The Barn Part II (Filmkritik)

Michelle (Lexi Dripps) hat ihren Freund verloren in einer Halloween-Nacht. Seitdem ist in der kleinen Stadt Halloween-Feiern verboten. Aber die Damen, die sich im Clubhaus des College versammelt haben, beschließen, dass es an der Zeit ist, diese Tradition wieder aufleben zu lassen.

Also wird auf die Regelung gepfiffen, ein passender Ort gesucht – nämlich erneut ein Schuppen – und dort wird eine Halloween-Party vorbereitet. Als Sara Barnhart (Linnea Quigley) das mitbekommt, beruft sie eine Bürger:innenversammlung ein, um das ein für alle Mal unterbinden zu lassen.

Währenddessen nimmt das Unheil seinen Lauf und die Dämonen, die man einst tot glaubte, kehren wieder zurück und nehmen sich die Partygäste nacheinander vor. Und dieses Mal haben sie Verstärkung von einem Schweinemann und einem Vogel-Wesen, welches durch seine Körpersekrete Zombies erschaffen kann …

Justen M. Seaman hatte mit dem Vorgänger wohl genug Erfolg um einen Nachfolger zu produzieren. Und dieser schlägt in die gleiche Kerbe, wie schon der erste Teil. Auf ganz alt getrimmt in Optik und Effekten als auch schauspielerischen Leistungen, kommt „The Barn Part II“ als direkte Fortsetzung daher.

An dieser Stelle wieder mal ein kleiner Einschub in Richtung Fachpresse, einem in Deutschland verlegten und sehr bekannten Blatt, welches sich immer wieder grobe Schnitzer erlaubt, während es so tut, als wüsste es eh alles: Da wird nämlich behauptet, dass von den Figuren im Film niemand weiß, was „damals“ geschehen ist. Und das ist deshalb witzig, weil der Film a) mit einer Figur beginnt, die den anderen erzählt, was damals passiert ist und b) die Hauptfigur Michelle sogar im ersten Teil dabei war. Tatsächlich ist es sogar Teil der Handlung (sorry, wenn ich das so nenne), dass Michelle aufgrund der Vorkommnisse im ersten Teil ihre eigene kleine Agenda verfolgt.

Aber das nur am Rande.

Jedenfalls bietet der zweite Teil gemäß den ungeschriebenen Regeln des Films mehr von allem. Mehr Blut, mehr Monster, mehr Nebenschauplätze, mehr Opfer und mehr nackte Haut. Braucht ihr noch mehr zu wissen? Ja? Na gut, dann sag ich euch noch, wie die Sache hier abläuft: Der Film kommt zum Glück rascher zum relevanten Teil der Ereignisse und auch die Gründe für das Verhalten der beiden Hauptpersonen (wobei das in erster Linie Michelle ist) klären sich im Verlauf des Films auf. Mir gefiel tatsächlich, dass es da knapp vor dem Ende einen Dialog gab, der mir ein „Oha“ von den Lippen entfleuchen ließ, weil ich nicht gedacht hatte, dass es so etwas wie einen Twist gibt. Naja, Twist ist übertrieben, aber ich sage mal so: Nicht alles passiert aus purer Dummheit, so manche eine Figur im Film hat sich überlegt, warum sie tut was sie tut und nimmt dafür auch ein paar Opfer in Kauf (Zitat: „I did not think about the ramifications.“ – Konter: „Yeah, me neither.“). Hat mir gefallen.

Die Monsterattacken sind halbwegs heftig und wild, wenn auch im gleichen 80iger-Jahre-Stil gehalten wie im Vorteil was bedeutet man sieht zu jeder Zeit, dass es Effekte und Masken sind, aber es sieht dennoch brutal und heftig aus. Und es ist auch keine Spur von Zurückhaltung zu finden. Da werden schon Augen aus Gesichtern gerissen, Menschen bei lebendigem Leib skalpiert und Wirbelsäulen aus Körpern entfernt. Wie gesagt: Alles klar als Effekte ersichtlich, aber dennoch nicht ohne.

Was dieses Mal neu ist, ist, dass auch Monster (die zu Zombies gewordenen Bewohner:innen) im Dutzend umgenietet werden – auch wenig zimperlich. Auch wenn man manche Klischees zu stark bedient. So schlägt der Rocker (Ari Lehmann – Jason aus dem ersten „Freitag der 13.“) mit seiner Keyboard-Gitarre zu und schlgt damit Schädel ein. Ziemlich unpraktisch, aber hey – es ist eben diese Art Film. Auch toll, dass die „Böse“, die Halloween verbieten will dann gegen Ende mit einer Motorsäge in der Hand Zomies niedermäht. Und auch ein netter Gastauftritt von Doug Bradley (Pinhead aus den „Hellraiser“-Filmen) ist dabei. Sogar Lloyd Kaufmann (Troma-Gründer und Chef) gibt sich kurz als Bürgermeister die Ehre.

Mir hat der zweite Teil besser gefallen als der erste, schlichtweg, weil er schneller zur Sache komt, witziger anzusehen ist, das Eye-Candy besser in Szene setzt und außerdem fand ich den netten Twist (wie gesagt: ich nenne es einfach mal so) wirklich nett fand. Und ja, das Ende ist bis zu einem gewissen Grad offen. Also genug Raum für einen dritten Teil.

Auch die Kamera fand ich bei diesem Teil besser und nicht mehr so an den Personen klebend wie noch im ersten Teil, wo ich das schon richtig unangehem fand. Hier ist mir das in keiner Einstellung so gegangen.

Es ist natürlich immer noch so, dass wir hier keinen per se guten Film vor uns haben, aber „The Barn Part II“ macht Spaß und wenn es zu dritten Teil (der hoffentlich kommt) auch noch eine Steigerung geben sollte, dann wäre das ein Hammer. Und ja, ich würde mir einen dritten Teil ansehen.

„The Barn Part II“ bekommt von mir 7 von 10 möglichen, wenn man weiß, worauf man sich einlässt wirklich zufriedenstellende, Punkte.


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