Der Schatzplanet – Treasure Planet (Filmkritik)

Jim Hawkins ist ein 16 jähriger Junge, der auf dem Planeten Montressor lebt und seine Mutter bei der Arbeit in ihrem Gasthaus unterstützt. Da er ein begeisterter Solarsurfer ist und dabei auch oft verbotene Flugrouten wählt, hat er immer wieder Probleme mit dem Gesetz. Er weiß nicht so recht was er mit seinem Leben anfangen soll und lebt verträumt in den Tag hinein.

Als eines Tages jedoch ein kleines Schiff abstürzt, fällt Jim eine Kugel in die Hände, die den Weg zum sagenumwobenen Schatzplaneten beinhaltet. Gemeinsam mit dem befreundeten Doktor Doppler macht er sich unter der Führung von Captain Amelia dazu auf, sich in das größte Abenteuer seines bisherigen Lebens zu stürzen.

Der Schatzplanet

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Der Disney Hit „Der Schatzplanet“ der Regisseure Ron Clements und John Musker (Arielle, Aladdin) aus dem Jahre 2002, ist eine freie Verfilmung des Romans „Die Schatzinsel“ von Robert Louis Stevenson. Dabei wurde die Handlung in ein futuristisches Szenario transferiert, so wurde beispielsweise aus einem schrägen Einsiedler ein Roboter, aus einer Schatzkarte ein Hologramm und aus dem einbeinigen John Silver ein Cyborg. Die Raumschiffe sind dabei eigentlich Segelschiffe, was trotz des modernen Looks, der ganzen Story einen ziemlich klassischen Piraten-Touch verleiht.

Herausgekommen ist so ein optisch überwältigendes Abenteuer, dass voll auf seine überragenden Schauwerte setzt, sich selbst ernst nimmt, durch charmante Nebenfiguren aber auch immer wieder für die nötigen humoristischen Einlagen sorgt. Explodierende Sterne, rasante Surf-Sequenzen, fliegende Wale, ein halbmondförmiger Hafen mit zahllosen Flugschiffen darin, es gibt hier so viele Eindrücke zu bestaunen, dass man beim ersten Mal anschauen, sicherlich nicht alle Bilder der sehr detailreichen Inszenierung wahrnehmen kann.

Kreativ sind auch die ausserirdischen Rassen gestaltet, die mehr oder weniger auf echten Wesen aus unserer Tierwelt beruhen, doch teilweise mit zusätzlichen Augenpaaren, Händen oder Tentakeln ausgestattet sind. Von furchteinflössend bis liebenswert schrullig ist da so einiges mit dabei. Passend zu den zahlreichen Freuden fürs Auge, ist die Musik von James Newton Howard („Die Tribute von Panem„) geraten, die auch in den ruhigeren Momenten gekonnt ständig das Gefühl erzeugt, dass man sich hier in einem riesigen Abenteuer befindet.

Jim Hawkins funktioniert großartig als Identifikationsfigur für junge Leute, die nicht so recht wissen, was sie aus sich machen sollen/wollen und daher Probleme mit den Erwachsenen bekommen. Dass er einen Großteil seines Lebens ohne Vater aufwachsen musste, war dabei auch keine große Hilfe. Seine wachsende Bindung zum schlitzohrigen Schiffskoch John Silver, der über einen Cyborg-Arm und ein Bein verfügt, ist dann auch die interessanteste Beziehung im ganzen Film.

Für Spass zwischendurch sorgen immer wieder das Geplänkel zwischen Captain Amelia und Doktor Doppler (sie eine Katze, er ein Hund), die sich eindeutig lieber haben, als sie es zunächst zugeben würden. Der Formwandler Morph ist ein echtes Highlight, da er erstens aussieht wie ein fliegender rosa Ball mit zwei Augen und zweitens einfach liebenswert ist und mit seinen Verwandlungen immer wieder für Lacher sorgt. Genau wie der leicht lädierte Roboter B.E.N., der zwischen nervig und völlig irre herum pendelt und eigentlich fast nur Probleme macht.

Insgesamt also ein klassisch großes Disney Zeichentrickabenteuer, dass durch die einfallsreichen Settings und Designs auffällt und bestechende Schauwerte von Anfang bis Ende liefert, was diese Story eindeutig größer als das Leben erscheinen lässt. Hinzu kommt eine rasante Inszenierung und eine Hand voll Figuren, die man schnell ins Herz schließt und gerne auf ihrer Reise begleitet. Am Ende bleibt die Aussage hängen, dass jeder seine Träume auch verwirklichen kann, wenn er nur niemals aufgibt.

„Der Schatzplanet“ bekommt von mir 8/10 die Freundschaft über die Geldgier stellende Empfehlungspunkte und ist ab sofort als Nummer 42 der Disney Classics als DVD oder Blu-ray im Handel erhältlich.

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(Szenenbild: © Disney Home Entertainment)

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Das Blu-Ray Format entspricht hier perfekt den zahlreichen optischen Leckerbissen der Geschichte und überzeugt auf der ganzen Linie. Als Specials bekommt man das Musikvideo von John Rzeznik „I´m still here (Jim´s Theme)“ präsentiert und die Dokumentation über „Disneys Zauber der Animation mit Roy Disney“. Zu guter Letzt warten noch „Zusätzliche Szenen“, die es leider nicht in den fertigen Film geschafft haben, auf alle Fans des Schatzplaneten.

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