Final Space – Staffel 3 (Serienkritik)

Nachdem Bolo erweckt wurde und Rache an Invictus geschworen hat, folgen ihm „der Gary“, Mooncake, Quinn, Avocato, Little Cato, Sheryl, HUE und allen anderen, in den Final Space. Dort hat Bolo vor alle anderen Titanen zu vernichten, da diese ihn eine kleine Ewigkeit lang eingesperrt haben, aber er scheint etwas aus der Übung zu sein. Ohne Mooncake kommt er nicht weit.

Währenddessen stürzt Garys Raumschiff ab und strandet auf einem scheinbar verlassenen Planeten irgendwo im Nirgendwo des Final Space. Und noch schlimmer: Je länger man sich im Final Space aufhält, desto mehr infiziert man sich mit der Materie dort und das ist in letzter Konsequenz tödlich.

Und Quinn ist schon länger im Final Space als alle anderen …

Bei Staffel 3 erging es mir wie bei Staffel 2. Ich habe zwei oder drei Folgen gebraucht, bis ich wieder reingekommen bin. Dieses Mal kann ich allerdings sehr genau sagen, woran das lag: Vor allem Folge 1 ist einfach ein bisschen ein Flickwerk. Da gibt es zum Beispiel Szenen in denen drei Personen auf eine Gefahr treffen. Dann fliehen die drei. Und während sie fliehen reden sie miteinander, um einen Plan auszuhecken, wie sie entkommen können. Und das Gespräch führen sie zu viert. Wie, zu viert? Ja, genau. Plötzlich ist eine vierte Person dabei. Ja, es ist logisch, weil diese mit abgestürzt ist. Man kennt die Figur sogar und es ergibt Sinn, dass sie dabei ist, aber dennoch: Hätte man die nicht in den Szenen davor einfach mit einbauen können? Das kam mir alles seltsam vor und hat streckenweise nicht zusammengepasst. Aber: Entwarnung. Nach zwei oder drei Folgen wird euch das egal sein, denn erstens kommt das später nicht mehr vor (es ist wirklich nur Folge 1) und zweitens nimmt die Handlung dann langsam an Fahrt auf und dieses Mal, tja, dieses Mal ist es ein wenig anders.

Das liegt zum einen daran, dass die gesamte Staffel im „Final Space“ spielt, was bedeutet, dass wir zum größten Teil mit Personen unterwegs sind, die wir bereits kennen. Es gibt zwar vereinzelt weitere Charaktere, die eingeführt werden und mal mehr und mal weniger lang vorkommen, aber die meiste Zeit sind wir mit unseren Held:innen unterwegs.

Und es dauert nicht lange bis der Einsatz immer höher wird. Und es tun sich weitere, vertiefende Hintergründe zu den Charakteren auf. Avocato bekommt eine harte, tragische Hintergrundgeschichte, die auch Little Cato betrifft und sogar dazu führt, dass Gary und er sich gegenseitig verprügeln. Vertrauen bricht, Vertrauen wird gekittet, Freundschaften stehen auf dem Spiel und mehr als einmal kratzt man die Kurve sehr knapp … nicht. Vieles geht schief, was zu erwarten war, immerhin reden wir hier von Gary und seiner Crew, aber irgendwie findet man immer einen Weg um weiterzumachen. Und das ist einer der großen Pluspunkte dieser Serie: Man gibt nicht auf. Man macht das Beste aus seiner Situation. Und es gibt kaum eine anderen Figur, die dieses Prinzip so gut verkörpert wie Gary.

Und Staffel 3 hat über die Laufzeit seiner 13 Folgen einiges zu bieten. Einerseits die tollen Figuren. Und dadurch auch einige richtig, richtig emotionale Momente, die auch wirklich treffen, mitreissen und berühren. Das kam ein wenig unerwartet für mich, allerdings hätte es da in Retrospektive nicht sein sollen, denn auch in den anderen Staffeln gibt es diese. Hier kamen sie mir nur gehäuft vor. Was jetzt positiv gemeint ist. Es gibt viele Offenbarungen zwischen den Charakteren und oftmals reißt das Wunden. Wie damit umgegangen wird und was die Figuren und Charaktere machen, dass macht Staffel 3 in meinen Augen ziemlich großartig.

Ich will nicht spoilern, aber rechnet mit unerwarteten Charakterentwicklungen und Offenbarungen. Es gibt sogar eine Folge, die den Titel „Vergebung“ trägt. Die kommt relativ spät und bis dahin kann viel passieren. Und das tut es auch. Und Vergebung wird wichtig, später in der Serie. Und nicht immer wird sie gewährt.

Allerdings kommt auch der typische Humor nicht zu kurz. Sicher, mir kam es vor, als wäre er weniger geworden und als wäre die gesamte Staffel um einiges düsterer als die vorhergehenden und die Sterberate macht auch vor Hauptfiguren nicht halt. Stellt euch da auf was ein.

Mooncake ist übrigens dieses Mal weit weniger wichtig. Ja, er ist für die Handlung essentiell, aber er kommt weit weniger vor. Das hier ist die Staffel von Gary (klar), Avocato, Little Cato, Quinn und Ash. Ja, Ash. Um die Truppe geht es hier. Und ja, auch Tribore kommt wieder vor (ein Wahnsinn, wie immer), aber um einiges kürzer.

Zusammenfassend: Düsterer, härter, braucht ein wenig bis sie in die Gänge kommt, aber dann rockt sie das Haus. Bis zum bittersüßen/-bösen Ende. Und laut OLAN ROGERS (dem Schöpfer) wird es keine Staffel 4 geben. Warner Brothers hat sie abgesetzt. Das ist wirklich, wirklich schade.

„Final Space – Staffel 3“ bekommt von mir 8,5, den Einsatz höher und die emotionalen Verbindungen stärker in den Vordergrund stellende, Punkte.


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