Monster Party (Filmkritik)

Casper (Sam Strike) hat Probleme. Sein Vater ist Spieler und schuldet skrupellosen Leuten Geld. Deshalb lässt er sich gemeinsam mit seinem Kumpel Dodge (Brandon Michael Hall) und dessen Freundin Iris (Virginia Gardner), als Kellner bei einer super reichen Familie einschleusen, damit sie in einem unbeobachteten Moment, den Safe ausräumen können. Ist ja nicht so, als hätten sie das zum ersten Mal gemacht.

Die betroffene Familie rund um Hausherrn Patrick (Julian McMahon) und seine Frau Roxanne (Robin Tunney), wirken zunächst etwas affektiert, aber die Party verläuft nach Plan. Bis es plötzlich den ersten Toten gibt und sich das Gebäude aus Sicherheitsgründen, hermetisch abriegelt. Jetzt geht die Feier erst richtig los und der Ausdruck Party-Leichen, bekommt eine völlig neue Bedeutung…

Der hier als Regisseur und Drehbuchautor agierende Amerikaner Chris von Hoffmann, hat mit vielen Kurzfilmen mittlerweile im zweistelligen Bereich, bisher seine Erfahrungen gesammelt und präsentiert nun seinen zweiten Langfilm. Die Story bzw. der Twist wird zwar sowohl in der Tagline als auch im Trailer gespoilert, dennoch spreche hier eine Warnung aus für alle, die sich völlig überraschen lassen wollen.

Es handelt sich hierbei um einen Fun-Slasher, ungebremst, mit over the top Momenten, wobei blutige Aktionen scheinbar die einzige Lösung sind, Konflikte zu lösen. Die Monster bei dieser Party, sind wieder mal die Menschen selbst. Die Idee, dass sich abstinente Serienkiller ein mal im Jahr treffen um ihre Erfolge zu feiern, das ist schon schräg genug. Dass die allesamt sehr eigen sind und wie tickende Zeitbomben wirken, das dürfte wohl jedem klar sein.

Mit welcher „Natürlichkeit“ und Vehemenz dann jedoch Körperteile abgetrennt werden, damit habe ich nicht gerechnet. Platz für echte Gefühle oder eine richtige Einführung für die Figuren, bleibt dabei freilich keine (außer für den „Helden“). Dafür erkennt man schnell, wer auf der Seite der Verrückten potentielle Verbündete sind, weil sie anders als der Rest funktionieren. Die schätzt man dann auch gleich um einiges mehr.

Der Tod der schwangeren besten Freundin oder des eigenen Vaters wird mit „keine Zeit für Gefühle“ kommentiert und genau so will der Film auch gesehen werden, so sollte man ihn auch ansehen. Er will rein unterhalten, auf einer Spaß-Ebene (zynisch, irre und abnormal) die eben nur Horror-Fans in der richtigen Stimmung verstehen können. Da dieser Trip dann durchaus auch surreal wirkt und Momente enthält, die einem Computer-Spiel entsprungen sein könnten, hat dies für mich auch funktioniert.

Julian McMahon (Bait) hatte sichtlich einen riesigen Spaß mit seiner Rolle, ständig blitzt etwas diabolisches hinter seinen Augen hervor und die Lust nach Blut, ist ihm förmlich ins Gesicht geschrieben. Robin Tunney (The Mentalist) als seine Frau wirkt mit ihrem resignierten Gesichtsausdruck und dem Ringen um Normalität sichtlich gedämpft, als müsste sie Drogen nehmen, um ihre Triebe zu unterdrücken.

Als Gegenpol ist Sam Strike (Leatherface) zunächst fast schon schüchtern, bis er kippt, denn Niemanden sollte man zu lange herausfordern. Virginia Gardner (Tell Me How I Die) ist nett und natürlich als Iris und kann einem im weiteren Verlauf, eigentlich nur mehr leid tun. Erin Moriarty (Blood Father) als Tochter des Hauses, ist im Prinzip die spannendste Figur, auf Grund ihrer verspielten Art und der bis zu einem gewissen Grad, immer mitschwingenden Undurchschaubarkeit.

Insgesamt ein perfekter Film für die eigene monströse Party, zum Beispiel auch zu Halloween, gemeinsam mit ein paar Freunden und durchaus auch mit ausreichend Alkohol verbunden. Alle Beteiligten hatten sichtlich ihre Freude an der Sache und wer hier nach einer Botschaft sucht bzw. zu viel darüber nachdenkt, der ist eindeutig selber Schuld. Einfach einsteigen und ohne anschnallen losfahren und danach nur nicht auf die Dusche vergessen.

„Monster Party“ bekommt von mir 7/10 die ach so elitäre, vornehme Gesellschaft dezimierende Empfehlungspunkte.


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