Best Of Worst Case: Bambi: The Reckoning (Filmkritik)

Xana (Roxanne McKee) ist mit ihrem Sohn auf dem Weg zum Kindsvater. Die beiden leben getrennt. Aber am Weg passiert etwas sehr Seltsames und Tödliches: Das Auto wird von einem Hirsch von der Straße gerammt und das Tier verfolgt ganz offensichtlich möderische Absichten. Noch dazu scheint es mutiert zu sein, denn ein normaler Hirsch hat weder solche Kraft noch sieht er so aus.

Die Flucht gelingt (wenn auch nicht allen), aber das Tier nimmt die Verfolgung auf. Und wie sich herausstellt ist es nicht allein der Hirsch, sondern generell ein paar Bewohner:innen des Waldes, die sich jetzt mal die Zeit nehmen, um Rache zu üben an den Menschen, die sie offensichtlich zu lange zu schlecht behandelt haben …

Da haben wir ihn nun – den vierten Vertreter des „Twisted Childhood Universe“. Was vor ein paar Jahren mit „Winnie The Pooh: Blood And Honey“ seinen Anfang nahm, hat nun Bambi erreicht.

Und was soll ich sagen? Der Film wird online von einigen als der bis dato beste Eintrag der „Reihe“ tituliert. Das mag jetzt bei einer Trashfilm-Reihe wie dieser allerdings nicht viel heißen, auch wenn man anmerken muss, dass „Blood And Honey 2“ schon weit positiver ankam und auch „Peter Pan’s Neverland Nightmare“ manche wirklich überzeugt hat. Letzteren hab ich noch nicht gesehen. Werde ich sicher irgendwann mal nachholen, aber ich bin jetzt nicht per se ein Fan der Reihe.

Damit kommen wir zu „Bambi“. Das weltbekannte Rehkitz ist erwachsen geworden, ist dank Sondermüll im Wald mutiert und nun macht es Jagd auf Menschen. Und Bambi mordet viel, das kann ich euch sagen.

Was ich euch auch sagen kann: Es ist jetzt nicht der großartigste Film aller Zeiten geworden. Tatsächlich empfand ich ihn sogar als halbwegs langweilig und ganz offen gesprochen bin ich ein wenig entsetzt, wie wenig man die Tatsache nutzt, dass das hier freaking Bambi ist. Streicht den Namen und ihr habt keine Ahnung, dass dies Bambi sein soll. Also man macht aus der an und für sich spannenden Situation wieder mal nichts.

Es gibt dann auch noch die drangepeppte Storyline mit der Mutter-Sohn und Kindsvater (natürlich der Böse) – Dynamik, aber die war einfach nur aufgesetzt. Und es gibt noch Jäger, die Bambi jagen, weil sie … halt Bambi jagen. Fein. Na dann.

Alles in allem hab ich mir ja nicht viel erwartet und vielleicht werden ja ein paar Dinge, die ich oben erwähne im Film erklärt, aber tatsächlich waren mir die im Film vorkommenden Figuren dermaßen egal, dass ich gedanklich mehrmals leider davongewandert bin und erst wieder zum Film zurückkam als irgendjemand einen Schrei ausgestoßen hat (was, das sei der Fairness halber angemerkt, oft passiert).

Schauspielerisch haben wir genau das Niveau welches zu erwarten war, aber da habe ich schon weit schlimmeres gesehen. Tatsächlich gibt es wenig Kritik meinerseits. Die Farbgebung ist auf Grau und Grau und Bläulich ausgelegt. Das CGI ist besser als erwartet und die paar Szenen in denen der Film sowas wie Humor durchsickern lässt – konkret: Die Persiflage auf „Jurassic Park“ (Bambi hat gelernt Türen zu öffnen) und die Szene mit den Hasen – da macht er richtig Spaß. Aber das kommt leider zu selten und zu kurz vor.

Am Ende kommt dann noch der Versuch auf die Tränendrüse zu drücken, aber – ihr erahnt es – meine einzige Emotion war: „Mhm. Na dann.“ Auch wenn (Vorsicht: Leichter Spoiler) das Rehkitz zuckersüß ist.

Alles in allem: Ist eh okay. Meine Referenz bei Tierhorror ist und bleibt „Rise Of The Animals„, weil wenn Trash, dann richtig Trash. Und ja, ich erwähne das immer wieder: Da wird ein Pferd k.o. geschlagen 🙂 In „Rise Of The Animals“. Nicht hier. Hier schlägt Bambi andere tot. Ist aber weit weniger lustig.

„Bambi: The Reckoning“ bekommt von mir 4 von 10 möglichen, eh ganz okay seiende Punkte.

Best Of Worst Case-Urteil (Trashfaktor: Drehbuch, Schauspiel):

Wieder so ein Fall bei dem man sagen kann, dass der Film für einen richtigen Trashfilm zu gut gemacht ist. Aber gleichzeitig ist er nicht gut genug um als „echter“ Film durchzugehen. Wir bewegen uns hier im Graubereich, wobei man schon anmerken muss, wenn sich jemand einen Film mit dem Titel „Bambi: The Reckoning“ ansieht, dann muss ja doch klar sein worauf man sich einlässt.

Fazit: Einmal ansehen geht okay, ist aber nichts Besonderes.


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