Rapunzel, neu verfönt – Tangled (Filmkritik)

Rapunzel (Mandy Moore) hat genug von ihrem Leben im Turm. Seit vielen Jahren ist der langhaarige Teenie eingesperrt und abgesehen von ihrer „Mutter“ Gothel (Donna Murphy), die sie gelegentlich besucht, ist sie noch keiner Menschenseele begegnet. Nun will sie endlich die Lichter, die zufällig immer an ihrem Geburtstag in der Ferne in den Himmel steigen, aus der Nähe sehen. Da kommt ihr der Ganove Flynn Ryder (Zachary Levi) gerade recht, der in ihrem Turm Zuflucht sucht. Erst gibt sie ihm mit der Bratpfanne eine über den Schädel, versteckt seine Beute und erpresst ihn dann, mit ihr zu den Lichtern zu reisen. Doch Gothel kann nicht zulassen, dass Rapunzel sie verlässt, verbirgt sich doch in ihrem Haar die Kraft zu ewiger Jugend…

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Disney ist mit diesem Film etwas gelungen, was stark an die Klassiker aus diesem Haus erinnert. Man schaffte es, Kitsch, Herzschmerz, tolle Melodien und liebenswerte und originelle Charaktere in einen Film zu packen und all das so, dass es ein stimmiges Paket ergibt. Warum genau der englische Titel nun „Tangled“ lautet und nicht Rapunzel kann man damit erklären, dass Disney anscheinend dachte, mit einem Frauennamen kein männliches Klientel ins Kino locken zu können. Ob solch eine Strategie allgemein wirklich etwas bringt ist allerdings fraglich.

Der Film war zu dem Zeitpunkt der Veröffentlichung der ZWEITTEUERSTE der Geschichte, direkt nach dem Weltall-Film „Avatar“ und kam damit auf ein mehr als stolzes Budget von kolportierten 260 Millionen Dollar. Man sieht allerdings nicht genau wo das Geld geblieben ist. „Tangled“ ist sehr schön anzusehen, farbenfroh, detailreich und einfach liebevoll als Ganzes.

Die Story wurde leicht abgeändert und man versuchte Figuren zu zeichnen, mit denen sich Mädchen und Jungs gleichermaßen identifizieren können. So wurde Rapunzel nicht von einem Prinzen befreit, sondern von dem schneidigen Gauner Flynn, der mit seinem sonst bei den Ladies sehr wirksamen Charme bei ihr anfangs auf Granit stößt. Widerwillig gibt er nach und so machen sie sich gemeinsam auf in die Stadt. Gothel kann nicht so einfach ihren Jungbrunnen entkommen lassen und greift zu drastischen Mitteln um die arme Rapunzel wieder in ihren Turm zu sperren.

Rapunzel, gesprochen von Mandy Moore, ist so süß, dass man davon fast Karies bekommt. Sie ist leicht schusselig, hat lange Haare, ist herzensgut und weiß auch durchaus mit einer Bratpfanne umzugehen. Achja – hab ich die langen blonden Haare schon erwähnt, die für sehr viele, sehr witzige Gags verantwortlich sind? Sie hat viele Talente, sie kann malen, backen, singen und schafft es dabei, ihre Frisur dabei nicht durcheinander zu bringen.

Flynn, gesprochen von Zachary Levi (aka Chuck aus der gleichnamigen Serie) ist ein Gentleman-Ganove, der zwar gerne reich wäre, aber nie auf die Idee kommen würde, jemanden ernsthaft zu schaden. Er verlässt sich, wenn es gar nicht mehr anders geht, auf sein gutes Aussehen und vertraut darauf, sich irgendwie durchschummeln zu können.

Was ich am Komischsten fand, waren die Nebencharaktere. Da wären z.B. das Chamäleon Pascal, das auch ohne Worte durch seine Gesten ALLES sagt – einfach genial, wenn er schon mal andeutet es würde für Flynn eine aufs Maul geben, wenn er Faxen macht. Dann gibt es da noch das Gardepferd Maximus – der sich selbst für eine Mischung aus Sherlock Holmes und einem Jagdhund hält und ganz nebenbei auch schon mal Schwertkämpfe ausficht.

Wo es Gute gibt muss es natürlich auch Böse geben und da haben wir auch schon Gothel, gesprochen von Donna Murphy. Sie entführt die arme Rapunzel als Baby, damit sie durch ihr Haar für immer jung bleiben kann. Sie sperrt sie ein und man hat dann anfangs doch tatsächlich den Eindruck, es würde ihr etwas an ihrem Zögling liegen. Doch als Rapunzel erzählt, sie würde gerne nach draußen gehen, tickt die Gute regelrecht aus und man verliert schnell alle Sympathie mit der Hexe.

Alles in allem ein Film für Jung und Alt, der durch schöne Optik, tollen Soundtrack und ein lustige Geschichte glänzt, wie ein frisch polierter Penny und ab sofort als Nummer 50 der Disney Classics auf DVD und Blu Ray erhältlich.

Der Film bekommt von mir 8/10 frisch frisierte Empfehlungspunkte.

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(Szenenbild: © Disney)

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Neben dem Film in gewohnt hochwertiger Bild- und Tonqualität finden sich noch allerhand Extras auf der Blu Ray.

Ursprünglicher Märchenbuch-Anfang – Hier werden 2 alternative Anfänge gezeigt.
50 Walt Disney Meisterwerke – Clips von allen animierten Filmes Disneys machen hier eindeutig Lust auf mehr.
Zusätzliche Szenen – Regisseur Duo Nathan Greno und Byron Howard zeigen zusätzliche Szenen, die es leider nicht in den Film geschafft haben.
Erweiterte Liedfassungen
Making-Of eines Märchenfilms – Mandy More und Zachary Levi führen hier die Zuseher durch die Produktion des Films und erklären unter anderem wie Rapunzels Haare entstanden sind.
Rapunzel Teaser


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