt, bis sie dann doch irgendeinmal bestanden ist, oder man gewinnt ganz einfach im Lotto.

Später besucht man mit günstig bei Ebay erstandenen abgelaufenen VIP-Pässen das dazu passende Konzert und lässt es sich gut gehen. David beschließt aus noblen und doch irgendwie egoistischen Gründen, alleine einen Zeitsprung zu machen und ahnt dabei nicht, dass er eine Kettenreaktion auslöst, die er nicht mehr rückgängig machen kann.

Das eigentliche Ende, obwohl es an sich offen ist, ist perfekt und es ist gut, dass die Geschichte dort endet wo sie es tut. Wo sich der Film etwas schwer tut, wie die meisten Geschichten, die mit Zeitreisen zu tun haben, ist die damit verbundene Logik. Zwar hat man das Gefühl, dass es hier Regeln gibt, die sich aber im besten Fall nur erahnen lassen.

So ist es scheinbar keine gute Idee sich in der Vergangenheit selbst zu begegnen und dennoch gibt es einige Momente, die aller Wahrscheinlichkeit so nicht funktionieren dürften. Die Schauspieler machen ihre Sache vergleichsweise gut und auch wenn ich nicht glaube, dass einer von ihnen eine lange Karriere vor sich hat, wirken sie alle sehr sympathisch. Optisch kombiniert man die Found-Footage-Technik mit überraschend gut aussehenden Effekten.

Alles in allem ist „Project: Almanac“ ein kleiner aber feiner Zeitreise-Film, mit ungewöhnlicher Umsetzung und ein paar kleineren Schwächen hier und da.

Der Film „Project: Almanac“ bekommt 7/10 durch die Zeit reisende Empfehlungspunkte.

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