Oldies but Goldies: Cinderella (Filmkritik)

Frei nach dem Märchen der Gebrüder Grimm erzählt man hier die Geschichte von Cinderella (aka Aschenputtel), die von ihrer Stiefmutter und deren beiden Töchtern von früh bis abends schikaniert und mehr oder minder als Dienstmädchen versklavt wird. Mithilfe einer guten Fee und einigen tierischen Hausbewohnern wird sich Cinderellas Leben aber ändern, schließlich wartet doch schon das Schicksal in Form eines Prinzen auf sie…

Cinderella

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Cinderella, Cinderella, Tag und Nacht nur Cinderella. Die Cinderella-Story verkörpert den amerikanischen Traum, der zeigt, dass man durch harte Arbeit sein Schicksal selbst in die Hand nehmen und zum Besseren verändern kann. Nicht umsonst gibt es das amerikanische Sprichwort „from rags to riches“.

„Cinderella“, der 1950 im deutschsprachigen Raum anfangs unter dem Titel Aschenputtel veröffentlich wurde, war der 12. abendfüllende Spielfilm aus dem Hause Disney und heimste gleich mal 3 Oscar-Nominierungen ein. „Cinderella“ wurde zu einer Zeit gedreht, in der das Überleben des Hauses Disney keineswegs gewiss war, nachdem „Pinocchio“ und „Fantasia“ große finanzielle Verluste für das Trickfilmstudio darstellten. „Cinderella“ kostete 3 Millionen Dollar und im Falle eines Flops, hätte dies wohl das Ende der Disney Studios bedeutet.

Die Geschichte selbst ist ebenso simpel wie klassisch. Eine Jungfer in Nöten, die von einem feschen Prinz gerettet werden muss, da ihr diverse Fieslinge Übles wünschen und beabsichtigen, dem zukünftigen Glück Steine in den Weg legen. Cinderella ist ein verwaistes, hübsches, junges Mädchen, das nach dem Tod ihres Vaters von ihrer Stiefmutter Lady Tremaine und ihren beiden Stiefschwestern Drizella und Anastasia mit Vorliebe in der Gegend herumkommandiert und wie eine Dienstmagd behandelt wird. Als sich eines Tages die Gelegenheit auftut, sich den feschen Kronprinzen als Ehemann zu angeln, macht sich Stiefmama daran, ihre beiden eigenen Töchter an den Mann/Prinzen zu bringen und tut alles, um Cinderella vom Prinzen fern zu halten. Doch da hat auch die gute Fee ein Wörtchen mitzureden.

Für die Figur der Cinderella stand die Schauspielerin Helene Stanley Modell und Ilene Wodds wurde aus über 300 (309 um ganz exakt zu sein) Kandidatinnen als die englische Stimme für die Märchenfigur ausgewählt. Der Prinz bekam gleich 2 Stimmen, eine Sprechstimme (William Phillips) und eine Singstimme (Mike Douglas). Ursprünglich sollte der gute Prinz eine deutlich größere Rolle im Film spielen, doch Walt Disney sprach sich persönlich dagegen aus und so bleibt die Figur des Prinzen eher blass und bekommt noch nicht einmal einen Namen.

Außer den Hauptfiguren wurden alle menschlichen Nebencharaktere eher einfach gezeichnet. Mehr Liebe zum Detail wurde bei den tierischen Darstellern verwendet, die meist einfach nur zum knuddeln aussehen. Cinderellas Stiefmutter und ihre Stiefschwestern wirken herrlich böse und sind im Gegensatz zu Cinderella und ihren fließenden Bewegungen eher steif und sind von ihrer Mimik her sehr reduziert animiert.

Cinderella war der erste Disney-Film, dessen Soundtrack veröffentlicht wurde. Zu dieser Zeit war es keineswegs üblich Soundtracks zu vermarkten, oft wurden Filmsongs einfach weiter verkauft. Durch die Einnahmen von der Veröffentlichung des Films, von dem Soundtrack und Merchandise schaffte es Disney, sein Studio aus den Miesen zu holen und das Imperium aufzubauen, das wir noch heute kennen und schätzen, auch wenn sich Disney vom Stil seiner Klassiker inzwischen deutlich entfernt hat.

2002 und 2007 wurden 2 Fortsetzungen veröffentlicht, die es aber nicht in die Kinos schafften, sondern direkt auf DVD veröffentlich wurden. Cinderella 2 spielte bei 5 Mio Dollar Produktionskosten 120 Mio Dollar ein und wurde so trotz eher negativer Kritiken ein Bestseller.

Cinderella wartet neben einer zeitlosen Geschichte auch mit einem Soundtrack auf, der einige Ohrwürmer hervor gebracht hat. Erstaunlich viel Zeit des Films geht allerdings für die Geschichte mit dem Kater, den Mäusen, Spatzen und sonst allerhand Getier drauf. Diese sind aber zum größten Teil aber so niedlich, dass man sie nur gerne haben kann.

Fazit: Wer diesen Klassiker also noch nicht zu Hause im Filmregal stehen hat und ein Fan dieses Märchens ist, sollte unbedingt zuschlagen.

„Cinderella“ bekommt von mir 8,5/10 einfach märchenhaften Punkten und ist als Nummer 11 der Disney Classics-Reihe ab sofort auf DVD und Blu Ray erhältlich.

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(Szenenbild: © Disney Home Entertainment)

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Neben dem Film in gewohnt hochwertiger Bild- und Tonqualität, findet man zahlreiche Extras auf dieser Blu Ray.

Die echte gute Fee – zeigt Ausschnitte aus dem Leben von Mary Alice O’Connor, die das reale Vorbild für die gute Fee war
Ein neues Disney Princess Fantasy Land – man bekommt eine Tour durch eine Erweiterung von Walt Disney World’s Fantasyland
Der Zauber eines gläsernen Schuhs – Schuhdesigner Christian Louboutin kreiert einen Schuh der von „Cinderella“ inspiriert ist
Alternativer Filmanfang
Rapunzel: verföhnt, verlobt, verheiratet – ein Kurzfilm über Rapunzel und Flynn, die Charaktere aus „Tangled“
Zusätzliche Szenen und Lieder
Making of von Cinderella – hier erfährt man einiges über die Entwicklung, die Animation, die Musik und das Casting des Films
Die Cinderella, die es fast gegeben hätte – hier werden frühere Versionen dieses ikonischen Charakters vorgestellt
An Walts Tisch: Eine Hommage an Disneys „Nine Old Men“ – hier geht es um das Leben von Neun Pionieren, die im Bereich der Animationstechnik Vorreiter waren
Die Kunst von Mary Blair – hier wird der Stil der Künstlerin erläutert und man kann ihren Einfluss auf „Cinderella“ erkennen
Vergleich von Storyboard und Film – hier wird der Anfang des Films Seite an Seite mit dem Storyboards gezeigt

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