Killshot (Filmkritik)

Bei einem seiner zahlreichen Auftragsmorde tötet der für die Mafia arbeitende Profikiller Armand ‚The Blackbird‘ Degas (Mickey Rourke) die falsche Person. Zufällig trifft er kurz darauf auf den psychopathischen Kriminellen Richie Nix (Joseph Gordon-Levitt), und taucht bei ihm und seiner Freundin Donna (Rosario Dawson) unter. Bei einem gemeinsamen Coup der beiden Verbrecher kommt es jedoch zu einem unerwarteten Zwischenfall. Durch eine Verwechslung treffen sie auf den Bauarbeiter Wayne Colson (Thomas Jane), der sich als kein leicht einzuschüchternes Opfer erweist. Bei der darauf folgenden Schießerei bekommen Wayne und seine Frau Carmen (Diane Lane) das Gesicht von Blackbird zu sehen, und bisher hat keiner überlebt, der das von sich behaupten konnte. Wayne und Carmen werden in ein Zeugenschutzprogramm des FBI aufgenommen, doch kann dies die geballte Kraft des jungen Hüpfers Richie und die Erfahrung des alten Hasen Armand wirklich aufhalten?

Killshot

Killshot ist die Verfilmung einer Novelle von Elmore Leonard. Seine Romane dienten bereits als Vorlage für zahlreiche Filme z.b. Schnappt Shorty, Jackie Brown oder Out of Sight. Während der Produktion von Killshot wurden bekannte Namen wie Robert DeNiro, Viggo Mortensen oder Quentin Tarantino genannt. Keiner von ihnen war jedoch beim Filmdreh wirklich dabei. Nach Testscreenings wurde ein von Johnny Knoxville gespielter Charakter völlig entfernt und es wurden mehrmals neue Szenen nachgedreht. Ursprünglich sollte Killshot bereits im März 2006 erscheinen, wurde dann aber auf Oktober verschoben. Es wurde still um das Projekt und schließlich erfuhr man im July 2008, dass der Film im Jänner 2009 endlich erscheinen würde, nur diesmal nicht als Kinorelease sondern nur auf DVD.

Nachdem ich das Endresultat nun bewundern durfte muss ich schon sagen, dass Filme im Vergleich zu Wein nicht unbedingt besser werden, wenn man sie länger lagert. Killshot ist zwar kein schlechter Film, es fehlen jedoch die wirklich neuen Ideen und die Regie scheint sich auch nicht ganz sicher zu sein, in welche Richtung die Handlung nun wirklich gehen soll. Es werden Eheprobleme der Hauptdarsteller gezeigt, aber es wird nie wirklich klar warum es nicht mehr so richtig zwichen beiden klappt. Der alternde Killer hat eine Schuld aus seiner Vergangenheit die auf seinen Schultern lastet, dies verändert aber nicht wirklich viel, da seine Figur keinerlei Charakterentwicklung durchläuft.

Als Unbekannte in die Gleichung werfen wir dann noch einen jungen Psycho, bei dem wir so gut wie gar nicht erklären, warum er so irre ist wie er nun eben ist. Fertig ist die Story für einen Filmnoir, doch leider fehlt etwas. Ich kann nicht genau sagen was, vielleicht merkt man dem Film doch die jahrelange Wartezeit und die damit verbundenen Veränderungen an, vielleicht ist es auch der Regisseur, der sich hier nicht konsequent genug für eine Richtung entscheidet.

An den Schauspielern liegt es auf jeden Fall nicht, dass Killshot einer der schlechteren Elmore Leonard Verfilmungen ist, vor allem Jane und Gordon-Levitt haben mir gut gefallen.
Thomas Jane spielt den „Instant Held“, der ein stinknormaler Kerl ist, jedoch in einer Gefahrensituation sofort reagiert und einen der Bösewichte sogar einfach mal locker aus dem Fenster wirft (so einen Ehemann wünscht sich jede Frau). Er war echt überzeugend und sympathisch (das ist er fast in allen Rollen), ich hätte ihm auch mehr Screenzeit gegönnt. Diane Lane wirkt fast in jeder Szene fertig oder ängstlich, das macht sie sehr gut, doch wirklich anfreunden konnte ich mich mit ihrer Figur trotz guten Schaupiels leider nicht.

Mickey Rourke, der mit seinem langen Zopf, dem schwarzen Mantel und den weisen Sprüchen wie Steven Seagal wirkt (ihr habt es erraten, das war kein Kompliment), er tut zwar sein Bestes, kommt aber weder gegen seine klischeehaft wirkende Rolle noch gegen sein durch Schönheitsoperationen enstelltes Gesicht an (bei The Wrestler hat sich dann wohl eine vorübergehende Besserung seiner Gesichtslähmung eingestellt).
Joseph Gordon-Levitt schließlich, spielt den ohne Moral und ohne viel Verstand agierenden dauerquasselnden Jungkiller als wäre er wie eine Spielpuppe aufgezogen worden.
Er hat sichtbar am meisten Spass an der Rolle, seit er alt genug war selber über seine Rollenwahl bestimmen zu können, spielte er sowieso keine normalen Typen mehr.

Als einmaliges Filmerlebnis für einen halbwegs spannenden Filmabend funktioniert Killshot aber ganz gut, man sollte sich aber nicht all zu viel erwarten.
Mehr wäre hier sicher möglich gewesen, ich möchte daher gar nicht wissen, wie der Film vor seinen zahlreichen Änderungen augesehen hat.

Killshot bekommt von mir 5,5/10 Zeugen beseitigende Empfehlungspunkte.


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