Limbo (Game Review)

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Einen sommerlichen Überraschungsclou liefert Microsoft mit dem neuen Download-Spiel „Limbo“ ab. Schon der Startbildschirm macht klar, dass der komplett in Schwarz/Weiß gehaltene Titel trotz der Anleihen an „LittleBigPlanet“ ein klein wenig anders „tickt“. Der Spieler fühlt sich in die Anfangstage der Micky-Maus-Zeichentrickfilme zurück versetzt, nur die Soundcollage im Hintergrund deutet in eine ungewohnt unheimliche Ecke.

Dann die Eröffnungsszene unseres gediegenen „Zeichentrickspiels“: Ein kleiner Bub erwacht mutterseelenallein im Dickicht eines Waldes. Langsam und recht unbeholfen tastet er sich in kleinen, tapsigen Schritten vorwärts (ein Tipp an dieser Stelle: Wer sofort nach dem Aufwachen nicht nach rechts, sondern nach links geht, findet dort ein verstecktes Achievement!).

Schnell wird klar: So mir nichts, dir nichts gibt es kein Entkommen aus dem Wald. Immer schwierigere Rätsel stellen sich dem jungen Helden in den Weg, viele von ihnen sind mit tödlichen Fallen gespickt. Außerdem wollen ihm bedrohliche Kreaturen an den Kragen. Sie zu bändigen gelingt nur mit viel Raffinesse. Denn nur manchmal lassen sich die Fallen gegen die Riesenspinnen und Westennester richten. Ansonsten ist trickreiches Ausweichen angesagt.

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Der Look des nur ca. 150 MB großen Spiels ist so einzigartig wie atemberaubend. Auch das vielschichtige Sounddesign könnte kaum besser sein. Das Heulen des Windes, das Sirren und Surren der Wespen, die Klagerufe der Raben und Uhus: Sie tragen alle zu einer dichten Atmosphäre bei. Die Steuerung ist genial einfach und kommt mit dem Steuerkreuz, einem Knopf fürs Hüpfen und einem fürs Bewegen verschiedener Gegenstände aus.

„Limbo“ ist ein Spiel mit durchdachtem Konzept, das so kompromisslos wie fachmännisch umgesetzt wurde. Das schlichte, aber ästhetische Design und die simple Steuerung täuschen aber nicht darüber hinweg, dass manche Rätsel wirklich (wirklich!) knifflig sind. Und nur allzu oft führen sie zu grauenvollen Toden des Buben. Wer nicht mehr weiter weiß, findet zwar bereits erste vollständige Walktroughs im Internet (etwa hier) – die Frage ist nur, wie viel Spaß dann noch bleibt.

Ungeübte Rätselknacker laden sich am besten die Demoversion herunter, um späteren Frustrationen vorzubeugen. Für alle, denen komplexe Aufgabenstellungen immer schon lieber waren als gnadenlose Action, dürfte „Limbo“ hingegen eine Offenbarung sein. In solchen Fällen heißt es bedenkenlos zugreifen!

„Limbo“ bekommt von uns 8,5 von 10 wunderschön antiquierte, echt knifflige Empfehlungspunkte.


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