In kürzester Zeit wird die Kleinstadt Silverton von einer ganzen Reihe von Tornados heimgesucht, die erheblichen Schaden anrichten. Doch das Schlimmste steht erst noch bevor, denn ein Supersturm braut sich zusammen. Viele suchen Schutz in Häusern und Kellern, doch eine kleine Gruppe professioneller Sturmjäger macht sich auf die Jagd nach dem Hurricane, der die vielen Tornados ausgelöst hat.
Der Dokumentarfilmer Pete Moore (Matt Walsh), die Meteorologin Allison Stone (Sarah Wayne Callies), sowie die Kameramänner Lucas (Lee Whittaker), Daryl (Arlen Escarpeta) und Jacob (Jeremy Sumpter) haben nur ein Ziel: die Naturgewalt auf Film zu bannen und so eine sensationelle Dokumentation zu filmen. Währenddessen sucht Trey (Nathan Kress) mit seinem Vater Gary Morris (Richard Armitage) seinen Bruder Donnie (Max Deacon), der mit seiner Freundin Kaitlyn (Alycia Debnam-Carey) spurlos verschwunden ist.
Mit „Twister“ kamen Tornados 1996 groß in Mode und in die heimischen Kinos. Das Konzept des Tornados ist für uns Europäer ja eher schwer zu fassen, da sie in unseren Gefilden eher selten vorkommen, daher war „Twister“ zumindest für mich so interessant. Mit „Into the Storm“ wird das Thema wieder auf die große Leinwand gebracht und zwar als waschechtes Distaster-Movie. Katastrophen-Filme sind meist sehr spannend und grundsätzlich gute Unterhaltung wie zum Beispiel „2012„, „The Day after Tomorrow“ oder „Armageddon„, mal mehr mal weniger erfolgreich beweisen. Mit 50 Millionen Dollar Etat bleibt „Into the Storm“ weit unter dem üblichen Budget für solche Filme zurück und daher kann man sich zu Recht fragen, ob man dem Film ansieht, dass er beinahe schon in eine Low-Budget-Kategorie fällt.
Das kann ich gleich mal mit nein beantworten. Die Tornados wirken sehr echt, soweit ich das beurteilen kann und man kann gar nicht anderes als sich zu fragen, was man selbst tun würde, wenn man so einem Monster-Sturm begegnet. Ich muss hier allerdings anmerken, dass selbst die Tornados bei „Twister“ zumindest meiner Erinnerung nach täuschend echt aussahen, also sehe ich das nicht als soooo die tolle Leistung. Die Schneise der Verwüstung, die die Tornados hinterlassen, wirkt realistisch und beinahe hat man Mitleid mit den Schauspielern, bis mich die zu melancholischer Musik patriotisch im Wind schwingende amerikanische Flagge wieder aus dieser Illusion herausgeholt hat.
Was ist an „Into the Storm“ besonders, mögt ihr euch fragen und offensichtlich hat sich auch Regisseur Steven Quale (Final Destination 5) Gedanken gemacht, wie er seinen Film von der breiten Masse abheben kann. Seine Antwort? Found Footage! Quale lässt diverse Charaktere aus den verschiedensten Gründen filmen – sei es bei einer High-School-Abschluss-Zeremonie, bei einem Film-Projekt, oder bei der Jagd nach Tornados. Ich persönlich kann dem Prinzip Found Footage nicht allzu viel abgewinnen, aber wenigstens war es gut gemacht, wenngleich ich mich frage, wo die 50 Millionen Dollar abgeblieben sind, denn für Kamera-Arbeit sind sie nicht ausgegeben worden.
Der Film hat einen sehr großen Cast, der Anfangs sehr, sehr viele einzelne Handlungsstränge hat, die erst im Laufe des Films zusammen geführt werden, wobei es auch Storylines gibt, die wie Fremdkörper wirken, z.B. die Hillbillies, die mit ihrem Quad auf Tornado-Jagd gehen, ohne auch nur für eine Sekunde ihr Hirn einzuschalten. Der Rest der Charaktere rottet sich zu einem großen Schutz suchenden Team zusammen. Da es so viele Menschen und nur 1,5 Stunden Screentime gibt, schafft man es nicht einmal die „wichtigsten“ Personen über einige Grundzüge hinaus zu definieren. Viel Story braucht man nicht zu erwarten, denn eigentlich lässt sich die komplette Handlung mit zwei Worten beschreiben: Tornado! Run!
Richard Armitage, den die meisten unter uns als Thorin Eichenschild aus der „Hobbit“-Trilogie kennen, ist ohne Bart fast nicht wieder zu erkennen. Da er handlungstechnisch nicht viel zu tun hat, außer von A nach B zu hetzen um seinen Sohn zu retten, muss er sich darauf verlegen, ernst zu gucken und militärisch anmutende Anweisungen zu rufen. Ansonsten war mir eigentlich kein anderer Schauspieler bekannt.
Fazit: Ein Katastrophen Film, der versucht sich durch Found-Footage hervor zu tun, es aber schlicht verabsäumt seine Charaktere so weit sympathisch zu machen, dass man als Zuseher irgendwie mit ihnen mitfiebert.
Dieser Film bekommt von mir 5/10 stürmischen Punkten.