Best of Worst Case: Alligator II: The Mutation (Filmkritik)

Noch immer ist ein Alligator in den Kanälen der Stadt unterwegs und noch immer glaubt niemand daran. Dieses Mal steht allerdings viel mehr auf dem Spiel, denn die großen Festspiele in der Stadt sind natürlich die größte Einnahmenquelle und dürfen nicht einfach so abgesagt werden. Schon gar nicht aufgrund eines vermeintlichen Alligators unter der Stadt.

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Sie haben es wieder gemacht. Die Prämisse ist klar auf eine billige Kopie von „Jaws – der weiße Hai“ ausgelegt und wenn man den ersten Alligator als Beispiel nimmt, so könnte man davon ausgehen, dass dieser Teil hier erneut eine Satire darstellt. Leider ist dem nicht so. Der zweite (und letzte) Teil der Alligator Serie nimmt sich leider viel zu ernst und der Humor, der im ersten Teil noch über weiter Strecken durchschimmerte geht hier den Bach runter.

Curt Allen fungiert hier als Drehbuchautor und am Regiestuhl saß John Hess. Leider haben beide scheinbar nicht verstanden, was am ersten Teil so super war und deshalb auf seriös gespielt. Dennoch scheint sich auch nicht herumgesprochen zu haben, dass echte Horrorfilme auch so etwas wie Horrorelement haben müssen, die sich länger als über die ersten zehn und letzten fünf Minuten des Films erstrecken. In kurzen Worten: „Alligator II: Die Mutation“ bietet nichts, was nicht in anderen ernsten Filmen schon besser gemacht und auch von (neueren) Trashstreifen bereits besser persifliert wurde.

Joseph Bologna, der vielen zumindest aus Nebenrollen vom Gesicht her bekannt sein dürfte, und Dee Wallace (immerhin aus „Critters“, „RoboCroc“, „Stephen Kings Cujo“ und „The Howling“ bekannt) dürfen sich die Ehre geben und das Ensemble anführen. Als Bösewicht fungiert dieses Mal Richard Lynch (am ehesten aus „Rob Zombies Halloween“ bekannt), der seine Sache als schleimiger, geldgieriger Anzugträger sehr gut macht.

Dann mischt man noch die üblichen Zutaten á la Großwildjäger dazu, die der Meinung sind, dass sich das Vieh ja leicht erlegen lassen muss, schüttelt das Ganze und „Alligator II: Die Mutation“ kommt dabei heraus. Der Titel kommt übrigens davon, dass Giftmüll in die Kanäle geschüttet wird (wo habe ich das nur schon mal gehört …?), was dem Biest einen netten Wachstumsschub liefert.

Alles in allem ist „Alligator II“ aber vor allem schuldig, nicht unterhaltsam zu sein. Die Handlung verliert sich in vielen Nebensächlichkeiten, die Dialoge sind nicht unbedingt witzig und schon gar nicht spannend (dazu hat man sowas schon zu oft gesehen) und die Tatsache, dass das nette Krokodil so gut wie nie auftaucht und wenn, dann ist es nicht wirklich gefährlich, verleiht dem Film leider eine tragische Note von Belanglosigkeit. Selbst das „große Finale“ bietet weniger Action und Abwechslung als manche Filme bereits in den ersten zehn Minuten bieten. Das tut weh und ist nicht schön, aber leider genau das, was „Alligator II: Die Mutation“ ist: Eine billige Kopie von „Jaws – Der Weiße Hai“, nur leider ohne den Suspense und ohne den Witz des ersten Teils von „Alligator“.

Schade drum. Einziger, wirklich witziger Moment für mich war, als ich manche Szenen – mit dem Alligator – 1:1 aus dem Vorgängerfilm wiedererkannt habe. Das spricht jetzt nicht gerade für „Production Value“, würde ich mal sagen.

„Alligator II: Die Mutation“ bekommt 3 von 10 möglichen, leider mehr schlecht als recht andere Filme kopierende, Punkte.

Best-of-Worst-Case-Urteil (Trashfaktor: Story-, Bild- und Ideenklau):
Ein Film, der nichts selbst erfindet, sondern rein alles aus anderen zusammenklaut und dabei auch noch so tut, als wäre er seriös. Das kann nicht gut gehen und das geht auch nicht gut. An sich solide und gut gemacht, kann man „Alligator 2“ eigentlich nur einen einzigen Vorwurf machen, aber das ist wohl der Schlimmste, den es gibt: Er ist belanglos und langweilig.

Fazit: Zum Vergessen, da er absolut nichts Neues zu bieten hat.

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