The Accursed (2022 Filmkritik)

Elly (Sarah Grey) hat jahrelang ihre Mutter gepflegt bzw. hätte diese Pflege gebraucht. Aber Elly war nicht da. Jetzt ist die Mutter gestorben und sie kümmert sich um die Verlassenschaft. Und sie übernimmt außerdem – weil ihre Freundin Alma (Mena Suvari) darum bittet – die Pflege einer älteren Damen.

Es geschehen aber seltsame Dinge und nach und nach kommt Elly dahinter, dass es möglicherweise ein Dämon ist, der in der pflegebedürftigen Damen lauert. Und dieser Dämon sucht einen neuen Wirt. Außerdem gibt es noch eine Hexe, die früher mal … nein, das wäre zu viel verraten …

Es gibt diese Art von Film, deren Trailer man sieht und sich denkt „okay, kann man sich mal ansehen“. Ein Teil dieser Filme stellt sich als überraschend grandios heraus. Ein Teil als genau das, was man erwartet hat, also okay. Und ein anderer Teil ist einfach überraschend schlecht.

Drei Mal dürft ihr raten, was das hier für einer ist.

Der Film beginnt mit einer interessanten Variante einer Hexenvertreibung bzw. -bekämpfung und ich dachte mir, dass der Anfang vielversprechend war. Eine „alte, bekannte Szene“, aber mit neuen, überraschenden Zutaten. Dann springt der Film zu Elly und verliert seinen Drive. Aber komplett. Es ist ein anderer Film, der nicht nur langweiliger erzählt wird und völlig uninteressante Personen und Konflikte einführt, sondern sich auch noch eine ganze Zeit lang in wirklich, wirklichen zähen Nebenschauplätzen aufhält und Schuldgefühle thematisiert, die später eh völlig egal sind.

Es gibt zB eine Szene, in welcher eine Nachbarin Elly ohrfeigt, weil diese sich um Ellys Mutter kümmern musste, weil diese nicht da war. Das kommt aus dem Nichts. Das geht hin ins Nichts. Und es ist völlig egal. Weil es nicht berührt.

Das Schauspiel ist … da. Die Ladys sehen gut aus. Das war es dann aber auch schon. Bis auf Mena Suvari, die ich in anderen Filmen („Stuck„, „Spun“, „American Pie“) eigentlich ganz gern mochte und von der ich weiß, dass sie schauspielern kann, wenn sie will (und vielleicht auch muss). Aber hier, nun, hier ist es eine Schande, denn so schlecht habe ich sie noch nie (nicht mal in Nebenrollen) gesehen.

Bei den anderen Schauspieler:innen habe ich keinen Vergleich, weil ich sie noch in keinen anderen Filmen gesehen habe und ich denke auch, dass ich das nicht werde, denn … nun, siehe oben.

Und das ist spannend, weil Regisseur Kevin Lewis auch für den irren „Willy’s Wonderland“ verantwortlich zeichnet, der zwar auch per se kein „guter“ Film ist, aber immerhin ein Film, der unterhaltsam ist. Ich denke, dass zeigt einfach wieder einmal, dass es reicht Nic Cage in einen Film zu packen und cool sein zu lassen. Nun, ratet mal, was dieser Film nicht hat. Genau. Nic Cage. Und Coolness fehlt übrigens auch.

Ein Satz, der diesen Film meiner Meinung nach wirklich gut zusammenfasst: Die Eröffnungsszene fühlte sich an, als wäre sie aus einem anderen Film gewesen und ich wünschte wirklich, es wäre diese andere Film gewesen, den ich gesehen hätte.

Leider war es nicht so. Und … nur eine kurze Szene noch, damit ihr wisst, wie schlimm dieser Film ist: Ein Autounfall. Ellys Freundin rammt sie mit dem Auto. Ein Unfall. Denkt man. Die gute Dame sitzt im Auto, hat Blut an der Schläfe. Elly will Hilfe holen. Fällt hin. Plötzlich steigt hinter ihr die Freundin aus dem Auto. Und – Überraschung! – es ist nicht ihre Freundin. Eine Bösewichtin hat ihr das Gesicht abgeschnitten und sich über das eigene gelegt, damit Elly die beiden verwechselt. Was sie tut.

Genau. Diese Art Film ist das hier. Wenn ich zusammenfassen darf: Meiden. Einfach meiden.

„The Accursed“ bekommt von mir 4 von 10 möglichen, einen Punkt für Mena Suvari aus Prinzip und einen für die Optik der Häuser, Punkte.


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