The Equalizer 2 (Filmkritik)

Robert McCall (Denzel Washington) fühlt sich mittlerweile sehr wohl in seiner Rolle des effektiven Helfers für Menschen in verzweifelten Lebenslagen. Gerade hat er ein entführtes Mädchen zu seiner Mutter zurück gebracht und hilft seinem jungen Nachbarn dabei, auf dem rechten Weg zu bleiben. Plötzlich erhält er jedoch eine schlimme Nachricht, denn seine langjährige Freundin Susan (Melissa Leo) wurde ermordet.

Diese Tat aufzuklären und die verantwortlichen Männer zu beseitigen, wird somit klar und sofort zur höchsten Priorität von McCall, der dafür seinen alten Teamkollegen Dave (Pedro Pascal) aufsucht, der ihn bis jetzt für tot gehalten hat…

Keine Ahnung warum ich eigentlich erst jetzt dabei bin, die Equalizer-Trilogie mit Denzel Washington anzusehen. Irgendwie habe ich mich damals für John Wick entschieden, obwohl die beiden Franchises (wie ich jetzt weiß), sehr unterschiedlich funktionieren. Den ersten Teil aus dem Jahr 2014 hat mein Kollege geschrieben und ich stimme ihm nicht bei allen Dingen zu, aber die Punktezahl von 7 geht auf jeden Fall in Ordnung.

Diese Fortsetzung stammt aus dem Jahr 2018 und neben Washington, Bill Pullman und Melissa Leo, ist auch Regisseur Antoine Fuqua (Infinite) wieder mit dabei. Obwohl unser Equalizer McCall seinen Lebenssinn am Ende des Erstlings wieder gefunden hat, hat sich die Filmformel hier erwartungsgemäß nicht geändert. Nach dem kurzen Action-Einstieg wird viel Zeit dafür verwendet, McCall und seine Umgebung zu zeigen, wie er mit Menschen agiert und ihnen auch ohne Fäuste, sondern mit seiner Erfahrung hilft.

Wieder gibt es einen jungen Mann, den er unterstützt und der in den Kampf von McCall und seinen Gegnern hinein gezogen wird. Dieser fällt dann persönlicher aus als zuvor, da ihm (wie im Trailer zu sehen ist) eine seiner wenigen verbliebenen Freundinnen genommen wird. Ihm dabei zuzusehen, wie er Leuten hilft, da könnte man bei Erfolg ja endlos weitere Teile drehen (da merkt man, dass Equalizer auf einer Serie basiert), aber man hat sich wohl entschlossen, es beim zweiten Teil intimer werden zu lassen.

Das Finale löst auch ein gewisses Deja-Vu aus, inklusive der Zeitlupe beim letzten Kill und der Titelmelodie als Begleitmusik. Mich stört diese Treue zum Ausgangsmaterial aber in keiner Weise, denn wie bei John Wick weiß man auch hier genau, was man will und auch bekommen wird. Speziell beim Ende ist das Setting dann mit einer verlassenen Küstenstadt während eines Sturmes gut gewählt und fühlt sich unverbraucht an.

Die Action ist wieder wohl dosiert und hart und auch wenn es hinter seinem Pokerface diesmal mehr persönlichere Emotionen gibt, lässt McCall seine Gegner nie extra lange leiden. Denzel füllt diese Rolle erneut mit dieser explosiven Ruhe und wissenden Ausstrahlung, wobei nie auf seine grundsätzliche Traurigkeit vergessen wird. Dabei bleibt er immer Antiheld, denn z.b. wenn ein Gegner Frau und kleine Kinder zu Hause sitzen hat, bremst ihn das in keiner Weise, diesen zu töten.

Neu dabei ist Pedro Pascal (Prospect) als Dave – Spoiler folgen – und die Macher versuchen dabei klugerweise gar nicht, die Performance von Marton Csokas als Hauptgegenspieler aus dem ersten Teil zu kopieren. Dave ist vielmehr ein Schlitzohr, eine Beobachter, selbstgerecht und im Grund auch feige, weil er die anderen die Drecksarbeit machen lässt. Auf ihn kann man so richtig schön wütend werden, dafür erfährt man durch seine Aktionen auch mehr aus McCalls Vergangenheit. Spoiler Ende.

In Summe also alle Versatzstücke genommen, genau das Gleiche noch einmal abgeliefert und die Fans glücklich gemacht. Vom Fluss her finde ich die Story hier sogar noch etwas stimmiger, ich kann für mich aber nicht klar sagen, welchen der beiden Filme, ich besser finde. Als entspannterer Gegenpol zu Daueraction (um ein drittes mal an John Wick zu erinnern), funktioniert diese Reihe auf jeden Fall weiterhin sehr gut, Teil 3 aus dem Jahr 2023, bringt dann sogar neue Ansätze hinzu.

„The Equalizer 2“ bekommt von mir 7/10 die Konsequenzen der Taten über sämtliche frühere Bindungen stellende Empfehlungspunkte.


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